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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg
Autoren: Enid Blyton
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Gruppenleiterin unserer Küchentruppe, und sie hat uns von Anfang bis Ende nur herumgehetzt und herumkommandiert, sie selbst hat keinen Finger gerührt. Ihre einzige Arbeit bestand im Abschmecken!“
    „Nun, da fällt mir schon etwas ein“, erklärte Will augenzwinkernd. „Clarissa und ich haben gerade mit Fräulein Peters darüber gesprochen, daß es doch lustig wäre, einmal eine Schnitzeljagd zu veranstalten. Wie wär’s wenn wir Sandra zu unserem ,Fuchs’ machen, ich habe genau das richtige Pferd für sie.“
„Was verstehst du unter dem ‚richtigen’ Pferd für Sandra?“ fragte
    Susanne lauernd, gefaßt auf einen Spaß.
„Ein Pferd, das einen guten Reiter braucht. Entweder sie ist die
Kanone, die sie vorgibt zu sein, oder – was ich glaube – sie ist es
nicht, dann wird sie zu Fuß nach Hause kommen.“
„Und wenn sie nicht mitmacht?“
„Sie wird, verlaß dich drauf, sie ist viel zu eitel. Wir müssen es ihr
nur richtig schmackhaft machen.“
Will hatte recht. Sandra sollte es nicht gelingen, sich vor der
geplanten Schnitzeljagd zu drücken.
In der wöchentlichen Versammlung des „Möwennests“ stand Will
auf und verkündete, daß am kommenden Wochenende eine
Veranstaltung ganz besonderer Art geplant sei. Mit blumigen Worten
beschrieb sie den Spaß, den eine solche Schnitzeljagd allen
Teilnehmern bringen würde, und erntete dafür jubelnde Zustimmung
und Applaus. Dann fuhr Will fort: „Natürlich bedarf es noch einiger
Vorbereitungen, vor allem haben wir uns Gedanken gemacht, wer der
,Fuchs’ sein soll, der die Schnitzel-Fährte legt. Dazu brauchen wir
natürlich ein Mädchen, das nicht nur eine hervorragende Reiterin ist,
sondern auch über Intelligenz und Witz verfügt, um die Strecke recht
interessant zu gestalten. Und nach längerem Überlegen haben wir
einstimmig beschlossen, Sandra für diese Aufgabe auszuwählen!“ Sandra öffnete den Mund vor Schreck und erstarrte. Donnernder
Applaus begrüßte diese Eröffnung. Normalerweise hätte es vielleicht
Murren und leisen Protest gegeben, aber Will, Clarissa, Dolly und
Susanne hatten vorgesorgt. Die Mädchen waren in den Plan
eingeweiht, und es hatte nicht eine gegeben, die der arroganten Sandra
nicht einen Dämpfer gegönnt hätte.
„Bravo, Sandra! Prima! Du machst das!“ dröhnte es in Sandras
Ohren, und sie lächelte verwirrt nach allen Seiten.
Was konnte sie tun? Sie hatte so lautstark immer wieder mit ihren
Reitkünsten angegeben, obgleich sie hier im Möwennest noch nie ein
Pferd bestiegen hatte, erst, weil sie sich angeblich gesundheitlich
schonen mußte, später, weil sie behauptete, die Pferde wären ihr nicht
gut genug. Reitschulpferde, die jeden Tag ein halbes Dutzend
verschiedene Reitanfänger tragen müssen, puh! Unmöglich konnte sie
jetzt eingestehen, daß sie erst einmal auf dem Gut eines Onkels für ein
paar Minuten auf einem Pferd gesessen hatte, er hatte das Pferd im
Kreise herumgeführt und ihre gute Haltung gelobt.
Aber was machte das schon. Reiten konnte ja unmöglich so eine
schwierige Kunst sein, daß sie es nicht in drei Tagen lernen konnte.
Sie mußte sich nur die nötigen Bücher verschaffen, in denen alles
genau beschrieben war. Dann würde sie die anderen leicht täuschen
können. Sandra hatte einmal bei einer Anfängerstunde zugesehen, und
wenn sie jetzt an die Unglücksgestalten hoch zu Roß dachte, die nicht
wußten, was sie mit Armen und Beinen anfangen sollten… Na, was
die konnten, konnte sie schon lange!
In der Nacht vor der Schnitzeljagd hatte es Neuschnee gegeben. So
beschlossen Will und Clarissa, die Schnitzel, die die Fährte markieren
sollten, aus rotem Krepp-Papier zu schneiden. Sandra sah in den
geliehenen Reitsachen außerordentlich flott aus. Das half ihr ein
wenig über die Angst hinweg, die sich in ihr ausgebreitet hatte, je
näher der Augenblick kam, in dem sie das Pferd besteigen sollte. Alle Teilnehmer waren am Start versammelt. Will drückte Sandra
eine große Tüte voller roter Papierschnitzel in den Arm, und Clarissa
führte einen großen Schimmelwallach am Zügel heran. Ehe Sandra
noch etwas sagen konnte, hievte man sie in den Sattel und drückte ihr
die Zügel in die Hand.
„Vergiß nicht“, sagte Will, „Beginn der Markierung etwa
fünfhundert Meter von hier am Waldrand. Da ist unser Start. Leg die
Fährte schön knifflig an, aber keine großen Sprünge bitte, damit es für
die Reitanfänger nicht zu schwer wird!“
„Jaja, alles klar“, murmelte Sandra abwesend und versuchte
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