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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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etwas fehlt — vielleicht ein Perlenhalsband .« Seine Augen funkelten vergnügt. »Wetten, daß er es nicht
umlegen wird?«
    »Können wir nicht von etwas
anderem reden — mir wird’s sonst ganz schlecht«, bat ich.
    »Na schön, dann erzählen Sie
mal ein bißchen von sich .« Freidel stieß das auf dem
Boden liegende Silberlamékleid mit dem Fuß beiseite
und hockte sich auf die Kante des Arbeitstisches. »Setzen Sie sich, Danny. Sehr
gemütlich ist es hier nicht, aber ein Plätzchen zum Sitzen findet man schon
noch .«
    »Ich hab’ schon viel zu lange
in diesem verdammten Flugzeug gesessen«, sagte ich.
    Er deutete um sich. »Das hier
ist das Kernstück von Freidels Reich. Harry Kempton,
mein Geschäftspartner, kümmert sich um den finanziellen Teil und den Absatz.
Flavian wird Ihnen sicher schon erzählt haben, daß ich hier esse, schlafe und
wohne. Hier habe ich meine Abgeschiedenheit und Sicherheit. Wenigstens bis vor
kurzem.«
    Mit dem Zeigefinger strich er
sich über den Schnurrbart. »Wir sind eben in der Vorbereitung für die
Vorführung der Frühjahrskollektion, was kurzfristige Änderungen, Anproben und
noch letzte Inspirationen bedingt. Da entdecken wir auf einmal, daß wir es hier
mit Sabotage zu tun haben. Irgend jemand will das Herauskommen meiner neuen
Kollektion verhindern .«
    »Was genau ist passiert ?« erkundigte ich mich.
    »Zum erstenmal wurden wir
darauf aufmerksam, als Lenore Brophy, meine Zuschneiderin, eines Morgens in ihr
Arbeitszimmer kam und das Abendkleid, an dem sie am Vortag gearbeitet hatte,
völlig zerschnitten vorfand. Bei dem Kleid handelte es sich nebenbei um das
kostbarste Stück der ganzen Kollektion. Am nächsten Tag entdeckte Deborah, daß
jemand vier oder fünf Badeanzüge mit Säure begossen hatte. Und gestern stellten
wir fest, daß mehrere Meter eines ganz speziellen und kostbaren Stoffes, den
wir unbedingt benötigten, in kleine Stücke zerschnippelt worden ist.
Glücklicherweise hatte die Firma noch genügend Material in Reserve. Man hat es
uns sofort per Luftfracht hergeschickt — aber es hätte ja auch anders sein
können .«
    »Und warum haben Sie sich an
mich gewandt«, fuhr ich fort. »Warum ausgerechnet an mich?«
    »Sie haben in Santo Bahia den
Ruf, Resultate zu erzielen .« Er grinste plötzlich.
»Obwohl die Art, wie Sie sie erzielen, manchen Leuten nicht gefällt.«
    »Wenn man bedenkt, daß Sie das
Haus mit einem elektrisch geladenen Zaun und einem Torwächter versehen haben,
sieht es beinahe so aus, als ob der Täter unter Ihrem Personal zu suchen ist«,
meinte ich.
    »Leider ist es noch etwas
komplizierter«, brummte er. »Ich habe ein paar einflußreiche Leute eingeladen,
die bis zur Modenschau bleiben werden. Wir sind also im Moment ein bißchen
beengt im Haus. Meine Arbeitskollegen haben Sie ja schon kennengelernt, bis auf
Lenore Brophy. Um das Hauspersonal brauchen Sie sich nicht zu kümmern, das hat
keinen Zugang zu diesem Teil des Hauses. Die Gäste kann man leider nicht so
ganz ausschließen .«
    »Wie viele sind es denn ?«
    »Fünf, einschließlich meines
Partners Harry Kempton. Aber ihn kann ich mir nicht als Täter vorstellen, es
sei denn, er hätte kürzlich den Verstand verloren. Dann ist da noch Libby
Cathcart; sie gehört zu den oberen Zehntausend von New York und schreibt
nebenbei für ein Modemagazin. Weiter Polly Peridot« — das spöttische Funkeln in
seinen Augen wurde etwas lebhafter —, »eine etwas angejahrte Millionärin. Dann
noch Art Luman und sein Assistent. Ja, das wären sie wohl alle .«
    »Womit beschäftigt sich Luman ?«
    »Sein Geld möglichst
profitreich anzulegen. Er ist auch an unserem Unternehmen beteiligt — aber das
nur unter uns. Wir, das heißt Harry und ich, hängen es nicht an die große
Glocke, denn außerhalb der Finanzwelt hat Art keinen besonders guten Ruf .«
    »Wenn er so eine Art stiller
Teilhaber ist, können wir ihn ebenso wie Kempton von der Liste der Verdächtigen
streichen«, meinte ich.
    Freidels Antwort ließ eine
halbe Sekunde zu lang auf sich warten. »Wahrscheinlich. Aber vielleicht sollten
Sie sich besser mit der Zeit ein eigenes Bild formen .«
    »Was haben Sie unternommen, um
weitere Sabotageakte zu unterbinden ?«
    »Abends werden sämtliche
Garderobestücke in einen Raum gebracht, zu dem nur ich den Schlüssel besitze .« Er hob die Hand, ehe ich noch einen Gegeneinwand machen
konnte. »Besser wäre es natürlich, eine regelrechte Stahlkammer einbauen zu
lassen, aber dazu fehlen mir
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