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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
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meine Meinung«,
warf Kempton eifrig ein. »Was soll nun eigentlich aus der Firma werden ?«
    »Ganz einfach.« Lumans Schweinsäuglein leuchteten erwartungsvoll zwischen
den Fettlagen auf. »Ihre neue Kollektion ist im Eimer, dank Eldridges Bemühungen , also wird keine Modenschau stattfinden,
womit das finanzielle Defizit garantiert ist. Ich werde euch also aufkaufen,
und zwar so billig wie möglich. Ihr werdet bestimmt einen neuen Wirkungsbereich
finden .«
    »Das ist empörend !« Mit steigendem Ärger wurde Kemptons Stimme lauter. »Sie wissen genau, was hier passiert ist, Art, ich meine, warum
wir keine neue Kollektion haben. Sich dieses Umstands zu bedienen, nenne ich
Straßenraub .«
    »Art?« Freidel strich sich
langsam über seinen Schnurrbart. »Ich hab’ ein kleines Problem, Auf einmal ist
mir alles entfallen, was Chuck uns gerade erzählt hat, ich kann mich nur noch
dunkel erinnern, daß er etwas davon erwähnt hat, wie wichtig alles sei und daß
wir gut zuhören sollten...«
    »Sie haben gar keine Probleme,
Dion«, grinste Luman. »Nachdem ich Sie nämlich als Partner aufgekauft habe,
werde ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten: Kommen Sie als Designer zu mir,
dann übernehme ich die Kosten für dieses Haus bis zur nächsten Vorführung,
zahle Ihnen ein Spitzengehalt plus 25 Prozent der Einnahmen .«
    »Sie haben recht, Art, ich habe
kein Problem mehr .« Ein Grinsen breitete sich auf
Freidels Gesicht aus.
    »Das hatten Sie von Anfang an
nicht, Dion .« Luman deutete mit einem fetten
Zeigefinger auf Kempton. »Ich hatte es ganz allein auf ihn abgesehen. Was er
kann, kann ich schon längst und vielleicht noch tausendmal besser. Aber er
hatte diesen verdammten Kontrakt aufgesetzt, der ihm die Partnerschaft
garantierte, solange die Firma florierte. Dieses Jahr arbeiten wir aber mit
Verlust, und« — er fuhr sich mit dem Finger über die Kehle — »darum heißt’s für Harry Lebewohl .«
    »Moment mal, Art«, unterbrach
ich sein Gerede. »Wenn ich diese verrückte Geschichte, die Reilly uns hier
aufgetischt hat, unterstützen soll, bitte, was fällt dabei für mich ab ?«
    »Es war keineswegs eine
verrückte Geschichte«, entgegnete er überraschend sanftmütig. »Chuck hat euch
allen nur die Wahrheit klargemacht .«
    »Ich glaube, hier liegt ein
Mißverständnis vor«, fiel Reilly eifrig ein. »Was Boyd in Wirklichkeit wissen
möchte — und das ist sein gutes Recht —, ist, wie er für die Arbeit, die er
bisher geleistet hat, entlohnt werden soll. Ich würde vorschlagen« — und sein
Zögern dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde lang —, »wir verdoppeln die
Summe, die man ihm anfangs geboten hat. Wie hört sich das an, Boyd ?«
    »Tja, ich weiß nicht, ob ich
Ihnen die Geschichte für viertausend Dollar abkaufen kann, Chuck«, entgegnete
ich höflich. »Es stört Sie doch nicht, wenn ich Sie Chuck nenne ?« Und als er darauf den Kopf schüttelte, fuhr ich fort:
»Aber es ist ein wahres Vergnügen, den Bauchredner einmal für sich selbst reden
zu hören. Ich kann Ihren fetten Hanswurst schon nicht mehr hören .«
    »Was sagen Sie da ?« Die Adern schwollen an Lumans Nacken, und sein Gesicht
hatte die Farbe reifer Pflaumen angenommen.
    »Halten Sie den Mund,
Würstchen«, sagte ich kalt. »Ich rede mit Ihrem Boss .«
    »Haben Sie den Verstand
verloren, Boyd ?« Reillys Stimme klang etwas dünn.
    »Erinnern Sie sich noch, Mr.
Kempton ?« sagte ich, ohne Reilly dabei aus den Augen
zu lassen. »Sie erzählten mir doch, daß Sie sich bemüht hätten, etwas über
Lumans Vergangenheit in L.A. auszugraben, hätten aber nichts finden können.
Nun, Leutnant Schell hat sich ebenfalls dafür interessiert, nur hat er
gleichzeitig auch Freund Reilly mit überprüfen lassen .«
    Das stimmte zwar nicht ganz,
aber manchmal erreichte man mehr mit einer Lüge, wenn man sie nur gut
anzubringen wußte. Aus einem Augenwinkel beobachtete ich, wie Freidel
aufhorchte, ebenso Kempton.
    »Schell hat mich heute abend
kurz vor sieben angerufen .« Soweit hielt ich mich an
die Wahrheit. »L.A. hat auf seine Anfrage geantwortet. Art Luman ist ein
Niemand, irgendein kleiner Händler, ein Würstchen, das nicht zählt. Aber
Reilly?« Ich schüttelte bedeutungsvoll den Kopf. »Da sind ein paar höchst
interessante Dinge ans Tageslicht gekommen .«
    »Worauf wollen Sie eigentlich
hinaus, Boyd ?« fragte Freidel besorgt.
    »Auf etwas sehr viel
Einfacheres als Chucks erfundene Geschichte über Flavian«, gab ich zurück.
»Wenn man
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