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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control
Autoren: Thomas Flinn
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Viertel so oft wie möglich auf. Denn die Anwesenheit der vielen Betas beruhigte seinen geschundenen Geist, so wie es früher nur die Anwesenheit von Tieren vermocht hatte.
    Dass sie mit ihrem ausgedünnten Xeno-Spektakularium ausgerechnet auf diesem Planeten ihre Zelte aufgeschlagen hatten, kam nicht von ungefähr. Nikolaj war es Apollo schuldig gewesen. Sein Partner hatte nach dem Kampf im Orbit von Maji-Maji darauf bestanden, dass sie Schuhmann-Stadt anflogen. Jiangs Hinweis, dass es auf Gauss II Alpha-Kindergärtnerinnen gab, hatte ihn einfach nicht ruhen lassen. Seit sie hier waren, hatte er ihn kaum noch zu Gesicht bekommen. Sein vierbeiniger Kumpel trieb sich in der Stadt herum und entpuppte sich als gewitzter Charmeur. Nach allem, was Nikolaj mitbekommen hatte, ging er inzwischen mit zwei Alpha-Frauen gleichzeitig aus. Natürlich ohne, dass die beiden voneinander wussten. Eine von ihnen war tatsächlich ein Pudel.
    Nikolaj lächelte, während er das Lokal verließ und in das Treiben auf der Straße eintauchte. Grav-Mobile fuhren an ihm vorbei, und er betrachtete die Auslagen der Geschäfte. Vor dem Blumenladen einer Biber-Beta blieb er stehen.
    Sie bot doch allen Ernstes von Terra importierte Geranien an. Aber auch Jasmin. Beim Anblick der Blumen musste er wieder an Jiang denken. Was aus ihr geworden war, wusste er nicht. Dabei verfolgte er aufmerksam alle Musiksender im StellarWeb. Darin war lediglich zu hören gewesen, dass einige ihrer Konzerte krankheitsbedingt ausfallen mussten. Krankheitsbedingt. Kein Wort von ihrer Entführung von At Lantis und ihrem Verbleib in der darauffolgenden Woche. Sergej hatte Jiang unmittelbar nach der Schlacht auf einem Hirosami-Planeten abgesetzt, während sie mit der Nascor zurück nach Pherostine geflogen waren. Fratt lag dort immer noch im Krankenhaus, und Cherokee und Loop waren sehr besorgt um den Iltis-Beta gewesen. Doch er hatte das Schlimmste überstanden.

    Er selbst hatte Cross kontaktiert, der Bitangaro tatsächlich den VHR-Behörden ausgeliefert hatte. Nikolaj wünschte dem Schwarzen die Pest an den Leib und hoffte, dass er ihn nie wiedersehen würde. Mit Hilfe des Reporters war es ihnen auch vergönnt gewesen, ein weiteres Mal Kontakt zu diesem Cagliostro aufzunehmen. Der umtriebige Hehler hatte die Nascor wieder einigermaßen instand setzen lassen. Dass sie überhaupt das Geld dazu besaßen, verdankten sie dem Einbruch in Müllers Villa auf At Lantis und dem dort eingespeisten Hitchthiker-Programm. Irgendjemand dort hatte tatsächlich Überweisungen getätigt und so einen sechsstelligen Betrag an C auf ihre Konten gespült. Dass es ausgerechnet der tote Bruno Müller war, der auf Umwege für die Reparatur ihres Raumschiffs aufkam, war nur eine unzureichende Genugtuung gewesen. Sein Bruder Gerhard lebte, und auch er würde fortan vermutlich alles tun, um seiner habhaft zu werden. Sollte er sich einfach hinter Zulu und Romanow anstellen.
    Nikolaj wandte sich von dem Blumenladen ab und nahm sich ein Taxi, um sich zu ihrem Xeno-Spektakularium bringen zu lassen. Sie hatten eine Halle am Rande von WildLife angemietet. Eine recht kleine Halle, denn viele Exos waren ihnen ja nicht mehr geblieben. Längst hätten sie sich auf die Suche nach neuen Tieren begeben müssen. Angeblich gab es hier auf Gaus II einige ziemlich exotische Arten. Doch er hatte sich dazu bislang nicht aufraffen können. Sie hatten sich dazu bislang nicht aufraffen können. Denn seit Jacks Tod war das Leben nicht mehr wie früher. Auch Gwinny und Roger fiel es schwer, in die Normalität zurückzufinden. Jack hatte sie zwar hintergangen, doch er fehlte ihnen. Sehr.
    Sie hatten sich bereits darauf eingestellt, Loop, Cherokee und Fratt illegal in ihr kleines Team einzugliedern, doch die drei Betas waren eine Woche nach ihrer Ankunft auf Pherostine verschwunden gewesen. Spurlos.
    Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es ihm und den Heavies sicherer erschienen, Pherostine wieder zu verlassen.
    Nikolaj hoffte wirklich, dass es den Betas trotz des Birthbound-Befehls gutging. Und irgendwie war er sich dessen sogar sicher. Denn vor zehn Tagen war er mitten in der Nacht aus einem seltsam eindringlichen Traum erwacht, in dem ihm Cherokee erschienen war. Der Adler-Beta hatte darin auf einer indianischen Decke gehockt, ihn mit seinen Raubvogelaugen angesehen und genickt. Fast wie eine Botschaft. Zumindest hatte ihn das gespenstische Erlebnis seltsam beruhigt. Ob Jiang für ihre Sicherheit gesorgt hatte?
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