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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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    Ich trank mein Glas aus und
stellte es ab. »Kommen Sie mit ?«
    Lenore schüttelte den Kopf.
»Ich bleibe noch ein bißchen hier. Wenn niemand da ist, ist es so still und
friedlich .« Sie lächelte sanft. »Aber wir sehen uns
später, Danny. Bestimmt .«
    »Wissen Sie was ?« Ich betrachtete sie prüfend. »Als wir uns vorhin in Ihrem
Arbeitszimmer begegneten, waren Sie echt sexy. Jetzt tun Sie nur so .« Dann fiel mir ein, wie lange sie dazu gebraucht hatte,
die wenigen Kleider an Freidel zurückzugeben. »Ist etwas zwischen Ihnen und
Dion vorgefallen ?«
    »Natürlich nicht.« Ungeduldig
zuckte sie die Schultern.
    »Okay. Ich kann ihn auch selber
fragen .«
    Sie biß sich auf die volle
Unterlippe. »Nein, tun Sie das nicht. Dion ist ekelhaft genug, Ihnen die
Wahrheit zu sagen .« Die saphirblauen Augen sahen mich
wild an. »Also schön, ich hab’ Sie angelogen, als ich sagte, ich hätte nie ein
Verhältnis mit Dion gehabt. Vom ersten Moment an, als ich die drei
Hausmannequins sich um ihn streiten sah, schwor ich mir, mich nie mit ihm
einzulassen. Aber ich hab’ nicht mit seinem Charme gerechnet. Nachdem ich
schließlich umgefallen war, blieb mir wenigstens die Genugtuung, in den
vergangenen zwei Monaten das einzige weibliche Wesen in seinem Leben zu sein.
Das ging so lange gut, bis Libby Cathcart hier auf kreuzte .«
    »Und darüber haben Sie sich
vorhin mit Freidel gestritten ?«
    Sie nickte. »Ich hatte so meine
Bedenken, gleich als sie vor vier Tagen ankam. Gestern abend nahm ich mir irgendein blödes Buch mit ins Bett, blieb bis drei Uhr nachts auf
und ging dann zu Freidel hinüber. Da hab’ ich die beiden in einer Situation
überrascht, die auch den Dümmsten überzeugen würde. Ich nahm mir vor, nie
wieder ein persönliches Wort mit ihm zu wechseln, aber als ich vorhin die drei
Kleider zu ihm rüberbrachte, hatte er doch die Unverschämtheit mir zu sagen,
daß sich nichts zwischen uns geändert habe. Seine Affäre mit Libby Cathcart sei
rein geschäftlich, und wenn sie nach der Modenschau wieder nach New York
abgereist wäre, sollte alles wie früher zwischen uns sein .«
    »Und da sind Sie explodiert ?«
    Sie grinste verlegen. »Mehr als
das. Ich griff nach einer Zuschneideschere und ging
auf ihn los. Glücklicherweise war Dion schneller als ich. Nachdem ich ihn
viermal um den Arbeitstisch gejagt hatte, war ich außer Puste und fing an, mir
komisch vorzukommen. Da warf ich die Schere auf den Tisch und verließ das
Zimmer .«
    »Es wird ja immer besser«,
sagte ich nicht sehr überzeugt. »Jetzt haben Sie mir noch eine Verdächtige
geliefert .«
    »Dion selbst mit der Schere zu
erstechen, würde besser zu mir passen«, sagte sie. »Warum sollte ich einen
ganzen Arbeitstag vergeuden, indem ich erst seine schwierigen Schnitte
zuschneide, nur um sie dann nachts in kleine Stücke zu zerschnippeln ?«
    »Das leuchtet ein«, gab ich zu.
»Aber es gibt genügend Verrückte, bei denen man erst merkt, daß sie spinnen,
wenn es zu spät ist. Haben Sie sich kürzlich analysieren lassen ?«
    »Es ist schon eine Weile her .« Der Funke war wieder in ihren Augen, und diesmal schien
er echt zu sein. »Und wenn Sie sehr nett zu mir sind, komm’ ich vielleicht heut
nacht bei Ihnen vorbei und leg mich auf Ihre Couch. Wie wär’s? Sie können
vielleicht dabei feststellen, warum ich nicht frigide bin .«
    Der Gedanke beschäftigte mich
auf dem ganzen Weg zum Haus und ließ mich erst los, als ich Luman in der Halle
auf mich warten sah. Sein Gesicht hatte eine hellrosa Farbe angenommen, und
seine Schweinsäuglein sahen aus, als ob er mich am liebsten umbringen würde,
schnell, aber schmerzhaft. Er packte mich am Arm, zerrte mich in einen kleinen
Nebenraum und warf die Tür hinter uns zu.
    »Seit einer halben Stunde warte
ich jetzt auf Sie, Boyd«, sagte er mit halberstickter Stimme. »Das hab’ ich
noch nie getan, nicht einmal bei der Prominenz .«
    »Ich hätte gar nicht gedacht,
daß irgendwelche Prominenz die Bekanntschaft mit Ihnen zugeben würde«, meinte
ich versöhnlich.
    Sein Gesicht nahm einen noch
tieferen Rosaton an. »Bilden Sie sich nur nicht ein,
daß Sie Chuck immer so leicht aufs Kreuz legen können«, zischte er. »Sie haben
mehr Glück gehabt, als Sie ahnen .«
    »Das nächstemal schleiche ich
mich leise mit einer Axt an ihn heran«, versprach ich. »Aber wenn Ihre Zeit so
kostbar ist, warum kommen Sie nicht zur Sache, anstatt hier so rumzutönen ?«
    Er schluckte krampfhaft.
»Vielleicht wissen Sie
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