Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
es noch nicht — ich bin stiller Teilhaber bei Freidel.
Sie kommen zu lassen, war seine Idee, aber ich kann sie ihm sehr schnell wieder
ausreden. Sie haben genau 24 Stunden Zeit, um herauszufinden, wer hinter den
Sabotageakten steckt und sie zu unterbinden. Wenn Sie das nicht schaffen,
fliegen Sie. Verstanden?«
    »Klar«, nickte ich.
    »Dann machen Sie, daß Sie
rauskommen«, knirschte er. »Ich habe sowieso schon zuviel Zeit mit Ihnen
vergeudet .«
     
     
     

3
     
    Ich ließ Freidels Wagen auf dem
Parkplatz des Hotels stehen und ging in die Bar im ersten Stock. An der Tür
wurde ich von einem hageren großen Mann erwartet, dessen sorgenvoller Blick
durch die schwarzgeränderte Brille mit den dicken Gläsern noch betont wurde. Er
lächelte mich unsicher an, machte einen Schritt auf mich zu und sagte: »Mr.
Boyd ?«
    »Wenn Sie Harry Kempton sind,
sollten wir uns eine Art Tageslosung ausdenken«, entgegnete ich. »Warum sonst
die Geheimnistuerei?«
    »Das erkläre ich Ihnen gleich .« Er fuhr sich mit der Hand über das spärliche graue Haar.
»Es ist alles schrecklich kompliziert, und ich glaube, daß wir beide erst
einmal einen Drink vertragen könnten .«
    Ich kannte die Luau Bar von früheren Besuchen in Santo Bahia
her. Ihre Spezialität waren Drinks auf Rumbasis, die in einer imitierten
Kokosschale serviert wurden und doppelt so teuer waren wie anständige Alkoholika. Ich bestellte einen Martini mit einem
Spritzer Zitrone, und Kempton schloß sich mir an.
Nachdem wir die Gläser vor uns stehen hatten, sah er sich nervös um und flüsterte
dann: »Ich glaube, hier können wir ungestört reden, Mr. Boyd .«
    »Freidel hat mich beiseite
genommen und gesagt, ich sollte mich hier mit Ihnen treffen«, sagte ich
neugierig. »Dann gab er mir die Wagenschlüssel und warnte mich, mich nicht beim
Verlassen des Hauses sehen zu lassen. Verdammt noch mal, wer sind Sie
eigentlich? Irgendein CIA-Agent?«
    Er hob seinen Martini, betrachtete ihn genau, als ob er sich versichern wollte, daß es sich
nicht um einen Schierlingssud handelte, und nahm dann einen vorsichtigen
Schluck. »Wir beabsichtigten, Sie geheimzuhalten , Mr.
Boyd — ich meine Ihren Beruf. Aber Dion hat es Eldridge gegenüber erwähnt, und
der muß es Art erzählt haben. Nachdem das Geheimnis keins mehr war, hat Dion
das restliche Personal eingeweiht. Haben Sie sich schon mit Luman unterhalten ?«
    »24 Stunden, das kleine Rätsel
zu lösen — oder ich fliege«, sagte ich. »Wie kommt es eigentlich, daß Luman die
Rolle des Schurken übernommen hat? Ich dachte, er wäre so eine Art stiller
Teilhaber .«
    »Da genau liegt der Hund
begraben«, sagte Kempton. Er nahm seine Brille ab und blinzelte mich
kurzsichtig an.
    »Dion war anfänglich ein
hervorragend begabter Modeschöpfer, der nur keine Ahnung von Herstellung oder
Vertrieb hatte. Aus diesem Grund wandte er sich an mich. Ich wußte, wie ich ihn
auf den Markt bringen konnte, aber es fehlte mir das Kapital dazu. An die
üblichen Geldgeber konnten wir uns nicht wenden, die hätten das Risiko mit
einem unbekannten Mann nicht auf sich genommen. Darum wandte ich mich an Art
Luman, der das Geld unter bestimmten Bedingungen gab .«
    »Und die waren ?« erkundigte ich mich.
    »Hauptsächlich: Wenn die Firma
innerhalb eines Geschäftsjahres in die roten Zahlen gerät, ist er berechtigt,
uns beide zum Pariwert unserer Anteile aufzukaufen — wobei der Pariwert ein
Fünftel des echten Wertes darstellt, wohlgemerkt. Obwohl wir dieses Jahr gut
verdient haben, hatten wir auch beträchtliche Kosten. Zum Beispiel Dions
verrücktes Schloß da draußen kostet allein ein Vermögen an Unterhaltung. Und
wenn die neue Frühjahrskollektion nicht bombig einschlägt, dann ist es soweit,
dann sind wir im Minus .«
    »Und Sie glauben, darauf will
Luman hinaus ?«
    »Ja.« Mit einer bestimmten
Geste setzte er die Brille wieder auf. »Als Dion zwei seiner Hauptkundinnen
einlud, was einer Werbung für die Vorführung gleichkommt, bestand Luman darauf,
daß er und Reilly ebenfalls eingeladen würden. Worauf Dion wieder verlangte,
daß ich ebenfalls als Gast hinauskommen sollte — schon allein um ein Auge auf
Luman zu haben .« Er schüttelte sorgenvoll den Kopf.
»So was liegt mir ganz und gar nicht, Mr. Boyd, und als die Schwierigkeiten
dann losgingen, schlug ich Dion vor, einen Fachmann heranzuziehen .«
    »Und wie sind Sie auf mich
verfallen ?«
    »Ich habe einen Freund hier bei
der Polizei, der hat Sie empfohlen .« Sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher