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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt
Autoren: Gil McNeil
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darauf kann ich nun wirklich echt verzichten.«
    »Wie willst du das wissen, wo sie doch sowieso die meiste Zeit eingeschnappt ist?«
    »Glaub mir, wenn ich ihren Martin auch nur ansatzweise in Schwung bringe, werde ich es merken.«
    »Na los, Darling. Du hast dir ein bisschen Spaß verdient.«
    »Ich glaube nicht, dass es mit Martin einfach nur ein bisschen Spaß wäre - er ist zu nett. Und er ist immer noch nicht über seine Frau hinweg.«
    »Glaube mir, wenn du etwas Enges anziehst, kommt er locker darüber hinweg.«
    »Im Moment ist alles eng, also das wird nicht weiter schwierig. Ich habe dir ja gesagt, Elsie füttert mich im Laden ständig mit Vanillekeksen.«
    »Wahrscheinlich will sie ein Mastschwein aus dir machen, damit ihr Martin dich nicht mag.«
    »Tja, es funktioniert.«
    »Versprich mir einfach, dass du keinen ausgeleierten Pullover trägst.«
    »Also, entweder das oder mein Nachthemd.«
    »Das ist nicht sehr subtil, Darling, aber die Grundidee gefällt mir durchaus.«
    »Gute Nacht, Ellen.«
    »Nacht, Darling.«

    Verdammt, ich war bisher überhaupt nicht nervös wegen Freitag, aber jetzt bin ich es. Ellen versucht immer, die Dinge zu
verdrehen und etwas in ihnen zu sehen, was nicht da ist, obwohl sie mit Daniel recht hatte, kurzfristig jedenfalls. Aber Martin ist völlig anders: Er ist absolut nicht kosmopolitisch wie Daniel. Berühmte Fotografen können bestens mit unbedeutenden Affären umgehen, es gehört praktisch zu ihrem Job, aber Martin ist einfach nicht der Typ dafür. Und überhaupt, Ellen bildet sich nur etwas ein, wie üblich. Es wird ein nettes, freundschaftliches Essen, und es wird absolut keine Rolle spielen, was ich anziehe. Aber trotzdem. Verdammt.

    Morgens sitze ich in der Küche und trinke eine Tasse Tee, nachdem ich die Lunchboxen für die Schule fertig gepackt habe, und bin sehr zufrieden mit mir, wenigstens einmal eine gut organisierte Mutter zu sein, auch wenn ich Jacks Turnzeug immer noch nicht gefunden habe. Ich bin beinahe fertig mit dem rosa Kaninchen und überlege immer noch, wie ich das schreckliche pfirsichfarbene Morgenjäckchen, das Elsie für das Schaufenster gestrickt hat und das meine gesamte Farbzusammenstellung ruinieren würde, verschwinden lassen kann. Ich will Baumwolle in den Farben Muskatnuss und Karamell und Buttermilch auslegen, kleine Jacken und eine gestreifte Decke, und einige winzige Söckchen sollen mit kleinen, hölzernen Wäscheklammern an einer Wäscheleine befestigt quer über das Schaufenster gehängt werden. Gran strickt noch ein paar Entenküken in blassgelb, sodass ich jetzt zusammen mit dem rosa Kaninchen ein paar Spielsachen ins Schaufenster legen kann. Einen Pinguin und einen hellblauen Elefanten habe ich bereits, und eine Puppe mit Puppenkleidern zum Wechseln, was hoffentlich einige Mütter-und-kleine-Töchter-Combos in den Laden locken wird. Es war ziemlich ruhig seit Weihnachten, sodass ich die Geschäfte gern ankurbeln würde, bevor die neu bestellte Ware für den Sommer eintrifft.

    Ich will gerade ins Bett gehen, als Mum anruft.
    Verdammt.
    »Ich habe eben mit deiner Großmutter über die Hochzeit gesprochen.«
    »Ist das nicht wunderbar?«
    »Wunderbar? Es ist lächerlich, und ich hätte mir denken können, dass du ihre Partei ergreifst. Wer ist dieser Reg überhaupt?«
    »Ein sehr netter Mann. Er war jahrelang der Mannschaftsführer des Bowlingteams. Sie kennt ihn schon ewig.«
    »In ihrem Alter noch zu heiraten ist lächerlich.«
    »Sie ist sehr glücklich, Mum. Ist das nicht die Hauptsache?«
    »Es ist so spießig. Heutzutage heiratet niemand mehr.«
    »Du bist doch auch mit Dad verheiratet.«
    »Stell dich nicht absichtlich dümmer als du bist, Josephine - das ist schrecklich unattraktiv. Glaubst du, dass er hinter ihrem Geld her ist?«
    »Welches Geld?«
    »Dieser scheußliche Bungalow muss inzwischen ein Vermögen wert sein.«
    »Er hat sein eigenes Haus, Mum.«
    »Na gut, ich halte es trotzdem für sehr verdächtig, und ich bin nicht sicher, ob dein Vater und ich hier wegkommen. Wir haben im Moment schrecklich viel zu tun, und denk nur an die Entfernung. Ich habe einen neuen Auftrag angenommen. In der örtlichen Kirche, die mit dem fantastischen Altar, die ich euch gezeigt habe. Dort gibt es einige schöne Paneele, und ihrer Meinung nach bin ich die einzige Person, der sie sie anvertrauen würden. Sie haben mich praktisch angefleht. Es war richtig rührend.«
    »Es wäre nur für einige Tage, Mum.«
    »Ich nehme an, wir
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