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Mettwurst ist kein Smoothie

Mettwurst ist kein Smoothie

Titel: Mettwurst ist kein Smoothie
Autoren: Markus Barth
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darf man ruhig ein bisschen sterben. Denk doch auch mal an den Verlag!», sagte er. «Aber gut, wenn du meinst. Du bist übrigens mittlerweile auf Platz 37 abgerutscht. Noch hinter ‹Wollust am Werwolfshügel›. Aber das scheint dir ja egal zu sein.»
    War es mir leider nicht. Ich verabredete mich deshalb mit meinem Freund Mike zu einem Kneipenabend. Als wir beide schon alle Lichter anhatten, sagte ich zu ihm: «Follender Vorschlach: Ich sahl den Deggel, dafür schreibst du mir was Nettes bei Amazon rein, okee?»
    Mike stimmte sofort zu.
    Am nächsten Morgen wachte ich nicht nur mit dröhnenden Kopfschmerzen auf, sondern auch mit dem schlechtesten Gewissen meines Lebens. Ich hatte es getan. Und ich hatte sogar Geld dafür bezahlt. 34  Euro. Für 18  Kölsch und zwei Packungen Erdnüsse. Ich rief sofort Mike an, um die Sache abzublasen.
    «Zu spät», sagte er, nicht ohne Stolz. «Hab ich gestern Nacht noch gemacht.»
    Ich schaute sofort bei Amazon nach und fand die Rezension von einem gewissen «GratistrinkerKöln». Sehr nette, wenn auch – vermutlich alkoholbedingt – etwas wirre Worte. Doch dann schaute ich auf die Bewertungsleiste über Mikes Rezension und zählte die Sterne, die er für mein Buch vergeben hatte. Da fiel mir etwas auf.
    «
Drei
Sterne?», fragte ich ihn entgeistert.
    «Klar, ist doch gut, oder?»
    «Nein!
Fünf
Sterne ist gut!
Drei
Sterne ist
überhaupt nicht
gut!», antwortete ich fassungslos.
    «Markus, ich hab mal recherchiert», erklärte Mike. «Die Einheitsübersetzung der Bibel hat vier Sterne. Da kann ich dir ja wohl keine fünf geben. Oder willst du sagen, dein Buch ist besser als die Bibel?»
    «Nein, natürlich … ich mein … Aber der Sinn war doch …» Dann fiel mir nichts mehr ein. Außer ein kraftloses «Du schuldest mir 17  Euro».
    Ich legte auf und akzeptierte die drei Sterne als gerechte Strafe für meinen Prinzipienverrat. Da erreichte mich eine E-Mail meines Lektors. «Na, bravo. Jetzt ist auch noch ‹Die Pestärztin der Lust› an dir vorbeigezogen.»
    Ganz ehrlich: Ich war schon mal trauriger.

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    Danke …
    … Tanja Sawitzki (fürs Probelesen, Wii-Partys und Kangaroo-Poo), Nik Wildenauer (mein
Straight Eye for the Queer Guy
), Ralph Ruthe (für so manchen Tipp zum verrückten Zwischennetz), Anke Köwenig (für schier unbremsbaren Optimismus), Barbara Schwerfel (fürs Rücken-Freihalten), Hülya Doğan-Netenjakob (für Herz und Bauch gegen zu viel Kopf), dem Kölner Atelier-Theater (fürs Ausprobieren-Lassen), Anke Engelke und Moritz Netenjakob (für warme Worte), Marcus Gärtner (für ein schönes Grundvertrauen) und Joachim Schmitt (für alles).

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Über Markus Barth
    Markus Barth, geboren 1977 in Bamberg, wuchs auf in Zeil am Main («Fachwerk! Frohsinn! Frankenwein!»). 1999 zog er nach Köln («Kölsch! Klüngel! Karneval!»). Dort arbeitet er als Autor und Headwriter für zahlreiche Fernsehshows (von «Ladykracher» bis «heute-Show»). Seit 2007 steht Markus Barth auch als Stand-up-Comedian auf der Bühne, sein Soloprogramm heißt «Deppen mit Smartphones».
     
    Weitere Veröffentlichung:
    Der Genitiv ist dem Streber sein Sex. Und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0

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Über dieses Buch
    Städte sind auch nur Dörfer mit ICE-Anschluss.
     
    Seit fünfzehn Jahren lebt Markus Barth nun in der Großstadt. Und lernt immer noch täglich dazu:
    •Chicorée ist Blumenkohl für Besserverdiener.
    •Mit 3-D-Brillen kann man schlechte Filme noch viel intensiver erleben.
    •«Heilfasten» ist genauso sinnvoll wie «Gesundprügeln».
    •Obst-Matsch heißt jetzt «Smoothie». Mettwurst dagegen nicht.
    Es ist eine verwirrende Welt. Aber mit Markus Barth macht sie wieder Spaß.
     
    «Intelligent, gut beobachtet und sehr, sehr lustig.» (Moritz Netenjakob)
     
    «Ihr erstes Buch wurde schon nach acht Tagen aus meinem Wartezimmer geklaut. Bei Dieter Bohlen hat‘s zwei Wochen gedauert.» (Markus Barths Zahnarzt)
     
    «Ich lese sonst nur Südstaatendramen von William Faulkner, Shakespeare-Sonette und das Spätwerk von Dschinghis Dussetneky. Ausschließlich. Aber wenn in einem Buch ‹lesbisches Mett› vorkommt, werde ich schwach.» (Anke Engelke)

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Impressum
    Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2012
    Copyright © 2012 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung
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