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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount
Autoren: Delilah Marvelle
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bestrumpften Fußsohlen. Der Sturm schlug ihr kalte Regenschauer ins Gesicht. Blinzelnd spähte sie in die Nacht, bevor sie auf das Rasenrondell lief. Der Regen durchnässte im Nu ihr dünnes Nachthemd und lief ihr in Strömen über das Gesicht.
    „Flint!“, rief sie verzweifelt in das Brausen von Wind und Regen. „Flint! Wo …“
    Gellend schrie sie auf, als sie bis zu den Knöcheln in eine eiskalte Pfütze trat und im Schlamm stecken blieb. Schlimmer konnte es kaum noch kommen.
    „Victoria!“ Die dröhnende Männerstimme hinter ihr ließ sie zusammenzucken. „Was zum Teufel fällt Ihnen ein?“
    Sie wirbelte zu Remington herum, der im Schein der Lampen in der Auffahrt stand. Das nasse Haar hing ihm in die Stirn, das vom strömenden Regen durchsichtige Hemd klebte an seiner breiten Brust und seinen muskulösen Armen.
    Auch ihr Nachthemd, unter dem sie nur ein dünnes Unterhemd trug, klebte wie eine zweite Haut an ihr. Obgleich sie weniger pralle Brüste vorzuweisen hatte als die meisten ihrer Altersgenossinnen, trieb es ihr die Schamröte ins Gesicht.
    Hastig verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Sie sollten ins Haus gehen. Sie werden nass.“
    „Wir beide werden nass.“ Er zeigte zu den offenen Eichentüren unter dem Portikus. „Kommen Sie. Die Töle hat sich vermutlich irgendwo im Haus verkrochen.“
    Sie wischte sich den ununterbrochen niederprasselnden Regen aus den Augen. „Nein. Flint versteckt sich nicht und kommt immer, wenn ich ihn rufe. Er muss irgendwo hier draußen sein.“
    Remington näherte sich ihr. „In dem Regen und Sturmgeheul hört er unser Rufen nicht. Beruhigen Sie sich und kommen ins Haus. Ich hatte gehofft, wir könnten miteinander reden.“
    War er noch ganz bei Trost? Reden? Mitten in der Nacht?
    Victoria wandte sich ab, wölbte die Hände vor den Mund und schrie aus Leibeskräften gegen den Sturm an. „Flint! Wo bist du?“
    „Wir werden beide bis auf die Haut nass.“
    „Hören Sie endlich auf damit! Das weiß ich selbst“, entgegnete sie aufbrausend, holte tief Luft und schrie erneut aus Leibeskräften: „Flint!“ Wie zum Hohn ergoss sich der sintflutartige Regen noch stärker über sie, der Sturm wehte noch eisiger.
    „Victoria, ich flehe Sie an. Das ist doch absurd. Flint ist ein Hund, sein Fell schützt ihn vor Regen und Sturm. Sie hingegen …“
    „Flint! Fliiiint! “ Ihre Stimme überschlug sich vor Verzweiflung. Sie begann am ganzen Körper zu zittern. Wo konnte er nur sein? Wieso reagierte er nicht? Flint entfernte sich nie weit vom Haus. Niemals.
    Sie drehte sich in alle Richtungen, überlegte fieberhaft, wo sie ihn suchen könnte. Aber dieses Unwetter machte es ihr unmöglich, auch nur zwei Schritte weit zu sehen.
    „Victoria.“ Remington griff nach ihrem Arm. „Ich verspreche, Ihnen morgen früh bei der Suche zu helfen. Aber kommen Sie jetzt bitte ins Haus.“
    Sie entriss ihm ihren Arm und stapfte los, auf das Weideland zu. Ihre Strümpfe waren bis zu den Knöcheln heruntergerutscht, hatten sich mit Lehm vollgesaugt und machten ihr das Gehen schwer. „Nein. Ich kann ihn nicht die ganze Nacht hier draußen lassen. Das wäre unverzeihlich! Flint ist ein verhätscheltes Schoßhündchen und kommt allein nicht zurecht.“
    „Ähnlich wie sein Frauchen.“ Remington beeilte sich, ihr zu folgen. „Ich bitte um Verzeihung, aber mir bleibt keine andere Wahl.“ Große warme Hände umfingen ihre Mitte, hoben sie hoch, zogen ihre Füße aus dem Schlamm, in dem ihre Strümpfe verschwanden.
    Victoria stieß einen wütenden Schrei aus, als er sie mit einem Schwung bäuchlings über seine breite Schulter legte wie einen Sack Gerste. Ihre nackten schmutzigen Füße baumelten vor ihm, ihre Arme und ihr langer Zopf hingen ihm über den Rücken. Er hielt sie mit eisernem Griff um die Hüften fest, während er sie mit langen Schritten zum Portikus trug.
    „Was erlauben Sie sich?“, empörte sie sich, strampelte mit den Beinen und schlug mit den Fäusten gegen seine festen Gesäßbacken, ehe sie erschrocken innehielt. Sie durfte ihn nicht berühren, am allerwenigsten an diesem Körperteil. Dennoch versuchte sie weiterhin, sich zappelnd zu befreien. „Meine Strümpfe! Ich … das ist ungebührlich! Ich bin nur im Nachthemd!“
    „Das ist mir nicht entgangen“, entgegnete er und steuerte ungerührt auf das Haus zu.
    Victoria gab ihren Kampf auf und sann auf Rache.
    In der Eingangshalle stellte Remington sie ab, der glatte Marmor fühlte sich kalt unter ihren
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