Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
und Felicitas genoß ihn in vollen Zügen –, der Gedanke an die unglückliche Marja ließ sie keinen Augenblick los. Und als sie abends im Bett lag und den Tag noch einmal überdachte, faßte sie einen Entschluß.
Als der nächste Brief für Marja kam, gelang es Felicitas, den Absender und seine Adresse zu entziffern. Und noch am gleichen Tag schrieb sie an Marjas Vater einen Brief. Sie schrieb sich alles von der Seele, ihre Sorge um Marja. Marjas Schweigsamkeit, ihre Verzweiflung, ihre Weigerung, etwas mitzumachen, und schließlich auch, daß Marja noch keinen seiner Briefe gelesen hatte. Und sie schloß mit den Worten:
„Bitte, bitte, lieber Herr Brosch, tun sie doch was! Wir können es nicht mehr mit ansehen, daß Marja so unglücklich ist. Und wenn Sie mir einen Rat geben können, schreiben Sie mir bitte! Ihre Felicitas Rieder.“
Mit klopfendem Herzen brachte Felicitas den Brief zur Post. Nur Steffi und Dolly hatte sie eingeweiht.
„Ob er mir wohl böse sein wird, daß ich mich in seine und Marjas Angelegenheiten mische?“ fragte sie die Schwester ganz besorgt.
„Das glaube ich nicht“, beruhigte Dolly sie. „Er wird spüren, wie ernst du es meinst, und daß du Marja wirklich helfen möchtest.“
Felicitas und Marja
    Da es im Schwimmbecken allmählich zu kalt wurde zu trainieren, fuhr Felicitas dreimal in der Woche in den nächsten Ort, wo es ein großes öffentliches Hallenbad gab. Dort trainierte sie jeweils zwei bis drei Stunden, meistens begleitet von Irmgard und einigen der größeren Mädchen, die schon länger in der Schwimm-Mannschaft der Schule waren. In vier Wochen sollten die Schulmeisterschaften stattfinden, bis dahin wollte jede ihre Form noch entscheidend verbessern.
    Als Felicitas an diesem Abend bemerkte, wie Marja lange vor den anderen in den Schlafsaal ging, um allein zu sein, wartete sie noch einen Augenblick, bis sie sicher war, daß die übrigen Mädchen alle im Gemeinschaftsraum versammelt waren, dann ging sie ihr nach.
    Bevor Felicitas das Zimmer betrat, setzte sie die verzweifeltste Miene auf, die sie zustande brachte. Sie kam mit schleppenden Schritten in den Schlafsaal, tat so, als merke sie nichts von Marjas Anwesenheit und ließ sich mit einem verzweifelten Stöhnen auf ihr Bett fallen.
    Sie mußte wirklich sehr unglücklich ausgesehen haben, denn Marja kam sofort zu ihr, setzte sich auf die Bettkante und fragte ganz besorgt: „Was ist los? Geht es dir nicht gut? Kann ich dir helfen? So kenn ich dich ja gar nicht. Soll ich vielleicht die Hausmutter holen?“
    Felicitas schüttelte nur stumm den Kopf und verbarg ihr Gesicht im Kopfkissen.
„Willst du mir nicht sagen, was du hast?“ fragte Marja scheu.
„Ach… ich… ich bin so verzweifelt!“ stieß Felicitas heraus. „Es geht um die Schwimm-Meisterschaften. Ich trainiere und trainiere und werde immer schlechter. Ich bin verkrampft und nervös, und jedesmal wird es schlimmer! Ich werde den anderen sagen müssen, daß ich nicht mit antreten werde.“
„Unsinn!“ Marjas Stimme wurde zum erstenmal lebhaft. „So eine Krise ist völlig normal, genauso ging es mir auch.
Das sind die Nerven. Aber darüber kommt man weg, und hinterher ist man doppelt so gut!“
„Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, daß ich je darüber hinwegkomme!“ stöhnte Felicitas. „Ich werde alle enttäuschen und blamieren, die ganze Schule wird sich meiner schämen!“
„So solltest du nicht reden!“ sagte Marja bestimmt. Und nach einer Weile fuhr sie fort: „Glaubst du, es würde dir helfen, wenn ich dich beim Training ein wenig korrigiere und überwache?“
Felicitas drehte sich mit einem Ruck zu Marja um und richtete sich auf.
„Das würdest du wirklich tun? Allein mit mir trainieren, ohne daß die anderen zuschauen? Das wäre toll! Ich gehe gleich zu Pöttchen und frage sie um Erlaubnis. Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir schon morgens vor dem Unterricht trainieren?“
Jetzt lachte Marja zum erstenmal hell auf.
„Hast du eine Ahnung! Das bin ich doch gewohnt, ich habe immer schon morgens vor der Schule trainiert!“
In Anbetracht der besonderen Situation erlaubte Fräulein Pott sofort, daß Felicitas in Zukunft mit Marja am frühen Morgen trainierte. Und Marja war die geborene Trainerin, sie hatte bei ihrem Vater viel gelernt.
Es blieb nicht aus, daß sie Felicitas auch im Turmspringen unterwies.
„Ein Jammer, daß du nicht mit in die Mannschaft gehen willst, Marja“, sagte Felicitas immer wieder. „Es würde mir doppelt soviel Spaß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher