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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent
Autoren: Janet Tashjian
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lesen und über eins davon einen Aufsatz schreiben. Inzwischen ist der Verteilungsplan für das nächste Schuljahr fertig, und ich freue mich, euchmitteilen zu können, dass ich euch im September wieder als eure Lehrerin begrüßen darf.«
    Ich will ja nicht stänkern, aber das ist genau so, als wäre ein Außerirdischer im Klassenzimmer gelandet und würde mit gezückter Waffe auf uns losgehen. Jemand muss diesem Wahnsinn doch mal ein Ende machen!
    gezückte Waffe
    »Heißt das, Sie sind nächstes Jahr auch wieder unsere Lehrerin und wir müssen den Aufsatz zum Buch am ersten Schultag fertig haben?«, frage ich. »Dann ist das ja eine Hausaufgabe in Lesen und Schreiben! Und das über die Ferien! Das krieg ich in meinem Zeitplan niemals unter!«
    Mein Freund Matt findet das lustig, aber ich weiß, dass ich nicht auf seine Unterstützung zählen kann, er guckt sich die Show lieber von außen an.
    Die Stimme meiner Lehrerin klingtgenauso matt wie die meiner Mutter. »Na dann erzähl uns mal, was so alles auf deinem Zeitplan für die Sommerferien steht. Ich bin gespannt.«
    matt
    »Aber genau das ist doch das Problem«, sage ich. »Man kann nicht planen, dass man den UPS-Laster mit Wasserbomben bewirft oder Würmer ausbuddelt und sie in Mr Parkers Briefschlitz steckt oder die Playmobilmännchen in Farbe tunkt und dann mit einem Freund rausgeht und sich die Dinger mit einem Lacrosse-Schläger so lange hin und her schmeißt, bis man von oben bis unten bekleckert ist. Sommerferien sind wie ein Sonntag im Schlafanzug – wenn man sie im Voraus verplant, geht’s nach hinten los.«
    bewerfen
    Matt reckt die Faust in die Luft, als wäre er derjenige, der Ms Williams die Stirn bietet. Unsere Lehrerin legt die Lektüreliste vor mir auf mein Pult.
    »Tja, ich fürchte, du wirst trotzdem drei dieser Bücher irgendwo zwischen deine vielen spaßigen Aktivitäten einschieben müssen.«
    Ich mag Ms Williams, aber wenn sie von durchgeknallten Bankräubern gekidnappt werden würde, damit die ihr Auto als Fluchtwagen nutzen können, fände ich es auch nicht sooo schlimm.
    gekidnappt
    Die Leseliste verschwindet leider genauso wenig wie sie. Ich starre darauf. Wie soll ich aus der Nummer bloß wieder rauskommen? Eins der Bücher handelt von einem Jungen, der in den Sommerferien jede Menge Abenteuer mit seinem Hund erlebt und dabei ganz viel Neues lernt.
    Ich habe einen Hund, aber ganz ehrlich, so tolle Abenteuer gibt’s nur in Büchern.

Wir spielen James Bond
    Matt und ich schauen uns im Einkaufszentrum DVDs und Comics an. Seine Mutter ist gerade im Schuhladen ein paar Stockwerke tiefer, aber wir tun so, als wären wir ganz allein da.
    Mein Lieblingsverkäufer Jamie wickelt DVDs in Folie ein und verschweißt sie dann mit einem Föhn. Als sein Chef gerade nicht guckt, tut er so, als würde er einen Finger in die Steckdose stecken, und pustet sich Luft ins Gesicht, sodass seine Haare hochfliegen, als hätte er einen Stromschlag abgekriegt. Ich lache lauter als Matt, was aberdaran liegt, dass Jamie Matts älterer Bruder ist und Matt das, was Jamie macht, nie lustig findet.
    Stromschlag
    Während wir die neuesten Action-Comedy-DVDs durchgucken, erzähle ich Matt von dem Zeitungsartikel, den ich auf dem Dachboden gefunden habe. »Ich würde gern wissen, wie das mit dem ertrunkenen Mädchen so war«, sage ich. »Meinst du, Jamie kann mir helfen, was rauszufinden?«
    »Der interessiert sich mehr für lebendige Mädchen.« Matt zeigt auf Jamie, der über den Verkaufstresen hinweg kichernd zwei Highschool-Mädchen die Haare nach allen Richtungen trockenpustet. Jamies Chef hüstelt missbilligend und sagt, er würde mal kurz ins Café ein Stück weiter den Gang runter gehen. Mehr brauchen Matt und ich nicht zu hören.
    missbilligend
    »Ach komm schon, Jamie. Dein Bossist doch jetzt mindestens zehn Minuten weg«, sage ich.
    Matt summt die James-Bond-Titelmelodie. Jamie will die Mädchen beeindrucken, indem er den tollen Bruder gibt, deswegen drückt er auf den Knopf, der das Ladengitter runterfährt. Langsam senken sich die Metallstäbe von der Decke herab, während Matt und ich durch den Laden rennen und so tun, als wären wir Agenten, die von bösen Gangstern gejagt werden. Als das Gitter nur noch ein kleines Stück über dem Boden ist, rollen wir uns drunter durch und entkommen in letzter Sekunde.
    beeindrucken
    Jamie winkt uns von jenseits der Metallstäbe zu und sagt, wir würden aussehen wie Affen im Zoo.
    »Sehr witzig«, sagt Matt. »Fahr
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