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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control
Autoren: Thomas Flinn
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MISSION REPORT
    2845997-ZU54137L
    Sicherheitsfreigabe: streng vertraulich (Geheimdossier Kingdom of Zulu) Beteiligte Organisationen: Kingdom of Zulu, Knowledge Alliance Aufgabe: Lokalisation und Neutralisierung des Subjekts »Zulu«
    System: diverse
    Planet: diverse
    Zeit: 24/03-27/05/3042
    Autor: Thomas Finn
    MENETEKEL
    System: Sol
    Ort: Erde [Libysche Wüste] Militärischer Grenzposten der Sons of Ancients 24. März 3042
    »Seth-verflucht! Wo sind diese verdammten Nasabs?« Major Hassan abd el Arif starrte wütend auf die dreidimensionale Karte des Holocubes. Noch immer schrillte der Alarm durch die Gänge des Bunkers, und an der Decke des Kommandoraums kreiste unruhig eine Signalleuchte, die die Abschuss- und Überwachungskonsolen in rotes Licht tauchte.
    Dort, wo das Radar eben noch die Grenzverletzung des Territoriums der SoA durch drei unautorisierte Fahrzeuge gemeldet hatte, war jetzt nur noch ein verwaschenes Grau zu sehen.
    »Vielleicht eine Fehlermeldung, Major?«, fragte einer von Hassans Untergebenen. Die drei Offiziere, die ebenso wie er selbst den Holocube umstanden, sahen ihren Vorgesetzten fragend an. Gemäß Alarmprotokoll hatten sich die Männer aus Libyen und Tunesien mit Veloc-Gefechtssturmgewehren bewaffnet, auch wenn es mehr als unwahrscheinlich war, dass sie ausgerechnet hier in einen Nahkampf verwickelt würden. »Sie wissen doch, da draußen wütet dieser verdammte Sandsturm. Hier in der Wüste haben wir oft solche Fehlermeldungen.«
    »Nur, dass wir uns keine Fehler erlauben dürfen«, knirschte Hassan.
    Die Bewegungsmuster der Radarsignale hatten auf umgebaute B’Hazard Explorers mit altertümlichen Benzinantrieben hingedeutet. Die schweren Jeeps waren typisch für die mobilen Verbände des Kingdom of Zulu.
    Doch die Signale waren verschwunden. Geisterreflexionen? So jedenfalls nannten die Techniker Signalschwankungen bei Wetterverhältnissen wie heute.
    In der Tat sprach einiges dafür. Eine Grenzverletzung mit einem derart schwachen Verband hätte man nur als lebensmüde bezeichnen können. Das Territorium der Sons of Ancients, bestehend aus den einstigen Magh-rebstaaten Tunesien, Algerien, Marokko, Libyen, Mauretanien und dem Königreich Ägypten, das in der Allianz eine Sonderstellung einnahm, starrte bekanntlich vor Waffen. Allein hier, unweit des Bunkers, warteten vollautomatische Selbstschussanlagen, eine bewusst ungetarnte Raketenwerfer-Batterie und zwei umgerüstete UI Pilotpet-Lasergeschütze nur darauf, jeden Eindringling in Schlacke zu verwandeln. Außerdem konnte Hassan jederzeit einige Anubis-Stratosphären-Jets herbeordern, die das Grenzgebiet mit ihren Plasma-Kanonen innerhalb von nur zehn Minuten in eine Flammenhölle verwandeln konnten.
    Dennoch blieben Zweifel. Was, wenn das keine Geisterreflexionen gewesen waren? Vielleicht hofften die Eindringlinge darauf, dass der Sturm ihre Elektronik störte? Den Zulus war alles zuzutrauen. Wieder einmal verfluchte Hassan den Tag, an dem man ihn an diesen entlegenen Grenzposten versetzt hatte. Doch Afrika südlich der SoA-Grenze war ein Hort des Unheils, und an Männern wie ihm lag es, den Norden vor diesem Unheil zu bewahren. Jahrhundertelang hatten die Konzerne Afrikas Rohstoffe geplündert und alles getan, um die Fehden der ebenso korrupten wie zerstrittenen Clanführer zu schüren. Gut, dass sich die Sons of Ancients schon vor knapp 300
    Jahren der meisten europäischen und asiatischen Schmarotzer entledigt hatten.
    Schwarzafrika hingegen hatte nicht so viel Glück gehabt. Die Konzerne hatten die Länder ausgebeutet und inoffiziell zum Testgebiet für neue Waffensysteme erklärt. Zurückgeblieben waren radioaktive Wüsten, verseuchte Flüsse und verdorrte Landstriche, noch lebensfeindlicher als der übrige Planet. Dabei hatte sich auch die SoA lange Zeit an den Nachbarn schadlos gehalten. Zumindest bis vor knapp fünfzig Jahren, als dieser Zulu plötzlich aufgetaucht war.
    Manche im Süden verehrten den Kerl als Hexer und wiedergeborenen Shaka Zulu, einem legendären ZuluHerrscher, dem vor weit über 1000 Jahren beeindruckende militärische Erfolge gegen die britischen Kolonialherren gelungen waren. Aber das war Geschichte.
    Dennoch war es mehr als beunruhigend, dass der Kerl es innerhalb so kurzer Zeit geschafft hatte, die rivalisierenden Clanführer zu besiegen und ganz Restafrika unter seinem Zepter zu vereinen. Ob nun König von eigenen Gnaden oder nicht, für ihn war dieser Zulu nur eine weitere Missgeburt, die der
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