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Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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machte auf dem Absatz kehrt und verschwand , so schnell es ging, nur damit er ihre Tränen nicht sah, denn das, was sie gesagt hatte, war nicht das, was ihr Herz fühlte. Aber es war besser so. Ruben liebte sie nicht auf die Weise , wie sie geliebt werden wollte. Sie war nicht sein Glaubensgelöbnis, das hatte sie immer gewusst. Um diesem Damoklesschwert zu entgehen, war es einfacher, wenn Ruben denken würde , ihre Liebe für ihn war erloschen. In ihrem Zimmer stellte sie sich vor den Spiegel und löste das Halstuch, welches sie kunstvoll um ihren Hals geschlungen trug. Die dicke Narbe, die vom Ohr hinab und dann quer über ihre n Hals verlief , rief sie in die Wirklichkeit zurück und trocknete ihre Tränen. Ihre Finger fuhren das leuchtend rote Mal entlang , das unter ihrer Berührung brannte , als würde sie in glühende Lava fassen. Niemand liebte einen Menschen mit solch einer Entstellung, wirklich niemand!
     
    Als Phoebe wenig später den Besprechungsraum betrat, nickten alle Köpfe ihr zu. »Entschuldigt meine Verspätung, aber ich hatte noch etwas mit Ruben zu klären. Ich habe mich von ihm getrennt und ich möchte, dass ihr es wisst. Es geht ihm nicht gut und ich hoffe, ihr seid etwas nachsichtig mit ihm.« Sie mach t e eine entschuldigende Handbewegung , ließ das Gesagte im Raum stehen, als hätte sie eine Nachricht über das Wetter verkündet. Die Krieger warfen sich verstohlene Blicke zu, aber niemand kommentierte diese Neuigkeit – bis Channing das Wort ergriff: »Danke für deine Erklärung . S ie erspart uns die Ungewissheit. Wir besprechen gerade, wie wir vorgehen wollen, um den Schlüssel für das Diarium zu finden. Gabriel hat uns von einem weiteren Baumeister erzählt, der nach der Fertigstellung des Kölner Doms in Richtung Schottland gezogen ist.«
    Gabriel nickte zustimmend. Er war in der Kathedrale auf die Krieger gestoßen, als diese das Diarium gefunden hatten, und hatte sich der Kriegerschaft angeschlossen. Seine große Gestalt von über einem Meter neunzig und die langen blonden Locken, kombiniert mit ein em P aar eisblaue r Augen, lie ßen ihn engelsgleich wirken. Seine Stimme war sanft und wohlklingend und ließ ihn äußerst charmant erscheinen. Die Beine steckten in einer Lederhose, die an den Seiten geschnürt wurde, so wie Biker sie trugen. Ein schwarzes Seidenhemd hing lässig über der Hose.
    »Ja, es gab einen weiteren Baumeister, der mit Alban Haffyn gut bekannt war. Sein Name ist James Thomson. Er ist Schotte und reist e nach Beendigung des Dombaus in sein Heimat land. Allerdings kann ich nicht sagen, ob Alban ihm den Schlüssel anvertraut hat.«
    »Aber es wäre eine erste Spur, der wir folgen können«, wandte Sara ein.
    Auch Aragón nickte zustimmend. »Das sollten wir auf jeden Fall weiterverfolgen. Ich habe einen guten Freund, der in Schottland lebt. Es besteht die Möglichkeit, dass er uns weiterhelfen kann.«
    » Ein Vampir?«, fragte Channing.
    »Ja . Marten MacFarlane genießt mein absolutes Vertrauen. Er gehört einem Clan an, der aus dem nördlichen Loch Lomond stammt. Es sind Männer, die keinem Streit aus dem Weg gehen, mit denen man aber Pferde stehlen kann.«
    »Woher kennst du diesen Marten?«, fragte Shia misstrauisch.
    »Ich habe sein Leben vor einer Horde Jäger der Dunkelheit gerettet. Es ist schon einige Jahrhunderte her und ich glaube, es wird Zeit, einen längst fälligen Gefallen einzufordern.«
    »Du willst nach Schottland reisen?« Sara sah ihn überrascht an.
    Aragón nickte zustimmend: »Ja . W enn es im Moment unsere einzige Spur ist, werde ich diese Reise auf mich nehmen, oder was meint ihr?« Allgemeines Gemurmel beantwortete seine Frage.
    »Du solltest nicht allein reisen, ich werde dich begleiten«, warf Jôrek ein .
    Channing aber schüttelte den Kopf. »Nein, wir brauchen dich hier. Sara und ich wollen uns etwas in Paris umsehen und du bist unsere Verstärkung, falls Jäger dort auf uns warten sollten. Sunny spürt Philippe in der Nähe, also wird auch Castaway nicht weit sein.«
    »Im Moment ist mir aber absolut nicht nach einer Sightseeing-Tour .« Mürrisch verzog der Finne das Gesicht.
    »Hey, wir fahren nicht zu unserem Vergnügen nach Paris ! « Sara stemmte die Hände in die Hüften. »Mir gefällt es genauso wenig wie euch, Aragón allein nach Schottland zu schicken, aber wir brauchen hier jeden Mann. Sollte sich Marten als Sackgasse herausstellen, haben wir dort nur Z eit vergeudet, das können wir uns nicht leisten.«
    Auf Aragóns
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