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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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der
Butler schon die Tür.
    »Guten Abend, Sir .« Seine Stimme erinnerte mich an einen überreifen
Stiltonkäse. »Mr. Freidel erwartet Sie in der Bar .«
    »Hört sich gut an«, meinte ich.
»Und wie komme ich dorthin ?«
    »Im ersten Stock, Sir. Den Gang
nach rechts und dann die dritte Tür links.«
    Ich folgte seiner Beschreibung
und gelangte in einen Raum, dessen eine Längswand von einer Bar eingenommen
wurde. Die Platte bestand aus Marmor. Freidel hatte sich dahinter aufgebaut und
spielte den Barmann, während zwei der Hausmannequins auf hohen Hockern saßen
und einen Drink vor sich zu stehen hatten. Deborah, die kühle Rothaarige, trug
etwas Braunes, sehr Kurzes, während die blonde Kitty in einer Art
paillettenbesetztem Pullover steckte, der sich ihren molligen Formen so eng
anschmiegte, daß man ihn beinahe nicht wahrgenommen hätte — abgesehen von dem
Glitzern. Beide wandten mir die Köpfe zu und setzten ein freudiges
Willkommenslächeln auf.
    »Der Mann ist wieder da !« erklärte Kitty kehlig. »Mir gehört er, ich hab’ ihn
zuerst gesehen .«
    »Qualität geht vor Quantität«,
behauptete die Rote. »Mir sieht er wie ein unermüdlicher Liebhaber aus, darum
braucht er ein munteres und aktives Mädchen wie mich .« Sie fuhr sich lässig mit der Zunge über die Unterlippe. »Hab’ ich recht, Mr.
Boyd?«
    »Die Antwort muß er dir
schuldig bleiben, Deborah«, mischte sich Freidel ein. »Ihr beide werdet nämlich
jetzt verschwinden, und zwar schleunigst, ehe er sich noch was Hübsches
ausgedacht hat .«
    »Dion!« Die Blonde setzte ein Mäulchen
auf. »Warum mußt du uns immer allen Spaß verderben ?«
    »Warte bis nach der
Modenschau«, versprach er. »Vorher heißt es nichts wie arbeiten. Also haut ab,
ihr zwei .«
    Kitty machte eine regelrechte
Schau daraus, wie sie von ihrem Barhocker herunterkam. Während ihre Füße den Boden
berührten, blieb der Saum ihres Glitzerdings oben. »Wie peinlich«, murmelte sie
und zeigte ein Paar schlanke Beine und ein Höschen, das praktisch nur aus
Spitzenrüschen zu bestehen schien. »Mr. Boyd, würden Sie mir wohl das Kleid
herunterziehen ?«
    »Wir wollen ihn nicht
überanstrengen, Schatz«, sagte Deborah liebenswürdig, griff selber nach dem
Rocksaum und zog ihn herunter.
    »Manchmal kann ich dich nicht
ausstehen«, sagte Kitty und ging auf die Tür zu. »Sie trägt einen Gummibusen«,
verkündete sie, ehe sie verschwand.
    »Die Arme, es ist schon
schlimm, wenn man so dick ist«, flüsterte Deborah, als sie ihr folgte.
»Wahrscheinlich eine Drüsenstörung.«
    Ich sah ihnen nach und
versuchte, mich zu entscheiden, ob ich mehr auf Blond oder auf Rot eingestellt
war.
    »Einen Drink?« Freidels Stimme
klang eine Spur verärgert.
    » Rye ,
on the rocks .« Ich
kletterte auf den nächststehenden Barhocker. »Haben Sie Angst, daß ich in Ihren
Privatharem einbrechen könnte ?«
    Er schenkte mein Glas ein und
schob es mir über die Marmorplatte zu. »Kümmern Sie sich zuerst um mein
Sabotageproblem, dann ernenne ich Sie anschließend zum Ehrensultan, Danny .« Er betastete seinen Schnurrbart. »Wie sind Sie mit Harry
Kempton ausgekommen ?«
    »Sie haben sich wahrlich einen
löwenherzigen Partner gesucht !«
    »Armer Harry.« Er mußte lachen.
»Jedesmal, wenn Art Luman niest, macht er sich beinahe in die Hosen .«
    »Ihnen jagt Luman keine Angst
ein ?«
    »Das kann man wohl sagen«,
entgegnete er mit Überzeugung. »Ich nehme an, Harry hat Ihnen alles über unsere
Verbindung zu ihm erzählt .«
    »Womit Luman ein
ausgezeichnetes Motiv hätte, an der Sabotage der neuen Kollektion interessiert
zu sein«, nickte ich. »Ich kann verstehen, daß er die Firmenanteile billig
aufkaufen möchte, aber dann verliert er automatisch Sie als Modeschöpfer...«
    »Das Freidel -Etikett
zieht auch ohne mich«, entgegnete er.
    »Hört sich plausibel an«, gab
ich zu. »Das einzige andere Motiv, das ich mir noch vorstellen könnte, wäre
Eifersucht. Und dazu haben Sie jeder hier vorhandenen Dame genügend Anlaß
gegeben .«
    »Tatsächlich?« Er gab sich
nicht einmal Mühe, besonders bescheiden auszusehen.
    »Die drei Hausmannequins
bekamen den Laufpaß um Lenore Brophys willen, die Sie wiederum für Libby Cathcart über Bord geworfen haben«, zählte
ich auf. »Polly Peridot mißgönnt Libby die Chance,
das Bett mit Ihnen zu teilen, und schließlich treiben Sie den armen Eldridge
durch Ihre heterosexuellen Neigungen zum Wahnsinn .«
    »Sieh da, was für ein
geschäftiges kleines Wiesel
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