Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
weiter. Und da ist auch eine
unverkennbare Visitenkarte von Sandra“, antwortete Clarissa und
zeigte auf den Abdruck von Sandras Hinterteil im Schnee. „Tststs,
böser Hannibal!“ flötete Will.
Auf den nächsten paar Metern war der Schnee zerstampft, Zeichen
von Sandras vergeblichen Versuchen, wieder in den Sattel zu
kommen. Dann sah man eine ganze Strecke zwei Spuren, die von
Hannibal und die von Sandra – zu Fuß. Jetzt passierten sie den
Holzstoß.
„Aha!“ sagte Will grinsend.
Nun führte auch die Schnitzelfährte weiter. Immer geradeaus. „Wie langweilig!“ maulte Michaela. „Mehr ist ihr nicht
eingefallen?“
Die Fährte brach ganz plötzlich ab. Aber Hannibals Hufabdrücke
waren deutlich zu erkennen. Immer weiter geradeaus – und dann
plötzlich scharf rechts.
„Ich glaube, jetzt brauchen wir gar keine Fährte mehr. Macht euch
auf einen längeren Ritt gefaßt!“ sagte Will kichernd.
Sobald sie den Tannenwald hinter sich hatten, legten sie einen
flotten Galopp ein.
Genau das hatte Hannibal an dieser Stelle auch getan. Und Sandra
hatte auf seinem Rücken gehangen wie ein Mehlsack und seinen Hals umklammert. Ihr tat jeder Knochen weh, ihre Arme und Beine zitterten vor Anstrengung, und sie glaubte, einer Ohnmacht nahe zu
sein.
„Hilfe!“ stöhnte Sandra. „Hilft mir denn keiner!“ Aber weit und
breit war keine Menschenseele zu sehen.
Im Pferdestall von Schönau, in Hannibals Box, sahen sie sich alle
wieder. Sandra hockte schluchzend im Stroh und rieb sich die
schmerzenden Glieder. Hannibal stand vor seiner Krippe und nahm
sein wohlverdientes Mahl ein. Und die „Jägerinnen“ standen grinsend
drumrum.
„Ein wirklich originelles Ziel“, stichelte Anita, „nur die Strecke
hätte etwas abwechslungsreicher sein dürfen. – So immer geradeaus
schnurstracks auf das Ziel zu, das ist doch langweilig! Hältst du uns
für Analphabeten?“
Will nahm die stöhnende Sandra am Arm und führte sie aus dem
Stall.
„Komm ins Haus, da kannst du dich erst mal erholen. Mein Vater
fährt dich später mit dem Auto ins ,Möwennest’ zurück. Ich nehme an,
fünfzig PS sind dir jetzt lieber als eines?“
Sie lieferte Sandra bei ihren Eltern ab und ritt mit den anderen nach
Möwenfels hinüber, wo die „Burgmöwen“, wie sich die Mädchen jetzt
zum Unterschied von den „Nestmöwen“ nannten, für den Sieger und
seine Begleiter Kakao und Kuchen bereithielten. Sandra, der „Fuchs“,
konnte nicht teilnehmen. Der „Fuchs“ war im wahrsten Sinne des
Wortes erledigt.
Schon Ferien?
    „Nicht zu glauben! Nächste Woche fangen die Ferien an! So schnell ist mir die Zeit noch nie vergangen“, hatte Felicitas gesagt. „Wie ist das möglich?“
    „Es ist so viel Aufregendes passiert, daß wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verflog“, hatte Steffi ihr beigepflichtet.
Und nun waren auch die wenigen Tage bis zu den Ferien vergangen. Im Haus und auf dem Hof herrschte der übliche Trubel vor der Abreise. Koffer wurden gesucht, Mäntel und Mützen vermißt, Adressen ausgetauscht und dem Hauspersonal kleine Geschenke zugesteckt.
Was in den Handarbeitsstunden bei Fräulein Lind unter Stöhnen und Jammern nach und nach Gestalt und Form angenommen hatte, lag jetzt in buntes Papier verpackt und mit Gold-und Silberband verschnürt auf dem Tisch der Hausmutter oder der Lehrerin.
„Mes enfants, ihr seid so lieb, ihr sollt mich doch nicht so verwöhnen!“ sagte Mademoiselle, als Johanna im Namen der Klasse ein großes Paket überreichte, das einen neuen Lampenschirm für Mademoiselle Duponts Zimmer enthielt. Im Hof fuhren die ersten Autos vor.
„Wo ist mein Koffer!“ jammerte Judith. „Hat einer meinen Koffer gesehen?“
Judiths Vater war als einer der ersten vorgefahren und hupte ungeduldig. Er wollte auf der Rückfahrt noch einen Geschäftsbesuch machen.
„Immer mit der Ruhe!“ mahnte die Hausmutter. „Wo hast du ihn denn hingestellt?“
„Na hier, in die Halle, zu den anderen Koffern!“
„Zu diesen da – oder zu denen da drüben?“
„Zu denen, die an der Tür standen!“ sagte Judith weinerlich, ihr Vater haßte Unpünktlichkeit. „Ich habe ihn extra gleich neben die Tür gestellt, damit ich ihn sofort griffbereit hätte.“
„Schaf“, sagte die Hausmutter nur.
Dann rief sie über den Hof: „Pop, sind die Koffer für den Bus schon alle verladen?“
„Ja, alles fertig.“
„Da haben wir’s. Du weißt doch genau, daß dort immer die Koffer stehen, die mit dem Bus zum Bahnhof gehen. Dein Koffer ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher