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Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Titel: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe
Autoren: Christian Frascella
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anziehen kannst.« Sie reichte mir das Handtuch. Meine Fersen ragten aus den Holzschuhen heraus. Schon beim ersten Schritt stürzte ich fast auf sie.
    »He!«, rief sie lächelnd. »Komm rein.« Sie schloss die Tür, und während ich ihr mit schwankenden Schritten folgte, starrte ich auf ihren Hintern. Es gab zwei Zimmer und das Bad, außerdem eine Art Abstellkammer. Sie setzte sich in dem Raum, der als Küche, Ess- und Wohnzimmer diente, aufs Sofa.
    »Du bist noch nasser, als ich dachte.«
    Der Fernseher lief, man sah ein Standbild von Rob Lowe. Rob Lowe trug lange Haare, einen Ohrring mit Anhänger und ein elegantes Jackett über Jeans und T-Shirt. Er blickte starr in meine Richtung.
    »Was ist das für ein Film?«, fragte ich, nur um etwas zu sagen.
    »Keine Ahnung, jemand hat mir die Videokassette geliehen.«
    Ich fuhr mir mit dem Handtuch über Gesicht und Arme.
    »Und dein Vater?«, wollte sie wissen.
    »Vielleicht operieren sie ihn in ein paar Stunden noch einmal.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    Ich schlug die Augen nieder. »Ja.«
    Dann blieb ich stumm und reglos stehen, wie Rob Lowe auf dem Bildschirm.
    Irgendwann stand sie auf, als hätte sie endlich entschieden, was sie mit mir machen sollte. Sie ging in ihr Schlafzimmer, ich hörte sie eine Schublade aufmachen, dann Schranktüren, und in ihren Sachen kramen. Ich folgte ihr bis zur Tür des Schlafzimmers und warf einen verstohlenen Blick auf ihr noch ordentliches Bett. Es stimmte, dass ich sie nicht geweckt hatte.
    Sie kehrte mit einem Paar kurzer Hosen und einem ziemlich großen, alten Pulli zurück. »Ich habe nur das hier«. Sie zeigte auf das Badezimmer. Ich blickte auf meine Füße: Überall hinterließ ich nasse Flecke.
    »Entschuldige bitte«, sagte ich und schlüpfte ins Badezimmer. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, war mir, als könnte ich nach einem langen Atemstillstand wieder Luft holen. Im Spiegel sah ich ein blasses, müdes Gesicht, kein bisschen attraktiv, obwohl ich das gehofft hatte.
    Ich zog mich aus. Nach einiger Überlegung beschloss ich, die nasse Unterhose anzubehalten. Das Risiko, eine ungebremste Erektion zu kriegen, wenn ich vor ihr stand, konnte ich wirklich nicht eingehen.
    Die Shorts waren mir zu eng, der Pulli auch, wie schon die Holzschuhe. Ich wusch mir das Gesicht und schlug mir ein paar Mal auf die Wangen, danach schien mir, als kehrte etwas Farbe zurück. Mit diesen eng anliegenden Sachen sah ich sogar gar nicht übel aus. Meine Muskeln schienen die Kleider zu sprengen, auch der weiter unten. Vor allem der.
    Ein letztes Lächeln im Spiegel, dann kam ich wieder raus.
    Chiara hatte den Film weiterlaufen lassen. Rob Lowe saß an einem schicken Tisch, neben sich eine Blondine mit Mausgesicht, die wohl seine Geliebte war.
    Als sie mich sah, stoppte sie das Video, riss die Augen auf und fing an zu lachen. Ich versuchte, mit ihr zu lachen – um Sportsgeist zu demonstrieren –, aber es kam nur eine Art Röcheln heraus.
    Sie lachte, bis ihr die Tränen kamen: »Die Shorts stehen dir gut!«
    »Haha«, machte ich. »Soll ich sie ausziehen?«
    Sie lachte noch lauter. Ich schlurfte zum Sofa und setzte mich mit beleidigter Miene. Aber es war schön, sie lachen zu sehen.
    Noch immer kichernd, legte sie eine Hand auf meinen Arm. »Entschuldige bitte.« Aber sie konnte nicht aufhören.
    »Was machst du eigentlich um diese Zeit noch?«, fragte ich, als das letzte Kichern endlich erstarb.
    »Hab ich dir schon gesagt, ich gucke den Film.«
    Ich roch den Duft nach Seife auf ihrer Haut.
    »Seit wann wohnst du schon allein?«
    »Seit acht Monaten. Vorher habe ich ein Jahr lang mit einem Mann zusammengewohnt.«
    »Und was ist aus ihm geworden?«
    Sie zuckte die Achseln. »Er ist zurück zu seinen Eltern.«
    »Tut mir leid.«
    »Mir nicht. Möchtest du was trinken?«
    »Alkohol?«, fragte ich.
    »Okay. Fangen wir mit einem stillen Wasser an?«
    Wir lächelten.
    »Einverstanden.«
    Sie stand auf, und ich bemühte mich vergeblich, ihr nicht wieder auf den Hintern zu starren.
    Sie kam mit zwei Gläsern Wasser zurück, ich nahm eins. »Auf dein Wohl.«
    Sie verzichtete auf den blöden Kommentar, dass es Unglück bringt, sich mit Wasser zuzuprosten.
    Wir tranken. Ich schüttelte mich und suchte auf der Höhe der Hosentaschen nach meinen Zigaretten, aber natürlich gab es weder Taschen noch Zigaretten. Sie nahm ihr Päckchen vom Tisch und zog zwei heraus.
    »Du hast mir noch nicht gesagt, warum du hergekommen bist«, sagte sie nach dem
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