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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent
Autoren: Janet Tashjian
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hier?«
    »Ich möchte Carly helfen, ein paar Blumen auf Gingers Grab zu pflanzen.«
    »Die doofe Streberin hat den Igel umgebracht?« Matt verzieht den Mund zu einem irren Grinsen – bis er meinen Gesichtsausdruck sieht.
    »So übel ist sie auch wieder nicht«, sage ich.
    Als Carly aufmacht, wirkt sie überrascht, aber auch erfreut, uns zu sehen.
    »Coole Halskette«, sagt sie.
    »Dein Armband ist auch nicht schlecht.« Ich zeige auf das schwarze Filzband um ihr Handgelenk.
    »Wie hast du’s bloß geschafft, Ginger um die Ecke zu bringen?«, fragt Matt.
    Ich stoße ihm einen Ellbogen in die Rippen, damit er die Klappe hält.
    Carly holt drei Schaufeln aus demBestand ihrer Mutter und wir buddeln Löcher an der Hauswand entlang, nahe der Stelle, wo sie Ginger begraben hat. Dort pflanzen wir dicke Büschel Gänseblümchen ein und gießen sie an. Carly scheint einiges über Gartenarbeit von ihrer Mutter gelernt zu haben.
    Als wir fertig sind, sprechen wir ein paar Worte über Ginger.
    »Ginger war ein guter Igel«, fängt Carly an. »Sie hat allen an unserer Schule viel Freude bereitet. Das Naturkundelabor wird ohne sie nicht mehr dasselbe sein.«
    Freude
    Matt scheint es inzwischen verkraftet zu haben, dass wir bei Carly sind, und fügt ein paar eigene Gedanken hinzu. »Letztes Jahr hat mich Ginger mal gestochen, aber das war nicht schlimm. Ich hoffe, sie wird jetzt nicht durch irgendein anderes Tier ersetzt, zum Beispiel so eine bekloppteWüstenrennmaus wie die aus meinem Kindergarten früher, die sogar zu blöd war, um ihr Laufrad zu benutzen.«
    »Ich hoffe, Ginger ist jetzt in einer großen himmlischen Igel-Familie gelandet, wo es haufenweise Trauben und Grillen zu futtern gibt«, sage ich. Und füge in Gedanken hinzu, wo auch immer Ginger jetzt sein mag, vielleicht trifft sie sich ja mit Susan James und sie freunden sich an oder so.
    Mrs Rodriquez bringt uns Apfelsaft und Schokokekse raus und lobt uns, wir hätten das mit den Blumen super hingekriegt.
    »Hey, Matt«, sagt Carly. »Hast du Lust auf Diamantenklauen?«
    Matt schaut sie verwirrt an, aber Carly wirkt zum ersten Mal an diesem Tag fast wieder fröhlich. Wir bleiben bis zum Abendessen da, versuchen die Bewegungssensoren in Carlys Kellerauszutricksen und überlegen uns dann ein neues Schnüresystem, das wir nächste Woche gemeinsam aufspannen wollen – an den letzten Tagen in Freiheit.

Bye bye, Lern-Camp
    Die Abschlusswoche im Lern-Camp erinnerte mich an die letzte Schulwoche vor den Ferien – weder Lehrer noch Schüler strengen sich mehr an als nötig. Margot lässt uns die Bücher von unserer Lektüreliste lesen und hilft uns sogar beim Korrigieren der Fehler in den Aufsätzen. Ich verbringe die meiste Zeit unter einem Baum, die Nase in dem Buch von Ms Williams vergraben. Ich komme nur langsam voran, aber ich lasse mir Zeit. Wenn Bodi bei mir wäre, fände ich das Ganze vielleicht sogar ziemlich perfekt.
    korrigieren
    Margot kennt das Buch, das ich lese, und so kann ich am Ende jedes Kapitels die Augen zumachen und sie stellt mir Fragen zu dem, was ich sehe. Es dauert nicht lange und wir sitzen zu mehreren unter dem Baum und visualisieren die Handlung. Ich frage mich, ob wir uns alle die gleichen Sachen vorstellen oder völlig unterschiedliche. Aber irgendwann finde ich wieder zu meinem normalen Ich zurück und klinke mich in die Wasserbombenschlacht ein, die gerade auf dem Basketballfeld im Gange ist.
    Am letzten Tag tippt sich Margot beim Abschied an die Schläfe. »Du hast eine tolle Fantasie, die kann dir im Leben viel helfen. Mach was draus.«
    Ich winke ihr zu und laufe zu Mom, die im Auto auf mich wartet.
    Michael und Pedro hab ich seit unserer Rückkehr von Martha’s Vineyardnicht mehr gesehen, die haben nämlich in San Diego Urlaub gemacht. Heute sind sie endlich zurückgekommen, deswegen fahren wir jetzt ans andere Ende der Stadt, um sie zu besuchen.
    Michael macht uns die Tür auf und Pedro sitzt auf seinem Schoß. Michael erzählt mir von seinem Basketballturnier in San Diego. Sie hatten sich überlegt, dass Pedro bei den vielen Leuten überfordert sein würde, deswegen haben sie ihn nicht mitgenommen, als Michael gespielt hat.
    überfordert
    Ich baue ein Daumenkino aus meinem Skizzenbuch und zeige Michael die Geschichte meines Sommers. Und dann frage ich ihn, ob er mir vielleicht noch mehr beibringen könnte, wie man meine Zeichnungen animieren kann und so.
    Wir verbringen den ganzenNachmittag damit, meinen Zeichnungen auf seinem
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