Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt
Autoren: Gil McNeil
Vom Netzwerk:
Jack?«
    »War ganz okay. Ich musste Rosenkohl essen, sonst kriegte man kein Eis, aber Mum hat ein paar gegessen, als sie nicht hingeguckt hat. Und wir haben Daddy unsere Bilder gebracht, nur war der Boden ganz nass. Aber das macht nichts, Gran, oder?«
    »Nein, Schätzchen, das macht überhaupt nichts.«
    Jack nickt.
    »Granny hat einen Kuchen gemacht zum Tee, aber Jack mochte ihn nicht, weil er ein doofes Baby ist.«
    Jack funkelt Archie an.
    »Kuchen mit Stückchen drin mag ich nun mal nicht, das ist alles.«
    »Das waren Nüsse, keine Stückchen. Blödi.«

    »Der Käsetoast ist fast fertig. Wer möchte noch mehr Saft?«
    Beide heben die Hände, wie in der Schule, was Gran ein Schmunzeln entlockt, und wir wollen gerade unser mehr oder weniger friedliches Abendbrot essen, als unmissverständliches Kratzen und Kläffen an der Hintertür ertönt. So ein Mist. Der verdammte Trevor ist zum Spielen vorbeigekommen.
    »Bitte, Mum. Bitte.«
    Sie sehen mich beide unglaublich erwartungsvoll an.
    Mist.
    »Auf keinen Fall. Ihr geht nicht mehr nach draußen - es ist zu kalt.«
    Trevor springt jetzt am Küchenfenster hoch und bellt noch lauter.
    Verdammter Mist.
    Ich schließe die Tür zum Flurdurchgang, während Gran die Hintertür öffnet und Trevor wie eine haarige Exocet Rakete in die Küche schießt, sich einen Käsetoast schnappt und Archie umwirft.
    Gottverdammter Mist.
    »Soll ich den Kessel aufsetzen für Mr. Pallfrey, Liebchen?«
    »Danke, Gran. Archie, lass ihn nicht dein Gesicht ablecken, das habe ich dir schon mal gesagt.«
    »Ich kann es waschen.«
    »Ich weiß, aber, ach, egal.«
    Gran öffnet die Hintertür für Mr. Pallfrey, der wie immer total außer Atem ist.
    »Tut mir schrecklich leid. Wir sind für einen kurzen Spaziergang rausgegangen, und ich glaube, er hat gesehen, dass Ihr Auto wieder da ist. Er hat Sie heute vermisst. Blieb vor Ihrer Pforte stehen und hat immerzu gewinselt.«
    »Eine Tasse Tee?«

    »Nun ja, wenn Sie sicher sind, meine Liebe, das wäre sehr schön.«
    Nach ganz ganz viel Hundestreicheln und -tätscheln und mit dem Versprechen, ihnen eine Extrageschichte vorzulesen, bringt Gran die Jungs nach oben ins Bett. Mr. Pallfrey versucht, Trevor wieder aus der Küchentür zu kriegen, aber der liegt auf dem Fußboden und stellt sich schlafend, allerdings ist sein permanent wedelnder Schwanz etwas verräterisch.
    »Er liebt Ihre Jungs.«
    Er zerrt wieder an der Leine, und Trevor rutscht ungefähr einen Zentimeter über die Küchenfliesen.
    »Ist mir furchtbar peinlich - das hat er noch nie getan.«
    »Wie wäre es, wenn wir das Licht ausmachen und uns in das andere Zimmer setzen?«
    »Möglicherweise gerät er in Panik und zerbricht etwas. Ich habe es zu Hause mal probiert, als er einen meiner Slipper gefressen hat. Dachte, ich lasse ihn sich mal etwas abkühlen.«
    »Und was ist passiert?«
    »Er hat zwei Stühle in meiner Kochnische zerbrochen. Er weiß einfach nicht, wie stark er ist, das ist das Problem.«
    Wie immer wünschte ich, dass Mr. Pallfreys Tochter Christine sich etwas weniger Eselgroßes ausgesucht hätte, als sie einen Hund wollte; vielleicht einen netten kleinen Spaniel, irgendeinen, den du aufheben und wegtragen kannst, wenn er dir auf die Nerven geht. Aber die Jungs lieben Trevor abgöttisch, und außerdem ist der Zug abgefahren. Er kommt beinahe täglich vorbei zum Fußballspielen im hinteren Garten, und sie liegen mir ständig in den Ohren, dass sie ihn ausführen wollen. Also ist es hoffnungslos.
    Mr. Pallfrey zerrt jetzt den flach auf dem Boden liegenden Trevor zur Tür.

    »Er wiegt eine Tonne, wenn er schläft.«
    »Davon bin ich überzeugt, aber er schläft nicht wirklich, oder?«
    Du liebe Güte, wir werden noch die ganze Nacht hier sitzen.
    »Nein, aber er tut so, als wäre er ganz schlapp.«
    »Wie wäre es, wenn ich eine Tasse Wasser über ihn kippe?«
    Mr. Pallfrey sieht mich mit einem Schimmer von Bewunderung in den Augen an.
    »Das könnte funktionieren.«
    Leider ist Trevor nicht annähernd so dumm, wie er aussieht. Als ich mich mit einem Becher voll Wasser über ihn beuge, setzt er sich aufrecht hin und leckt meinen Arm, was echt bedauerlich ist, weil ich mich schon richtig darauf gefreut habe, ihn zu begießen.
    »Zeit nach Haus zu gehen, Trevor.«
    Er legt sich wieder hin.
    »Möchtest du etwas trinken, Trevor?«
    Ich tröpfele ihm Wasser auf den Rücken, und er dreht den Kopf und sieht mich an. Ich glaube, wir haben uns verstanden. Er bewegt sich auf die Tür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher