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Menschen minus X

Menschen minus X

Titel: Menschen minus X
Autoren: Raymond Z. Gallun
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zurückzukehren.
    Unten auf der Erde, im Freeman-Lager, stand Ed Dukas schweratmend da. Wieder schien die große Zukunft zum Greifen nahegerückt!
    Er blickte in die Gesichter der Umstehenden. Die meisten zeigten Erlösung und Bereitschaft. Freemans Worte und der Anblick des majestätischen Raumschiffes schienen die Wende vollbracht, schienen die eigene Verwandtschaft mit den Fernen Sonnen wieder bewußt gemacht zu haben.
    Verschlüsselte und offene Rufe aus anderen Androidenlagern kamen durch den Äther, für und wider. „… ohne jeden wirklichen Grund sollen wir unsere Heimat verlassen? Sind wir denn Narren?“
    „Ja, Narren wären wir, wenn wir nicht auswanderten! Denkt daran, daß unsere Auswanderung die einzige Lösung ist! Die Echten sind nun mal zu primitiv, um mit uns zu leben. Für sie allerdings sind wir die Primitiven. Warten wir mal ab, was sie zu unserer Absicht sagen …“ Auch drüben, bei der alten Sorte, gingen die Radiostimmen hin und her. „… sie sehen zwar aus wie wir, sind aber nicht wie wir, und das bedeutet eine ewige Gefahr. Laßt sie ziehen! Sie sind Dämonen in Menschengestalt …“
    „… dürfen wir ihnen trauen? Könnte es nicht ein Trick sein, um uns zu entwaffnen?“
    „… sogar noch im scheinbaren Nachgeben schädigen und berauben sie uns! Wir Menschen haben die Sterne immer für uns gewollt!“ Über einen kleinen Empfänger in Freemans wiedererrichteter Kommandostelle gebeugt, hörten Ed und Barbara das Durcheinander der Meldungen eine Zeitlang ab. Dann brachen sie auf, um nach Les Payten zu suchen, der sich noch im Lager befand – halb als Rekonvaleszent, halb als Gefangener.
    Sie fanden ihn. Schlaff und in sich gekehrt hockte er auf einem primitiven Liegestuhl. Doch als er die beiden kommen sah, sprang er ungeschickt auf, sichtlich bemüht, den Gefährten der Jugend wieder ein Freund zu sein.
     
    Noch am gleichen Abend kam eine Ätherbotschaft der Weltregierung:
    „… deshalb wünschen wir mit bevollmächtigten Androidenführern zusammenzutreffen, um über beiderseits verbindliche Vereinbarungen zu beraten …“
    Das war der Anfang. Die Vernunft schien schließlich doch zu siegen!
    Eine Stunde später waren Abel Freeman und Mitchell Prell, mit allen Vollmachten versehen, bereits auf dem Flug zur Welthauptstadt.
    Ed begleitete sie nicht, obwohl seine Teilnahme erwünscht gewesen wäre. Er sah voraus, daß es eine schnell verlaufende und an sich uninteressante Konferenz werden würde, deren einziger Zweck darin bestand, die von den Androiden gestellten Forderungen schleunigst zu erfüllen.
    Diese Voraussicht erwies sich als richtig. Die Androiden erhielten das Raumschiff zugesprochen, dazu den Planetoiden, der dem Schiff als Werft und Basis diente, einschließlich der ganzen technischen und sonstigen Ausstattung. Ferner garantierte man ihnen auf die Dauer von zunächst zehn Jahren regelmäßige Lieferungen an Lebensmitteln, sonstigen Bedarfsgütern und Ausrüstungsgegenständen aller Art, und gewährte ihnen das volle Hoheitsrecht über Titan, den größten der fernen Saturnmonde …
    Der überwiegenden Mehrheit der Androiden genügte dies, die wenigen Unzufriedenen zählten nicht.
    „… also Sirius!“ sagte Prell am Ende der ersten internen Beratung nach der Rückkehr aus der Welthauptstadt. „Acht Lichtjahre entfernt. Also nicht das nächste, sondern das zweitnächste Sonnensystem. Aber gegenüber dem des Alpha Centauri viel geeigneter. Zumindest wissen wir, daß es viele Planeten enthält … Nun auf, ans Werk, Freeman! Vor uns liegt viel Arbeit …“
     
    Die Vorbereitungen begannen, und die Wochen verliefen wie im Flug.
    Einmal fuhr Ed mit seiner Frau in die City hinüber. Barbara wünschte einen letzten Einkaufsbummel zu machen und recht viele von all den Dingen zu erwerben, die sie als Symbole des überfeinerten Luxus auf Erden in die unbekannte Ferne mitzunehmen gedachte.
    Ed, Barbara und Prell gehörten zu den dreißigtausend Auserkorenen, die mit dem ersten Raumschiff in die Ferne ziehen sollten. Abel Freeman hatte sich entschlossen, mit der Mehrzahl der anderen zunächst auf dem Saturnmond Titan ansässig zu werden, wo unabhängig von allen Kolonisierungsarbeiten im Laufe der nächsten fünf oder sechs Jahre mindestens vier weitere Transgalaktische Raumschiffe entstehen sollten.
    Bald war ein pausenloser Strom von interplanetarischen Raketen zwischen Erde und Titan unterwegs, um Auswanderer und Bedarfsgüter aller Art zu transportieren,
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