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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
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machen, glaub mir!“ Aber Marja wich immer wieder aus. Ein paar Tage später bekam Felicitas einen Brief von Marjas Vater. Er dankte für ihren Bericht und bat sie, ihm so oft wie möglich zu schreiben, wie es Marja ging und was sie machte. Außerdem schrieb er ihr, daß er Marja in den von ihr nicht geöffneten Briefen schon mehrmals angekündigt habe, daß er bald zurückkommen würde.
Aber da sie es um keinen Preis wissen will, werde ich sie wohl überraschen müssen.
Felicitas schrieb ihm sofort zurück. Sie erzählte von ihrem Schwimmtraining am frühen Morgen, und daß sie sicher sei, Marja würde sich für die Meisterschaften aufstellen lassen, wenn sie wüßte, daß er in der Nähe sei und alles wieder gut würde.
Zwei Wochen lang geschah nichts, Marjas Vater ließ nichts mehr von sich hören, und Felicitas glaubte schon, er habe ihren Brief gar nicht bekommen.
An diesem Morgen fühlte sie sich müde und zerschlagen. Marja konnte ihr zureden wie sie wollte, sie blieb weiter unter ihrer Bestzeit, und im Springen machte sie ein paar grobe Schnitzer.
„Können wir nicht aufhören?“ jammerte Felicitas. „Ich bring heute einfach nichts zusammen.“
„Im Gegenteil“, sagte Marja sanft, aber energisch, „du mußt den toten Punkt überwinden. Spring nicht so hastig ab, konzentriere dich, spring nicht eher, bis du den ganzen Ablauf der Bewegungen in Gedanken einmal durchempfunden hast.“
Felicitas stand am Ende des Sprungbretts und schloß die Augen. Langsam hob sie die Arme und senkte sie wieder.
„Du mußt deinem Unterbewußtsein alle Einzelheiten des Sprungs diktieren, und wenn du dann springst, alles vergessen und dich nur noch an der Harmonie deiner Bewegung freuen. Spaß machen muß es dir – auch im härtesten Wettkampf, das ist wichtig!“
Das war doch nicht Marjas Stimme, die das eben zu ihr gesagt hatte? Aber es war zu spät, sich umzuschauen. Wie von einem Magneten gezogen, war Felicitas gesprungen. Als sie aus der Tiefe des Beckens auftauchte, sah sie Marja in den Armen eines kräftigen, braungebrannten Mannes liegen und schluchzen. Der Mann streichelte Marjas Kopf und drückte sie an sich. Über Marja hinweg sah er Felicitas an und zwinkerte ihr lächelnd zu. Felicitas nahm ihr Handtuch und schlich auf Zehenspitzen nach draußen.
An diesem Morgen erschien Marja nicht zum Frühstück und auch beim Unterricht fehlte sie. Aber als Felicitas mit Steffi aus der Klasse kam, stürzte Marja auf sie zu und fiel ihr um den Hals. Dann umarmte sie auch Steffi. Sie hängte sich übermütig bei ihnen ein und drückte mal die eine, mal die andere an sich.
„Wißt ihr, was geschehen ist?“ sprudelte sie aufgeregt hervor. „Frau Greiling hat meinen Eltern ein Angebot gemacht, als Lehrer und Verwalter herzukommen – für das Möwennest. Dann sind wir alle wieder zusammen! Ich kann’s noch gar nicht fassen! Und mein Vater soll die Schwimm-Mannschaft der Schule trainieren!“
Jetzt war es an Felicitas und Steffi, Marja vor Freude um den Hals zu fallen.
„Frau Greiling ist eine wunderbare Frau“, sagte Felicitas, „ich wünschte, ich könnte eines Tages werden wie sie.“
Die Schwimm-Meisterschaft
    Die wenigen Tage bis zu den Schul-Schwimm-Meisterschaften waren schnell vergangen.
Marjas Vater hatte die Zeit in Burg Möwenfels verbracht und sich um das Training von Felicitas und Marja gekümmert, denn selbstverständlich hatte Marja jetzt sofort eingewilligt, die Mannschaft mit ihren Leistungen, die weit über denen der anderen lagen, zu verstärken.
Die Meisterschaften fanden in der Halle statt, in der sie auch trainiert hatten, aber wie anders sah sie heute aus. Rundherum waren Zuschauertribünen aufgebaut, im Schwimmbecken waren Bahnen markiert und am Start standen Podeste mit Nummern. Aus Lautsprechern dröhnten Pausenmusik und Ansagen, und freiwillige Helfer in orangeroten Schirmmützen huschten umher.
Felicitas war es ganz schlecht vor Aufregung, während Marja das Ganze als ein herrliches Vergnügen zu betrachten schien.
Die Halle füllte sich schnell mit Zuschauern, und Felicitas schaute ängstlich zu den Möwenfelsern hinüber, die schon jetzt für ihre Mannschaft Ermunterungsrufe hören ließen und wild mit Fähnchen schwangen. Hoffentlich pfeifen sie mich nicht aus, dachte Felicitas, aber sie wußte natürlich, daß das Unsinn war. Niemals würde eine Möwenfelserin so unhöflich und herzlos gegen eine Mitschülerin handeln – jedenfalls nicht, wenn es eine „echte Möwenfelserin“
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