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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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blieb, rasch genesen würde.
    Während Ewan schlief, saßen Genevieve und Bevan an seinem Lager und sprachen leise miteinander.
    „Es tut mir so leid, dass ich durch meine Unüberlegtheit alle in solche Schwierigkeiten gebracht habe“, sagte Genevieve.
    Bevan zog sie an sich. „Du hast keinen Grund, dich für irgendetwas zu entschuldigen. Ich bin derjenige, der einen Fehler nach dem anderen gemacht hat. Genevieve, Liebste, Fiona ist tot. Sie starb, ehe wir heirateten. Unsere Ehe ist also rechtskräftig. Allerdings“, er machte eine kurze Pause, „lebt meine tot geglaubte Tochter Brianna noch. Somerton hat während der letzten Jahre für sie gesorgt. Nun wird sie mit uns nach Rionallís zurückkehren.“
    „Ich freue mich für dich“, gab Genevieve zurück und drückte seine Hand. „Wie schön, dass du dein Kind wiedergefunden hast. Ich aber werde nicht mit dir zurückgehen.“
    Er starrte sie fassungslos an.
    „Ich halte es für das Beste, in Zukunft bei meinen Eltern zu leben.“
    „Aber …“ Er konnte es einfach nicht glauben. „Genevieve, ich liebe dich.“
    Sie musste die Tränen zurückdrängen, aber sie blieb fest. „Ich musste zusehen, wie du deine Wahl getroffen hast, Bevan. Nun ist es an der Zeit, dass auch ich meine Wahl treffe.“
    Es war Nacht, und die Burg von Thomas de Renalt, Earl of Longford, lag in tiefer Finsternis. An einer der Mauern allerdings geschah Seltsames. Ein Mann ließ einen Strick hinunter zu einem zweiten, der unten wartete.
    „Bevan“, klagte dieser, „das ist doch Unsinn. Ich würde lieber durchs Tor gehen.“
    „Pst, Pater Ó Brian, wir haben doch alles besprochen.“ Mac-Egan half dem Geistlichen über die Mauer und bedeutete ihm, dass er ihm folgen solle. Wenig später standen sie vor der Tür zum Wohnturm. „Leise jetzt.“
    MacEgan schlich sich, gefolgt von Ó Brian, hinein, stieg die Treppe hinauf und wandte sich nach rechts. Von dort waren leise Harfenklänge zu vernehmen. Dann hatten die Eindringlinge die Tür erreicht, die zu Genevieves Kammer führte. „Wartet bitte“, flüsterte Bevan dem Geistlichen zu.
    Es war mehr als einen Monat her, dass er seine Gemahlin zuletzt gesehen hatte. Er wusste, dass sie noch immer verärgert war, obwohl er während der letzten Wochen alles darangesetzt hatte, sie zurückzugewinnen.
    Er hatte mit ihrem Vater verhandelt und in langen Gesprächen dessen Wohlwollen errungen. Allerdings hatte Longford sich geweigert, bei Genevieve ein gutes Wort für ihn einzulegen. „Mit meiner Tochter“, hatte er erklärt, „müsst Ihr selbst ins Reine kommen.“
    Deshalb hatte Bevan in dieser Nacht den irischen Priester mitgebracht.
    Ohne anzuklopfen trat MacEgan in Genevieves Gemach. Auf dem Tisch stand ein Leuchter mit drei Kerzen, deren Flammen Schatten auf die Wand warfen. Sie selbst saß auf einem Sche mel, eine keltische Harfe vor sich. Das Instrument war ein Geschenk von Bevan. Er hatte es ihr in der Hoffnung zukommen lassen, um vielleicht auf diese Weise ihre Vergebung zu erlangen. Sie hatte das Haar unter einem Schleier verborgen. Das Kleid, das sie trug, war dunkelrot. Sie sah wunderschön aus.
    „Gefällt dir mein Geschenk?“, fragte Bevan, als sie die Finger von den Saiten nahm.
    Sie zuckte zusammen und schaute erschrocken auf. „Was tust du hier? Wenn mein Vater dich findet …“
    „Ich bin mit seinem Einverständnis hier.“
    „Nun, meines hast du nicht.“
    „Ich muss dir dennoch etwas sagen.“ Es fiel ihm nicht leicht, dieses Geständnis zu machen. „Lange bevor ich erfuhr, dass Fiona tot ist, hatte ich bereits begonnen, dich zu lieben. Tatsächlich war ich entschlossen, sie um die Scheidung zu bitten, als ich ihr damals nach England folgte. Ich hoffte, dass wir, du und ich, einen neuen Anfang würden machen können. Aber ehe ich keine Gewissheit hatte, wagte ich nicht, gemeinsam mit dir Pläne zu schmieden. Noch immer habe ich die Hoffnung, dass du an meiner Seite leben möchtest, nicht aufgegeben. Genevieve, du bist es, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Bitte, komm zu mir zurück.“
    Sie schüttelte zweifelnd den Kopf.
    Da trat er auf sie zu, zog sie von ihrem Schemel hoch und schloss sie in die Arme. „Ich liebe dich. Und ich werde die Burg deines Vaters nicht ohne dich verlassen.“
    Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute zu Bevan auf. Seine grünen Augen schauten sie bittend und voller Sehnsucht an. In diesem Moment hatte sie das Gefühl, dass er die Wahrheit sprach.
    Sie musste ein paarmal
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