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Meine besten Heilpflanzenrezepte für eine gesunde Familie

Meine besten Heilpflanzenrezepte für eine gesunde Familie

Titel: Meine besten Heilpflanzenrezepte für eine gesunde Familie
Autoren: Melanie Wenzel
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körperliche Wohlergehen zu stärken sowie Krankheiten zu behandeln und zu heilen.
    DIE ANFÄNGE DER MEDIZIN
    Welcher pfiffige Vorfahre auf den Gedanken kam, Pflanzen – genauer gesagt ihre Inhaltsstoffe – zu medizinischen Zwecken zu nutzen, lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Wir können jedoch davon ausgehen, dass die Idee so alt ist wie die Menschheit selbst. Anfangs folgte der Urmensch dabei vermutlich allein seinem Instinkt, aß Beeren, kaute Wurzeln und legte sich Blätter auf Wunden, die er sich im Kampf mit Säbelzahntiger und Co zugezogen hatte. Auch die 1991 in den Ötztaler Alpen entdeckte Gletschermumie »Ötzi« aus der Jung- beziehungsweise Kupfersteinzeit trug in ihrer Gürteltasche neben verschiedenem Werkzeug wie Zunder und Pyrit zum Feuermachen auch einen Birkenporling bei sich. Dieser Pilz wurde lange Zeit aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung als Arzneimittel verwendet, zum Beispiel zur Wundstillung.
    Je weiter die Zivilisation voranschritt, umso mehr bildete sich ein gewisser Erfahrungsschatz darüber, welche Pflanzen bei welchen Leiden Linderung bringen. Dieses Wissen wurde zunächst wohl nur mündlich von einer Generation an die nächste weitergegeben. Die ältesten schriftlichen Aufzeichnungen stammen aus Babylonien. Auf den über 4500 Jahre alten Lehmtafeln finden sich Niederschriften zu Symptomen und Arzneimitteln verschiedener Krankheiten. Auch einige ägyptische Papyri sind wertvolle Quellen der Medizingeschichte. Dank ihnen wissen wir, dass schon die alten Ägypter unter Krankheiten litten, die heute noch die Lebensqualität unzähliger Menschen beeinträchtigen, wie Rheuma oder verschiedene Infektionskrankheiten.
    Manche dieser Schriften geben auch Auskunft über die medizinische Versorgung der Zeit. Der Ende des 19. Jahrhunderts in Luxor entdeckte »Papyrus Ebers« zum Beispiel enthält viele hundert Rezepturen für Abkochungen, Gurgellösungen, Inhalations- und Räuchermischungen, Pillen und Cremes. Einige der dazu verwendeten Pflanzen wurden für ähnliche Anwendungen bis weit in die Neuzeit verwendet, wie Rizinus und Mohn.
    DIE ANTIKE WELT
    Das Wissen um diese Heilpflanzen verbreitete sich in der antiken Welt und nahm so auch nach dem Untergang des ägyptischen Reiches Einfluss auf das medizinische Wissen der Hebräer, Araber, Perser, Griechen und Römer. Der Grieche Theophrastos von Eresos (etwa 372–287 v. Chr.) verfasste schließlich das erste bis heute erhaltene geschlossene Werk über die Welt der Pflanzen – und gilt seither als der »Vater« der Botanik. Im neunten Buch seiner »Naturgeschichte der Gewächse« befasste sich Theophrastos auch mit Säften und Arzneimitteln aus den einzelnen Pflanzen und legte damit den Grundstein der Pharmakologie.
    Das medizinische Wissen der antiken Griechen beeinflusste wie ihr gesamtes Leben stark die Kultur des Römischen Reiches. Doch es war erneut ein Grieche, der das Wissen weitertrug: Die »Materia medica« des Militärarztes Pedanios Dioskurides (40–90 n. Chr.) beschrieb über 600 Pflanzen sowie ihre Anwendung und galt in Europa bis in die frühe Neuzeit als Standardwerk der Medizin. Auch die von dem römischen Arzt Claudius Galenus entwickelten Methoden, Arzneimttel herzustellen, dienten Medizinern bis ins 17. Jahrhundert als wissenschaftliche Behandlungsgrundlage.
    DAS FRÜHE CHRISTENTUM
    Mit dem Aufkommen des Christentums ging der Großteil des medizinischen Wissens wie so viele beachtliche Errungenschaften der Antike leider verloren. Nur in den Klöstern blieben die Traditionen erhalten. Mönchsärzte, Klosterapotheken und Klosterspitale verwalteten seitdem in Europa den großen Schatz des medizinischen Wissens. So wie wir heute ganz selbstverständlich zum Arzt oder in die Apotheke gehen, wenn wir krank sind, suchte man früher ein Kloster auf, um sich behandeln zu lassen oder Medizin zu kaufen. Zunächst sammelten die Ordensangehörigen die Heilpflanzen für ihre Tees und Tinkturen, Tropfen, Salben, Pest- und Seelenarzneien in den naheliegenden Fluren und Wäldern. Schon bald aber legten sie eigene Heilpflanzengärten innerhalb der Klostermauern an. Hier wuchsen neben heimischen Arten auch solche Pflanzen, die Mönche oder Pilger aus anderen Regionen und fremden Ländern mitgebracht hatten. Die Auswahl an Heikräutern, die unter anderem im »St. Gallner Klosterplan« des Klosters der Bodenseeinsel Reichenau aus dem Jahre 819 überliefert ist, sollte noch Jahrhunderte später vielen Bauerngärten in Europa
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