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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
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schwärmerisch, als sie den allabendlichen Tee aufgoß. „Es macht unser Stübchen doppelt gemütlich.“
„Ja, jetzt fühlt man sich wirklich wie in einem Nest!“ bestätigte
    Susanne.
„Seid ihr noch zu sprechen?“ Will klopfte an die Tür. „Wir haben
Sehnsucht nach eurer Gesellschaft.“
„Kommt rein und bringt eure Teetassen mit! Ihr habt genau den
richtigen Augenblick erwischt.“
Will und Clarissa schoben sich ins Zimmer, die Tassen bereits in
der Hand, außerdem eine große Büchse mit Orangenkeksen. „Wir waren schon auf alles gefaßt, wie ihr seht. Puh, ist das ein
Sturm, man meint, er würde das ganze Haus wegtragen!“
Clarissa kuschelte sich wohlig auf das Fußende von Susannes Bett. Eine neue Sturmbö erschütterte das Haus. Auf dem Hof schepperte
etwas mit ohrenbetäubendem Lärm über das Kopfsteinpflaster. „Die Tränkeimer“, erklärte Will ungerührt. „Ich habe sie vorhin
zum Trocknen vor den Stall gestellt.“
„Eine fabelhafte Idee“, meinte Susanne. „Dann können wir uns ja
auf ein Nachtkonzert gefaßt machen, wenn du dich nicht erbarmst und
sie nachher noch in den Stall zurückstellst.“
„Wird gemacht, keine Sorge. Wenn ich mich genügend an eurem
Tee gestärkt habe…“
„Still. Hörst du nichts?“
„Ich höre eine Menge. Was meinst du?“
„Unten läutet das Telefon!“ Susanne sprang auf und rannte die
Treppe hinunter. Die drei anderen hörten sie eine ganze Weile
aufgeregt sprechen und Fragen stellen. Endlich kam sie wieder herauf. „Kinder, trinkt schnell euren Tee aus, wir bekommen noch Arbeit!“ „Was ist passiert, mach’s doch nicht so spannend!“ rief Dolly
ungeduldig.
„Drüben in der Burg ist ein Unglück geschehen. Eine besonders
starke Sturmbö hat das Dach des Westturms abgedeckt und ein paar
Fenster samt Fensterstöcken herausgerissen. Die Schlafsäle des
Westturms sollen geräumt und die Mädchen in den anderen Türmen
untergebracht werden. Frau Greiling sucht noch ein paar freiwillige
Helfer, um Notbetten zu bauen und die naßgewordenen Sachen der
Mädchen in Sicherheit zu bringen, denn der Sturm treibt das Wasser
direkt in die Zimmer. Ein Auto ist schon unterwegs, um uns
abzuholen.“
Will stand auf und klopfte die Kekskrümel von ihrer Reithose. „Auf
in den Kampf, Leute, und vergeßt euer Ölzeug und eure
Rettungsgürtel nicht, falls wir ins Meer geweht werden!“
Wenig später trafen sie vor der Einfahrt der Burg ein.
Im Haus herrschte heillose Aufregung. Teils genossen die Mädchen
das ungewöhnliche Erlebnis, teils schlotterten sie vor Angst, die ganze
Burg könne ins Meer gerissen werden. Der Sturm heulte schauerlich
um die Türme und alten Mauern, lose Fensterläden klappten und
quietschten, Schülerinnen und Lehrerinnen rannten durcheinander und
versuchten, einigermaßen Ordnung zu schaffen, Dolly, Susanne, Will
und Clarissa kamen sich vor wie im Affenhaus.
Dolly schaufelte sich, mit weiten Armbewegungen alles zur Seite
schiebend, was ihr in die Quere kam, einen Weg zu Fräulein Pott frei. „Die Hilfstruppen sind da, Fräulein Pott! Wo können wir
anfangen?“
„Oh, Dolly! Das ist gut. Hört zu, wir werden die Mädchen aus dem
Westturm in den Ostturm verlegen, er ist am geschütztesten. In jeden
Schlafsaal kommen noch einmal die gleiche Menge Notbetten: Nehmt
die Matratzen der Mädchen und helft ihnen, sie hinüberzutragen.
Auch die Schränke müssen wir sicherheitshalber ausräumen, der
Regen kommt bereits durch die Decke des Obergeschosses.“ „Wird gemacht, Fräulein Pott.“
„Ich werde inzwischen versuchen, die aufgeregte Bande aus dem
Nordturm wieder in ihre Betten zu scheuchen.“
Dolly besprach sich kurz mit den drei anderen. Dann klatschte sie in
die Hände.
„Alle mal herhören!“ rief sie. „Um den Umzug möglichst
reibungslos über die Bühne gehen zu lassen, bitte ich jetzt alle
Mädchen aus dem Westturm, sich hier aufzustellen – und zwar in
Gruppen getrennt jeder Schlafsaal für sich. Die anderen gehen bitte in
ihre Zimmer zurück, um uns nicht zu behindern! Nur ein paar aus der
sechsten Klasse können wir noch als Helfer gebrauchen.
Jeweils zwei Mädchen aus dem Westturm gehen jetzt mit zweien
von uns in ihren Schlafsaal, räumen ihren Schrank aus, packen ihr
Waschzeug zusammen und nehmen ihr Bettzeug und ihre Matratze.
Wir helfen ihnen, alles in den Ostturm zu tragen. Sind die zwei unten,
kommen die nächsten beiden. Wenn nämlich alle auf einmal
rumrennen, behindert jeder jeden, und es dauert doppelt so
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