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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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den Arm.
    „Ich packe sie Ihnen ein.“ Natashas Tonfall war diesmal wärmer. Er mochte ein unverschämter Kerl sein, aber er liebte seine Tochter, das spürte sie.
    „Ich kann sie tragen.“ Freddie presste ihre neue Freundin an sich.
    „Tu das. Aber dann gebe ich dir ein Band für ihr Haar. Möchtest du das?“
    „Ein blaues.“
    „Du bekommst ein blaues.“ Natasha ging voran zur Kasse.
    Nina warf nur einen Blick auf die Puppe und verdrehte die Augen. „Darling, eine Schönere hast du nicht gefunden?“
    „Daddy gefällt sie“, murmelte Freddie mit gesenktem Kopf.
    „Allerdings. Sehr sogar“, fügte er hinzu und warf Nina dabei einen vielsagenden Blick zu. Dann stellte er Freddie wieder auf die Füße und zog die Brieftasche heraus.
    Die Mutter ist alles andere als ein Glückstreffer, dachte Natasha. Aber das gibt dem Mann noch lange nicht das Recht, einer Verkäuferin in einem Spielzeugladen so zu kommen. Sie zählte das Wechselgeld und reichte ihm den Kaufbeleg, bevor sie das versprochene Band hervorholte.
    „Vielen Dank“, sagte sie zu Freddie. „Ich glaube, sie wird sich bei dir sehr wohl fühlen.“
    „Ich werde gut auf sie aufpassen“, versicherte Freddie, während sie sich damit abmühte, das Band durch das wuschelige Haar der Puppe zu ziehen. „Können die Leute sich die Sachen hier einfach nur anschauen, oder müssen sie etwas kaufen?“
    Natasha lächelte, griff nach einem zweiten Band und machte dem Kind eine kecke Schleife ins Haar. „Du kannst gern jederzeit kommen und dich hier umsehen.“
    „Spence, wir müssen jetzt wirklich gehen.“ Nina hielt die Ladentür auf.
    „Richtig.“ Er zögerte. Es ist eine Kleinstadt, sagte er sich. Und wenn Freddie jederzeit willkommen ist, dann bin ich es auch. „Es war nett, Sie kennen zu lernen, Miss Stanislaski.“
    „Auf Wiedersehen.“ Sie wartete, bis das Glockenspiel ertönte und die Tür ins Schloss fiel, und murmelte dann eine Reihe von Verwünschungen vor sich hin.
    Annie streckte den Kopf um einen Turm aus Bauklötzen. „Wie bitte?“
    „Dieser Mann!“
    „Ja.“ Mit einem leisen Seufzer kam Annie den Gang entlanggeschwebt. „Dieser Mann.“
    „Bringt Frau und Kind in einen Laden wie diesen und starrt mich an, als wollte er mir an den Zehen knabbern.“
    „Tash.“ Mit gequältem Gesichtsausdruck presste Annie sich eine Hand aufs Herz. „Bitte sag nicht so etwas Erregendes.“
    „Ich finde es beleidigend.“ Natasha umrundete den Verkaufstresen und hieb mit der Faust gegen einen Sandsack, der in der Ecke baumelte. „Er hat mich zum Essen eingeladen.“
    „Er hat was?“ Annies Augen leuchteten vor Begeisterung auf, bis ein scharfer Blick von Natasha sie wieder abkühlte. „Du hast Recht. Es ist beleidigend, schließlich ist er verheiratet. Auch wennseine Frau mir ziemlich steif und langweilig vorkam. Wie ein gefrorener Fisch.“
    „Seine Eheprobleme interessieren mich nicht.“
    „Nein …“ In Annie kämpften der Sinn für Realität und die ausgeprägte Fantasie miteinander. „Schätze, du hast ihn abblitzen lassen.“
    Natasha schluckte hörbar, als sie herumfuhr. „Natürlich habe ich ihn abblitzen lassen.“
    „Natürlich“, bestätigte Annie hastig.
    „Der Mann hat vielleicht Nerven“, fuhr Natasha fort. Ihr juckten die Finger. Sie sah sich nach etwas um, auf das sie einschlagen konnte. „Kommt in mein Geschäft und macht mich regelrecht an!“
    „Das hat er nicht!“ Schockiert und fasziniert zugleich ergriff Annie Natashas Arm. „Tash, er hat dich doch nicht wirklich angemacht? Hier im Laden?“
    „Mit den Augen. Die Botschaft war deutlich.“ Es machte sie wütend, wie oft Männer sie betrachteten und nur das Körperliche sahen. Nur das Körperliche sehen wollten. Es war abstoßend. Noch bevor sie richtig verstand, um was es eigentlich ging, hatte sie Anzüglichkeiten und Angebote ertragen müssen. Aber jetzt wusste sie, was man von ihr wollte, und ließ sich nichts mehr bieten.
    „Wenn er dieses süße kleine Mädchen nicht bei sich gehabt hätte, hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst!“ Die Vorstellung gefiel ihr so sehr, dass sie ihren Zorn wieder an dem imaginären Sandsack ausließ.
    Annie hatte derartige Ausbrüche oft genug erlebt, um zu wissen, wie sie ihre Chefin besänftigen konnte. „Sie war wirklich süß, nicht wahr? Sie heißt Freddie. Ist das nicht niedlich?“
    Noch während sie sich die geballte Faust rieb, holte Natasha tief Luft. Es wirkte. „Ja“, erwiderte sie einfach.
    „Die
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