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Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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Licht für deine Sicht
     
     
    1. Kapitel
     
     
    Leise schloss sich die Tür zu Captain Albert Sullivans Büro, dem Chief des Seattle Police Department s . Er schüttelte seinen Kopf, nicht wissend, was er von dieser ganzen Sache halten sollte. Erst verstarb seine Profilerin Eva Butler bei einem Hausbrand und nun fiel auch noch Cruz Esposito aus. Er konnte zwar nachvollziehen, das s Esposito dieses Unglück schwer zu schaffen machte, immerhin war Butler seit über einem Jahr seine Partnerin gewesen, aber deshalb gleich unbezahlten Urlaub auf unbestimmte Zeit einzureichen, war schon etwas sonderbar. So wie es aussah, glaubte Cruz nicht an ein Unglück, denn er wollte nach eigenen Aussagen neuen Hinweisen nachgehen. Die Spurensicherung hatte einen wasserdichten Bericht abgeliefert, es war und blieb ein Unfall ohne Fremdeinwirkung. Daran konnten auch Espositos Hinweise nichts ändern. Jetzt musste der Chief nicht nur den Posten der Profilerin neu besetzen, sondern auch noch einen Ersatz für Esposito finden, denn die Art und Weise, wie dieser die Tür schloss, hatte etwas Endgültiges an sich. Er kannte Cruz seit über zehn Jahren und dieser entschlossene Ausdruck in seinem Gesicht war ihm wohlbekannt. So schnell würde er ihn nicht wiedersehen. Jetzt hieß es erst einmal , ein neues Team zu finden, das sich de r ungeklärten Mordfälle von Seattle annahm, deren Zahl seit geraumer Zeit stetig wuchs. Leichen, die mit Bissen übersät waren, das Blut bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen, hier wären Vampire am Werk. Missmutig knurrte Sullivan vor sich hin. Was für eine absurde Idee; und dieser Morgen fing gerade erst an.
     
     
    Drei Tage später
     
    An der nördlichen Spitze der Bretagne wirkte das kleine Hotel wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Das aufragende Steingebäude war auf einer Seite komplett mit Efeu überwuchert, das die installierten Kameras vor fremde n Augen versteckte , die nur für Eingeweihte zu erkennen waren. Der altmodische Zaun grenzte das gesamte Gelände ab und war mit Strom unterlegt, um ungebetene Gäste fernzuhalten. In der Nacht patrouillierten Gänse in dem großen Garten, der das Gebäude umgab.
    Doch waren diese Sicherheitsmaßnahmen allenfalls gegen die neugierige n Augen der Touristen wirksam, die gelegentlich nach einem Hotelzimmer fragten und denen noch nicht zu Ohren gekommen war, dass das Hotel keine Zimmer mehr zu vermieten hatte, da es sich seit einem V iertel j ahr in Privatbesitz befand. Die eigentliche Gefahr war jedoch mächtiger. Da nützten keine Kameras oder hohe Zäune. Sie war s o gewaltig, dass man schon einen wirksamen Zauber benötigte, um von Sicherheit reden zu können . Am effektivsten waren noch die Gänse in der Nacht , die jede Regung mit einem lauten Schnattern kommentierten.
    Die Anwohner des kleinen Ortes Ploumanac ’ h an der französischen Côte de Granit Rose hatten sich an die Bewohner des Hotels Rosé Granit gewöhnt, die sich etwas seltsam kleideten und meist nur im D unklen das Haus verließen. Offiziell waren sie Mitarbeiter einer großen Versicherungsagentur. Da ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, fiel es nicht ins Gewicht, das s immer die gleichen Personen kamen und gingen.
    Dr. Channing McArthur – Amerikaner, Historiker und Vampir – , stand am Fenster seiner Suite und schaute auf die tosenden Fluten des Ärmelkanals hinaus. Die Hände tief in den Taschen seiner Hose vergraben, wippte er ungeduldig auf seinen Füßen hin und her. Unentschlossen fuhr er sich mit einer für ihn typischen Handbewegung durch sein kinnlanges Haar und strich es zurück.
    Seit einiger Zeit quälten ihn Visionen Erinnerungen an sein früheres Leben, bevor man ihn zum Vampir gewandelt hatte . Es war Shia gewesen , der Zwillingsbruder von Sara, der Frau , mit der er ein Glaubensgelöbnis eingegangen war . Shia hatte ihn zu einem von ihnen gemacht, um sein Leben zu retten. Er hatte ihn aus einem brennenden Taxi gezogen. Ohne ihm wäre er bei lebendigem Leib verbrannt.
    Doch es blieb die Frage, welches Leben das bessere war . Ein kurzes Leben als Mensch, das so plötzlich enden sollte, oder ein Leben als Vampir, das, wenn man seinen Kopf nicht verlor, unendlich verlief. Aber wollte er tatsächlich ein ewiges Leben? Wofür lebte man ewig, wenn das alte Leben aufhörte zu existieren? Fragen über Fragen, die ih m seit einiger Zeit durch den Kopf wanderten – seitdem Bilder aus seiner Vergangenheit in seinem Kopf
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