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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control
Autoren: Thomas Flinn
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sich mit Haftminen unter dem Schirm fliegt?«, kam es zurück.
    Unter Müllers Raumschiff explodierten zwei grelle Feuerbälle, deren eingekapselte Wucht von dem Energieschirm noch verstärkt wurde. Müllers Raumschiff wurde schwer durchgeschüttelt. Der Schutzschirm brach zusammen, und ungeschützt brandete die Interim-Welle der Tolstoi gegen den stählernen Leib. Sergej war gesprungen.
    Nikolaj konnte sehen, dass die komplette Bauchseite von Müllers Schiff aufgerissen war. Der Raumer war schwer angeschlagen, aber noch nicht vernichtet. Müller brüllte vor Wut und wechselte das Ziel. Apollo hatte längst ihre eigene Sprung-Initialisierung eingeleitet. Die Pulsatorentriebwerke trugen sie von Zulus Schiff fort, das noch immer auf sie schoss. Doch Loop erwiderte das Feuer standhaft, während das KSP-Triebwerk warmlief. Überall blinkten Warnlampen auf, und Nikolaj glotzte ungläubig den Holocube an. Trotz der Beschädigungen auf seinem Schiff nahm Müller die Verfolgung auf.
    »Ich mach Sie fertig!«, brüllte ihn Müller an. Laserstrahlen schössen dicht an der Schiffshülle der Nascor vorbei, die auf das UFO-Triebwerk zielten. Noch dreißig Sekunden bis zum Sprung.
    »Hüllen absprengen!«, brüllte Nikolaj und drückte einen Knopf.
    Ein Ruck ging durch das Schiff, als die Nascor alle übrig gebliebenen Verblendungen absprengte, die wie ein kleines Meteoritenfeld zurückblieben. Ihr Verfolger raste hindurch und nahm die eigentliche Gefahr nicht wahr.
    Die Plasmatronen-Rakete traf Müllers Schiff frontal. Nikolaj sah noch, wie das Schiff Bruno Müllers von einer grellen Explosion zerrissen wurde, dann sog sie das Interim ein.
    KONTAKT
    System: Barnards Pfeilstern
    Ort: Gauss II (Schuhmann-Stadt) Planet im Besitz von Gauss Industries 27. Mai 3042
    Die Sonne von Gauss II beschien die Club-Terrasse des Rick’s, und ein warmer Wind trug den Duft von Fischgerichten heran. Nikolaj blinzelte trotz der Multibrille, die ihn vor der Sonne abschirmte, und sah wie alle übrigen Gäste des Cafes zu dem großen 3D-Bildschirm mit dem Starlook-Emblem über der Bar auf. An den Tischen um ihn herum saßen fast ausschließlich Betas, die ebenso wie er selbst das Bild eines mächtigen Collector-Schiffs anglotzten. Sie waren wie er gekommen, um die leckeren Fischgerichte des Lokals zu testen. Rick war ein Albatros-Beta, der seine Ware von den berühmten Seen des Planeten bezog. Doch im Moment hielten alle gebannt mit dem Essen inne, da das Bild des fremden Raumschiffs einfror und von einer Animation von allen Seiten dargeboten wurde: eine schmale Röhre, darüber zwei dickere Seitenflossen, leistungsstarke Plasmaantriebe, Sprungantriebe, sogar die vermutete Bewaffnung wurde eingeblendet. »Die kleinere Röhre ist das eigentliche Schiff, so lautet die Annahme«, erklärte die Off-Stimme des Sternenreporters Va-dor. »Die anderen beiden werden von den Experten als lenkbare Abschussbasen angesehen, die nach getaner Arbeit wieder an die kleine Röhre ankoppeln. Auch von kombinierten Explosiv-EMP-Torpedos ist die Rede, die Korvetten und Kreuzer mit einem einzigen Treffer lange außer Gefecht gesetzt haben. Falls Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, einen solchen Typus irgendwo gesehen haben«, sagte der Sternenreporter, »zögern Sie nicht und kontaktieren Sie mich, Starlook oder die VHR. Jede noch so kleine Information ist kostbar. Schon morgen können die Angreifer vor Ihrem Heimatplaneten auftauchen.«
    Nikolaj hörte nicht weiter hin, sondern erhob sich und zahlte. Sein Gericht stand noch immer halb gegessen auf dem Tisch. Ihm war der Appetit vergangen. Die VHR hatte gerade eine katastrophale Schlappe im Kampf gegen die Collectors einstecken müssen. Und nach allem, was die Militärs preisgegeben hatten, hing von der nächsten Begegnung das Wohl und Wehe des bewohnten Kosmos ab. Ob die Samariter wohlmöglich auch hier auftauchen würden? Nikolaj hoffte es nicht.
    Seit mehreren Wochen hielten sie sich jetzt in Schuhmann-Stadt auf, der kleinsten Ansiedlung auf dem lauschigen Waldplaneten des Konzerns Gauss Industries. Die Metropole mit ihren schwarz-weiß gestrichenen Bauten im Schwarzwald-Stil erinnerte ihn manchmal an einen verkappten Urlaubsplaneten. Selbst die vielen Betas hier im Stadtteil WildLife ahmten den kitschigen Baustil nach. Tausende von ihnen bevölkerten das Viertel, davon unzählige Betas, die sich irgendwann mittels Buyback von ihren Konzernen freigekauft hatten. Nikolaj war es nur recht, und er hielt sich in diesem
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