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Mit 15 wachsen einem Flügel

Mit 15 wachsen einem Flügel

Titel: Mit 15 wachsen einem Flügel
Autoren: Tina Caspari
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Probenarbeit.
    „Es ist zum Verzweifeln“, stöhnte Katja, als sie bei Petra im Zimmer saß, um gemeinsam mit der Freundin die Hausaufgaben zu machen. „Janos hat einfach keine Zeit für mich, wenn er hier ist. Und ich darf nicht in die Stadt fahren. Ich muß ihn unbedingt sprechen, ich muß einmal mit ihm allein sein, ich halte es nicht mehr aus! Manchmal denke ich schon, ich hätte den ganzen Nachmittag mit ihm nur geträumt. Kannst du mir keinen Rat geben?“
    „Was für einen Rat?“ Petra hatte nur mit halbem Ohr zugehört, wie immer, wenn Katja von Janos sprach. Denn meistens handelte es sich um endlose Reden darüber, wie wundervoll und einmalig der angebetete Janos war.
    „Wie ich ihn außerhalb der Ballettschule sehen kann!“
    „Ich weiß gar nicht, worüber du dich beklagst. Du siehst dein Idol fast jeden Tag — ich meinen Stefan höchstens mal in den Ferien.“
    „Ach, Stefan und du, das ist doch was ganz anderes. Ihr seid euch einig, ihr seid richtig fest befreundet. Aber Janos und ich
    — ich weiß ja noch nicht mal, ob er für mich das gleiche empfindet wie ich für ihn!“
    „Und was soll ich dabei tun?“
    „Mir helfen. Schließlich bist du meine einzige und beste Freundin! Fällt dir denn wirklich nichts ein?“
    „Nein. Aber ich denk mal drüber nach. Vielleicht habe ich eine Erleuchtung.“ Petra wandte sich wieder ihrem Aufsatzheft zu.
    Eine Weile arbeiteten beide schweigend. Dann hob Petra plötzlich den Kopf.
    „Du — ich glaube, mir ist da was eingefallen...“
    „Ja? — Los, sag schon!“
    „Meine Mutter verreist am kommenden Wochenende. Wir könnten eine Party geben, ein paar Leute aus der Ballettschule einladen. Elfie, Ulrike, Inga, Constanze — alle freiwilligen Assistenten. Und dazu laden wir Janos und Peter Olzhausen ein. Ich werde sagen, daß ich irgendwas besonders Gutes koche. Ein Fiakergulasch zum Beispiel - und hinterher Salzburger Nockerln.“
    „Hast du die schon mal gemacht? Das ist doch furchtbar schwierig?“
    „Ich werd’s schon schaffen. Bis jetzt ist mir immer alles gelungen.“
    „Du, das ist eine tolle Idee!“ Katja wurde ganz aufgeregt. „Hast du eine Zeitung da? Die Wochenendausgabe mit dem Theaterplan. Mal sehen, ob Janos frei hat.“
    „Nicht nötig, ich weiß es. Am Samstag geben sie ,La Bohème 1 , da hat er nichts zu tun.“
    „Prima! Hoffentlich sagt er zu! Du mußt ihm richtig den Mund wässrig machen — kannst du nicht was Ungarisches kochen?“
    „Gulasch ist ja schon was Ungarisches.“
    „Ach so, natürlich. Menschenskind, wenn das klappte!“

    Es klappte tatsächlich. Janos hatte sich den ganzen Samstag Zeit für die Proben genommen, auch Peter Olzhausen war dabei. So war es Petra nicht schwergefallen, die beiden zu überreden, anschließend zu einem guten Essen zu ihr zu kommen. Elfie und Ulrike hatten begeistert zugesagt, Constanze hatte schon etwas anderes vor. Und Inga war sich noch nicht ganz schlüssig gewesen. Das hinge nicht von ihr ab, hatte sie gesagt, und die Mädchen wußten, daß sie einen recht herrschsüchtigen Freund hatte, nach dem sie sich in allem richtete.
    Bereits am Freitagabend hatten Katja und Petra alles vorbereitet. Das Gulasch war fertig gekocht, das Stangenbrot brauchte nur noch im Ofen aufgebacken zu werden, Säfte und Wein standen bereit, nur die Salzburger Nockerln mußte Petra frisch zubereiten, wenn die Gäste beim Gulasch saßen.
    Katja hatte bei der Probe alle Mühe gehabt, ihre Gedanken beisammenzuhalten, so sehr beschäftigte sie der Verlauf des Nachmittags und all das, was sie Janos sagen wollte.
    Gleich nach der Probe liefen sie und Petra voraus, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Katja verteilte Schälchen mit Salzstangen und Nüssen und steckte die Kerzen an, den Tisch hatte Petra bereits morgens gedeckt. Petra kümmerte sich um das Essen. Kurz darauf klingelte es und Elfie erschien am Arm von Peter Olzhausen, gefolgt von Ulrike und Inga.
    „Janos kommt etwas später, wir sollen schon mal anfangen“, verkündete Elfie. „Er muß einen Besuch vom Bahnhof abholen, der sich plötzlich fürs Wochenende bei ihm angesagt hat. Er wollte eigentlich bei dir absagen, Petra, aber ich habe ihn überredet, seinen Besuch einfach mitzubringen. Du bist doch einverstanden?“
    Petra wechselte einen raschen Blick mit Katja.
    „Klar, das war das Beste was du tun konntest. Es wäre ein Jammer gewesen, wenn er nicht gekommen wäre! Und nun setzt euch! Es wird sofort serviert.“
    Katja brachte kaum
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