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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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Auffahrt
führte zu einem riesigen zweistöckigen Gebäude, das wie der Abklatsch einer
Kinokulisse von einem französischen Chateau aussah. Hinter dem Haus lag ein
riesiges Schwimmbecken. Hier und da standen einige Leute herum, die von Ferne
wie Gäste aussahen. Überhaupt wirkte die ganze Szene wie eine Reklame für das
süße Leben.
    »Leidet Freidel unter einer Art
Verfolgungswahn ?« überlegte ich laut. »Gitter, Wächter
und ein elektrisch geladener Zaun. Wovor fürchtet er sich? Vor einer Invasion
aus dem Weltraum oder den Männern der Steuerbehörde?«
    »Wie ich vorhin schon sagte,
Mr. Boyd — Dion schätzt seine Ungestörtheit. Außerdem, wenn er es den Leuten zu
leicht machte, seine Entwürfe zu stehlen, wäre er in einem Monat brotlos .«
    Eldridge stellte den Wagen vor
dem Haus ab, wir stiegen aus und gingen die breiten Steintreppen zur
Eingangstür hinauf.
    »Der Butler wird sich um Ihr
Gepäck kümmern«, sagte Eldridge beiläufig. »Dion möchte, daß ich Sie sofort
nach Ihrer Ankunft zu ihm bringe .«
    Gerade als wir die oberste
Stufe erreicht hatten, öffnete der Butler die Tür. Zuerst dachte ich schon, er
müsse hellseherische Gaben haben, dann fiel mir ein, daß wahrscheinlich eine
telefonische Verbindung zwischen dem Tor und dem Haus bestand. Die
Eingangshalle war so groß wie eine mittlere Bahnhofshalle; wohin man sah,
gingen irgendwelche Türen ab. Eine elegant geschwungene Treppe mit goldweißem
Geländer führte in den ersten Stock hinauf.
    »Das Parterre enthält Dions
Arbeitsräume«, erklärte Eldridge , »im ersten Stock
sind die Wohnräume und darüber die Schlafzimmer. Wir leben hier wie in einem
besseren Irrenhaus, aber daran werden Sie sich schon gewöhnen; die meisten tun
es jedenfalls .« Er öffnete eine Tür, trat zur Seite,
damit ich eintreten konnte. »Das hier ist Dions Hauptarbeitszimmer .«
    Was ich da vor mir sah, schien
zu der Arbeitswelt eines Modekünstlers zu gehören. Der Raum selber war ganz
gewöhnlich: Er enthielt zwei bodenlange Wandspiegel, einen überdimensionalen
zerschrammten Tisch, der mit Stoffetzen und anderem
Zeug bedeckt war, und ein paar Stühle. Was den Adrenalinspiegel in Boyds Venen
und Arterien ansteigen ließ, war die Gesellschaft, mit der sich dieser
Modeschöpfer umgab.
    Auf einem Stuhl stand eine große
üppige Dunkelhaarige, die einen gelangweilten Gesichtsausdruck und ein Silberlamékleid trug, während der Modekünstler dabei war,
den Kleidersaum mit einer Schere abzuschnippeln, so daß er gerade noch den
oberen Teil der Oberschenkel bedeckte. An der gegenüberliegenden Wand lehnte
eine schlanke Rothaarige in einem Badeanzug, der aussah, als sei er aus lauter
Löchern zusammengesetzt. Und neben mir, sogar sehr dicht neben mir, stand ein
Blondkopf, klein und mollig an den richtigen Stellen, dessen weißer Büstenhalter
und dazugehörige Seidenshorts einen aufregenden Kontrast zu dem tiefen Goldton
der Haut bildeten. Die Kleine trug einen selbstzufriedenen Gesichtsausdruck zur
Schau, als ob sie wüßte, daß sie heute abend nicht nur
auf des Sultans Menükarte stehen, sondern daß seine Wahl auch wirklich auf sie
fallen würde.
    Der Modekünstler trat einen
Schritt von dem Stuhl zurück und nickte. »Ich glaube, so hätten wir’s, Schatz«,
verkündete er lebhaft. »Du kannst wieder runtersteigen .«
    »Geht nicht«, gab sie zurück.
»Du hast mir das Kleid zu eng gesteckt .«
    Eldridge räusperte sich. »Äh,
Dion — ich habe Mr. Boyd hergebracht .«
    »Später«, gab Freidel zurück.
    Die Blonde wandte sich mir zu,
fuhr mit den Händen über ihre gerundeten Hüften und schenkte mir einen schwülen
Blick. Dann atmete sie tief ein, wobei ihre vollen Brüste sich beinahe
selbständig machten. »Hallo, Mr. Boyd«, sagte sie mit heiser-sinnlicher Stimme.
»Ich bin Kitty. «
    »Und ich bin Deborah«, warf der
Rotschopf vom anderen Ende des Zimmers ein. »Rothaarige sind viel amüsanter,
Mr. Boyd. Lebhafter und so...«
    »Wollt ihr beide wohl mal die
Klappe halten und mich nachdenken lassen«, fauchte Freidel und winkte dem
Mädchen auf dem Stuhl ungeduldig zu. »Runter mit dir.«
    Die Dunkelhaarige streckte ein
Bein aus, aber nach einigen Zentimetern spannte sich der Mini-Saum so fest um
ihre Schenkel, daß sie achselzuckend aufgab. »Ich muß wohl springen«, murmelte
sie. Eine Sekunde später beging sie den fatalen Irrtum, ihr Gewicht auf eine
Stuhlkante zu verlagern. Sie gab einen schrillen Schrei von sich, als der Stuhl
mit ihr vornüber
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