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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse
Autoren: Susan Mallery
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denn die Hitze schoss ihr vom Hals in die Wangen. Sie sah betreten zu Boden.
    „Ich …“ Was sollte sie sagen?
    „Setzen Sie sich.“
    Gehorsam sank sie auf den Stuhl und faltete die Hände im Schoß.
    „Sie sind die Frau mit der Katze“, stellte er fest.
    Vorsichtig riskierte sie einen Blick auf sein Gesicht. Er schien nicht wütend zu sein. „Ja. Sie haben sie gerettet. Ich möchte nicht stören. Ich wollte nur sehen, wie es Ihnen geht.“
    Er musterte sie ebenso aufmerksam wie sie ihn vor einigen Minuten. Obwohl sie sich unter seinem prüfenden Blick wand, wagte sie es nicht, zu protestieren. Gerecht war gerecht.
    Mit einer Hand strich sie über ihren Rock. Was für einen Eindruck mochte er von ihr bekommen? Blonde Haare und blaue Augen, das hörte sich spannender an, als es war. Runde Kurven, dachte Holly grimmig. Ihr fünfjähriger Krieg gegen die überschüssigen sieben Kilo hatte in einem unsicheren Waffenstillstand geendet. Die Pfunde vermehrten sich nicht weiter, und sie hatte aufgegeben, sie zu bekämpfen. Daher waren ihre Brüste und Hüften fülliger als von den Modemagazinen vorgesehen. Sie würde es überleben.
    „Haben Sie die Katze mitgebracht, um mir den Rest zu geben?“, fragte er schließlich.
    Zuerst verstand sie nicht, dass er sie neckte. Dann lächelte sie. „Mistletoe ist sehr lieb. Sie wollte Ihnen bestimmt nichts Böses tun. Sie hatte nur Angst.“
    „Ja, klar. Ich habe den Ausdruck in ihren Augen gesehen. Sie war froh, als ich vom Balkon stürzte.“ Sein Blick huschte über ihr Gesicht. „Was ist mit Ihren Haaren?“
    „Mit meinen Haaren?“ Sie tastete nach dem Zopf an ihrem Hinterkopf. „Nichts. Ich habe sie nur geflochten.“
    „Lassen Sie sehen.“
    Also rückte sie den Stuhl herum und drehte sich zur Seite. Das Ende des Zopfs hatte sie im Nacken zu einer Schlaufe hochgesteckt.
    „Ich mag es offen“, sagte er. „Sie haben sehr schönes Haar.“
    „Oh.“ Sie blinzelte. „Ähm, danke.“
    Hatte er ihr gerade ein Kompliment gemacht? Anscheinend schon. Warum? Machten Männer und Frauen das so? Flirtete er etwa mit ihr? Niemals, nicht mit ihr. Sie war nicht sein Typ. Eigentlich hatte sie keine Ahnung von seinem Geschmack,aber mit Sicherheit stand sie am untersten Ende der Skala. Er war verletzt, das war alles. Vielleicht halluzinierte er auch.
    Sie räusperte sich und wünschte, sie würde sich mit solchen Situationen besser auskennen. Aber mit einem Mann mit freiem Oberkörper hatte sie noch nie ihre Zeit verbracht.
    „Ich habe Kekse mitgebracht“, erklärte sie. „Aus der Bäckerei. Meine Küche ist hin, aber wenn ich wieder eine habe, backe ich selbst etwas – ich meine, wenn es Ihnen keine Umstände macht.“
    „Mit so einer Art von Umständen komme ich klar“, antwortete er lächelnd.
    Das Lächeln erwischte sie mit voller Breitseite. Um seine dunklen Augen bildeten sich kleine Fältchen. Die weißen Zähne blitzten, und das ohnehin attraktive Gesicht wurde fast unerträglich schön. In ihr brodelte es, und sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment abheben. Wow. Sie sollte wirklich öfter ausgehen.
    „Ich bin ziemlich hungrig“, stellte er fest. „Könnten Sie mir ein paar von den Keksen bringen? Ich würde sie auch selbst holen, aber ich bin …“ Er deutete auf das Laken.
    „Nackt“, vollendete sie seinen Satz, ohne nachzudenken.
    „Wie? Nein. Ich soll nur ein paar Tage nicht aufstehen. Ich bin nicht nackt.“
    Hatte sie tatsächlich nackt gesagt? Holly vergrub ihr Gesicht in den Händen und stöhnte auf. „Nein“, stotterte sie. „Ich meinte … Das heißt, ich …“
    „Holly?“
    Leise rief er sie beim Namen. Am liebsten wäre sie aus dem Zimmer gerannt, aber ihre Beine waren wie aus Gummi.
    „So habe ich das nicht gemeint“, murmelte sie. „Louise meinte, ich solle Ihnen raten, etwas anzuziehen. Also dachte ich …“
    „Ist schon in Ordnung.“
    Vorsichtig ließ sie die Hände ein wenig sinken, bis sie nur noch ihren Mund bedeckten. Dann blinzelte sie in seine Richtung. Er lächelte nicht, aber er sah auch nicht verärgert aus. Erleichtert seufzte sie und ließ die Hände in den Schoß fallen. „Entschuldigen Sie. Ich hole jetzt die Kekse.“
    Während sie sich erhob, rief sie sich seine Verletzungen ins Gedächtnis, die sie gewissermaßen mitverschuldet hatte. Benimm dich wie eine Krankenschwester, ermahnte sie sich im Stillen. Das konnte sie gut.
    „Bekommen Sie Medikamente?“, erkundigte sie sich. „Tabletten, die Sie zum Essen
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