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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X
Autoren: Raymond Z. Gallun
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war, wenigstens ungefähr.
    „Und mein winziges Selbst?“ fragte er beklommen.
    „Lebt wohlbehalten und munter“, lachte der Arzt, „und tummelt sich mit Klein-Babs und Klein-Prell in den Lüften. Es wird Sie besuchen kommen.“
    „Und die Erde dreht sich weiter, wie es scheint“, murmelte Ed.
    „Zum Teil Ihre Schuld, Dukas“, erklärte der Arzt. „Ihre Gerücht-Therapie hat sich bewährt. Sie haben hinreichend viele von den Echten überzeugt, daß sie die alte Mutter Erde für sich behalten dürfen, und das hat sie zur Vernunft gebracht. Und was unsere Art betrifft, so ist vielen wieder bewußt geworden, wofür und wozu sie ursprünglich gedacht waren. Tatsächlich würde ja unsere Auswanderung die Lösung aller Probleme darstellen, falls es technisch möglich ist, sie in absehbarer Zeit durchzuführen. Ich, zum Beispiel, wünsche sehr, daß es sich machen ließe … Hier kommen Prell und Ihre Frau. Ich ziehe mich zurück.“
    Sie sahen genauso aus wie früher, vor der ersten. Umwandlung. Mitchell Prells hellblaue Augen leuchteten wohlgemut wie immer, Barbaras Lächeln, war herzlich wie je zuvor.
    „Da wären wir also wieder, Eddie“, sagte Barbara fröhlich, „und was wir zwischendurch waren, ist auch noch vorhanden. Wir – in zweifacher Form! Groß und klein, jedes ganz für sich, dennoch beide durch das gleiche Ich miteinander verbunden! Und wenn alles friedlich verläuft, wie zu hoffen steht, wird die Welt unserer kleinen Selbsts genauso wundervoll sein wie die unsere, vielleicht sogar noch weiter, noch unbegrenzter!“
    Prell grinste.
    „Hallo, Eddie!“ brummelte er. „Wird dich freuen, zu hören, daß Abel Freeman deine Idee über die Auswanderung der Androiden aufgegriffen hat und systematisch propagiert. Er hält sie zwar immer noch für etwas verdreht und hätte wohl selbst nicht allzuviel Lust, so ganz weit fortzugehen, aber … Oh, was ist das?“ Von draußen war gedämpftes Stimmengewirr zu vernehmen, eine gewisse Unruhe schien um sich zu greifen. „Kommt“, rief Prell, „wir wollen mal sehen, was es gibt.“
    Sie verließen das Felsgewölbe und traten hinaus in den Spätnachmittagssonnenschein. Überall standen kleine Gruppen beisammen und starrten sprungbereit zum Deckungnehmen, zu einem befremdlichen, nie gesehenen Gebilde hinaus, das in abnorm großer Höhe, anscheinend außerhalb der eigentlichen Atmosphäre, am Himmel erschienen war, metallisch schimmernd und sicherlich mehrere Meilen lang!
    „Das erste Transgalaktische Raumschiff!“ rief Prell.
    Andere nahmen diesen Ruf auf und gaben ihn weiter. Bald ertönte es von überall her: „… das erste Transgalaktische Raumschiff! Das erste Transgalaktische Raunischiff …“
    Mit einemmal dröhnte Abel Freemans Stimme aus den überall angebrachten Lautsprechern: „Ja, ihr habt recht! Das erste Transgalaktische Raumschiff! Ich habe einen Ruf zu dem Planetoiden hinübergeschickt, bei dem es stationiert ist, und um sein Erscheinen gebeten. Hab mir gedacht, es könnte gut für uns alle sein, dieses Schiff mal zu sehen! Vielleicht sind einige von uns noch nicht ganz die richtigen Leute, vielleicht haben sie sich angewöhnt, immer nur auf den Boden unter ihren Füßen zu starren und nie in den Himmel hinauf! Ich nicht, liebe Leute! Hört ihr, ich nicht! Seht euch das Raumschiff an, wie es da schwebt! Ist es nicht eine Schönheit? Ich glaube, die Leute, die es auf meine Bitte hierhergebracht haben, wissen genau, wie notwendig es war, daß ihr es mal zu sehen bekommt! Wahrscheinlich sind sie alle von unserer Art, ihre Aufgabe dürfte es erfordern. Von Kommodore Harwell, der das Schiff führt und den Bau geleitet hat, weiß ich, daß er sich hat umwandeln lassen … Und ihr Leute von der alten Art, was sagt ihr? Wärt ihr nicht sehr zufrieden, wenn wir euch auf der Erde allein ließen? Das wollen wir ja! Überlaßt uns das erste Raumschiff! Laßt uns mehr Raumschiffe bauen, draußen auf einem der Saturnmonde, wo ihr euch ja doch nicht gern ansiedelt! Wir wollen und werden euch nicht im Wege sein … Laßt uns eure Antwort hören!“
    Das Raumschiff war inzwischen dem Sonnenuntergang entgegengezogen.
    Kommodore Harwell schickte einen kurzen Radioruf herunter:
    „Ich hoffe, Sie überzeugen jedermann auf beiden Seiten, Freeman! Was Sie sagen, hat Sinn und Verstand! Wir alle hier oben teilen Ihre Meinung! Glück auf für Ihr Bemühen, Freeman!“
    Langsam entschwand das riesige Raumschiff am Abendhimmel, um zu seinem Stützpunkt
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