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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X
Autoren: Raymond Z. Gallun
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von höherer Warte sehen. Aber die meisten unter unseresgleichen können es eben nicht. Das erste große Raumschiff wird ja bald startbereit sein, gewiß. Aber unsere ganze Sippe aus dem heimatlichen Erdboden reißen und verpflanzen? Nein, nein, junger Freund. Unmöglich! Tut mir leid.“
    Eds innere Spannung stieg ins fast Unerträgliche. Alles mußte er versuchen, um eine Änderung zu erwirken, falls daran überhaupt noch etwas zu ändern war! „Ich verstehe, Freeman“, sagte er ernst, „warum Ihre Leute und die Leute auf der anderen Seite sich zu Angriff und Gegenangriff veranlaßt fühlen. Jede der beiden Parteien glaubt, ihre lebenswichtigen Gründe zu haben. Und eben deshalb muß ich mich jetzt Ihrer Sendeanlage bedienen, Freeman! Das rechte Gerücht zur rechten Stunde kann zur wirksamen Waffe für die gute Sache werden! Und ich glaube, ich weiß etwas Wirksames zu sagen!“
    Mitchell Prell, der noch neben ihm war, lächelte schlau und ermutigend. „Gutes Glück für dein Vorhaben, Eddie!“ sagte er. „Hier, nimm ein paar neue Patronen für deine Neutronenpistole! Ich will inzwischen fortzusetzen versuchen, was dir heute nacht allem Anschein nach recht gut gelungen ist.“
    Eine Minute später landete Ed auf dem Dach des Bunkers, der Freemans Radio-Sendestation beherbergte, und verschaffte sich ohne Schwierigkeiten Einschlupf in den Senderaum. Der Sender war in Betrieb. Ed mußte etwas warten. Als eine kleine Pause zwischen den Durchsagen eintrat, begann er hastig draufloszureden:
    „Dies ist keine Geisterstimme! Wie wir hörten, haben sich viele maßgebliche Androiden dafür entschieden, die planmäßige Auswanderung aller Personen ihrer Art in ein anderes Sonnensystem vorzubereiten.
    Ein vernünftiger und ganz natürlicher Entschluß! Denn die Androidenenergie ist der Sonnenenergie verwandt, aus der sie entwickelt wurde. Die Androiden haben also die Erde weder nötig, noch hängen sie wirklich an ihr; sie sind ja für ferne Welten erschaffen! Eine planmäßige, in völliger Ruhe erfolgende Auswanderung der Androiden wäre die perfekte Lösung aller unserer Probleme …“
    Als Ed bis hierhin gekommen war, wurde der Sender abgeschaltet.
    Gerne hätte er noch mehr gesagt, gerne auch nach Barbara gerufen …
    Wieder schwebte er durch den Morgensonnenschein.
    Etwa mannshoch dahinfliegend, vernahm Ed Warnrufe und den Schuß einer Neutronenpistole. Gleich darauf war ein taumelnder, anscheinend halb bewußtloser Mann zu sehen, der von einem breitschultrigen, langarmigen Halbwüchsigen geführt und geradewegs zu Freemans Kommandostelle geleitet wurde: Les Payten. Von seinem bewaffneten Begleiter gestützt, keuchte er, als er vor Abel Freeman stand: „Hier bin ich wieder, Freeman, weil mich ein Freund gebeten hat, etwas für ihn zu Ihnen zu bringen.“
    Ed schlüpfte wieder in Freemans Radio und begann: „Freeman, hier spricht Dukas. Ich kam zu Ihnen, um Hilfe zu bringen und Hilfe zu erhalten. Ich glaube, ich habe Sie richtig eingeschätzt. Hören Sie, Freeman, wenn Ihre Biologiespezialisten das Ding untersuchen, das Payten gebracht hat, werden Sie verstehen, was es mir wert ist und was ich wert bin. Auch Sie werden es verstehen, Freeman! Und ich glaube, daß Ihre Spezialisten imstande sein werden, dieses Ding mit ihren eigenen Vorrichtungen zu einem Zweck zu verbinden, den ich gerne erfüllt sehen würde … Aber, Freeman, ich muß Ihnen noch mehr sagen. Einige Ihrer Sonnenkraftstationen sind letzte Nacht lahmgelegt worden, ebenso solche auf der anderen Seite. Das geht, mindestens zum Teil, auf meine Rechnung; wenn kein Neutronenstrom da ist, kann man ihn auch nicht zur Vernichtung verwenden. Zur Zeit dürfte Mitchell Prell dabei sein, mein Werk fortzusetzen, er hat vorhin so etwas angedeutet … Und was ich vorhin über Ihren Sender sprach, soll uns helfen, etwas Zeit zu gewinnen.“
    Ed hielt inne. An den Geräuschen merkte er, daß der Androidenführer dabei war, das von Les Payten überbrachte Paket auszupacken.
    Sein gutmütiges Lachen erklang. „Sie meinen also, ich wäre einer von den Vernünftigen“, sagte Freeman. „Und bis ich nicht ausdrücklich nein gebrüllt habe, machen Sie sich hier mächtig breit und demolieren mir meine Kraftstationen, was, Sie Miniaturmotte in der Luft? Tja, ehrlich gesagt, ich bin irgendwie neugierig, was weiter wird. Na schön, junger Freund, schwirren Sie los und erzählen Sie uns noch ein bißchen. Ja, über unseren Sender, er wird nicht mehr abgeschaltet. Reden
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