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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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Brauen. »Was würde Sie sonst
in meine Gegend bringen ?«
    »Da haben wir mal wieder den
unverschämt männlichen Mr. Boyd .« Sie seufzte leise.
»Welch romantische Erinnerungen er heraufbeschwört! Diesen unschlagbaren Witz,
die Liebesszenen im Heu, die Morde! Welch himmlische Tage das waren, ich weiß
noch, wie ich mir die Splitter aus der Hand ziehen mußte, nachdem ich Ihnen
über die Locken gefahren war.«
    »Ich hab’ heut morgen zufällig
ein Buch gekauft«, gab ich lässig zurück. »Über historische Huren. Ihrer
Großmutter ist ein komplettes Kapitel gewidmet. Wußten Sie, daß man sie eines
Tages aus den Vereinigten Staaten ausweisen wollte, weil sie sich weigerte,
Einkommensteuer zu zahlen, und darauf bestand, es dem Finanzamt — äh —
sozusagen in Naturalien abzuzahlen?«
    Sie konnte sich das Lächeln
kaum verbeißen. »Wohin führt diese Tür dort, Mr. Boyd ?«
    »In mein Schlafzimmer.«
    »Ich bin so froh, daß Sie ein
Schlafzimmer haben, Mr. Boyd«, sagte sie atemlos. »Ich dachte schon, wir müßten
uns auf dem Küchenboden rollen, und Sie haben doch bestimmt Mäuse .«
    »Nur donnerstags, und dann zum
Lunch«, gab ich zurück.
    »Dion hat Ihnen ein Geschenk
geschickt, aber er bestand darauf, daß ich es Ihnen persönlich überbringe .«
    »Ich hab’ ihm auch ’ne
Kleinigkeit übersandt, im Wert von etwa viertausend Dollar«, sagte ich
nonchalant. »Das heißt, nur wenn er etwas Geduld hat .«
    »Dion sagte, es sei Ihre Idee
gewesen, also raten Sie mal .«
    »Das Geschenk?«
    Sie nickte. »Wollen Sie es
gleich ?«
    »Was hab’ ich schon zu
verlieren ?« meinte ich nervös.
    Sie legte ihren Regenmantel ab,
und wenn er nicht mit Nerz gefüttert gewesen wäre, hätte sie sich bestimmt
erkältet. Sie hatte nämlich nur einen blauen Seidenbüstenhalter und ein Paar
seltsam schimmernde Höschen an.
    »Gefällt es Ihnen ?« erkundigte sie sich.
    »Ich verstehe nicht...«
    »Das Geschenk, meine ich ?«
    »Ich sehe noch nichts .«
    »Der Büstenhalter ist sicher
verwirrend«, sagte sie freundlich. »Ich werde ihn abnehmen.
    Da.« Sie warf ihn über den
nächsten Stuhl und drehte sich wieder zu mir. »Geht es nun leichter ?«
    »Ich verstehe immer noch
nichts«, murmelte ich. »Soll das so eine Art doppeltes Geschenk sein? Ich
meine, die erste Hälfte jetzt und den Rest an Weihnachten ?«
    »Ich hab’ Sie schon in Santo
Bahia für etwas beschränkt gehalten«, lachte sie. »Hier, die Höschen, Sie
Trottel! Das sind ganz besondere, da, fühlen Sie mal an !«
    So etwas läßt sich Boyd nie
zweimal sagen! Ich legte meine Hände auf ihre Hüften, in der Annahme, weiche
Seide darunter zu fühlen und sie dann an mich ziehen zu können. Aber sie blieb
stehen, wo sie stand, während meine Hände von ihr abglitten.
    »Kettenglieder !« verriet Libby Cathcart. »Dion hat zwar etwas gemogelt,
weil sie aus Aluminium und nicht aus Eisen sind, aber er sagt, es sei zur Zeit
der einzige Keuschheitsgürtel, der noch getragen wird .«
    »Na, wenn das nicht ein
großartiges Geschenk ist«, sagte ich begeistert. »Setzen können Sie sich darin
wohl nicht — oder ?«
    »Doch, dafür hat Dion auch
gesorgt .« Sie drehte mir den Rücken zu und bückte sich
plötzlich. Ein durchsichtiges Stückchen Seide kam zum Vorschein, und auf einmal
wurde ich gewahr, daß dieses Hämmern mein eigener Herzschlag war.
    Libby richtete sich wieder auf
und ging zum Schlafzimmer hinüber. »Genug Zeit verschwendet, Mr. Boyd«, sagte
sie. »Ich bin nicht zum Plaudern gekommen .«
    Ich schloß sie in die Arme, so
fest, wie es die Kettenglieder zuließen. Wir küßten uns.
    »Nur noch ein kleines Problem«,
murmelte ich. »Wie kriegt man das ab ?«
    »Dion sagte doch, es sei Ihre
Idee gewesen ?«
    »Sie müssen auch irgendwie in
das Ding hineingekommen sein«, sagte ich wild.
    »Irgendwo war eine Art
Reißverschluß, der einfach verschwand, nachdem er hochgezogen war. War es nicht
hier ?« Sie tastete über ihre linke Hüfte. »Oder hier?«
Sie versuchte es auf der anderen Seite. Erfolglos.
    »Bitte erinnern Sie sich doch !« wimmerte ich.
    »Ob es auf dem Rücken war ?« Sie rollte auf den Bauch, und wieder bekam ich etwas von
der weißen Seide zu sehen . »Sehen Sie was, Mr. Boyd ?«
    »Hören Sie endlich mit diesen
albernen Fragen auf !« Ich meinte das Echo meiner
eigenen Stimme von den vier Wänden zurückschallen zu hören.
    »Seien Sie doch nicht so
ungeduldig, Mr. Boyd«, gurrte sie. »Irgendwann werden Sie das Problem bestimmt
lösen
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