Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
Meuterei auf hoher See
    erzählt von André Marx
    Kosmos
     
     
     
     
     
    Umschlagillustration von Aiga Rasch (9.Juli 1941–24.Dezember 2009)
    Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage der Gestaltung von Aiga Rasch
     
     
     
    Unser gesamtes lieferbares Programm und viele weitere Informationen zu unseren Büchern, Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und Aktivitäten finden Sie unter www.kosmos.de
     
     
     
     
    © 1998, 2010, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
    Alle Rechte vorbehalten
    Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan
     
    Based on characters by Robert Arthur.
     
    ISBN 978-3-440-12506-9
    Produktion: DOPPELPUNKT, Stuttgart
    eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Ein Urlaub fällt ins Wasser
    Justus Jonas warf wahllos einen Stapel T-Shirts in seine Reisetasche. Dann überlegte er, ob er für vierzehn Tage vierzehn Paar Socken mitnehmen sollte oder nur sieben, um sie nach der Hälfte der Zeit zu waschen. Schließlich zuckte er mit den Schultern und schob alle Socken aus dem Regal in die Tasche. Er hatte keine Lust, im Urlaub über ein Spülbecken gebeugt zu stehen. Außerdem war die Tasche groß genug. Und in Bobs Wagen war ausreichend Platz für das Gepäck.
    Justus sah auf die Uhr: In genau vier Stunden wollte er mit seinen Freunden Peter Shaw und Bob Andrews für zwei Wochen in die Rocky Mountains fahren, um dort zu wandern, zu klettern – oder einfach nur zu faulenzen, was speziell Justus im Sinn hatte. Zwar war Bobs Wagen weder der neueste noch der schnellste oder größte, aber Peters MG hatte keinen Kofferraum und Justus besaß gar kein Auto. Sie hofften nur, dass der Käfer die steilen Straßen überleben würde.
    »Justus!«, drang Tante Mathildas Stimme aus dem Erdgeschoss zu ihm herauf. »Justus, vergiss bloß nicht, warme Sachen einzupacken! In den Bergen kann es sehr kalt sein!«
    »Ja, Tante Mathilda«, stöhnte Justus. Das war mindestens das   zwölfte Mal an diesem Morgen, dass seine Tante ihn an irgendetwas erinnerte. Dabei war Justus mit seinen Freunden schon oft unterwegs gewesen und hatte bestimmt mehr Routine im Kofferpacken als sie.
    »Ach, und noch was, Justus: Denk an die Reiseapotheke, die ich dir zusammengestellt habe. Lass sie bloß nicht wieder liegen wie beim letzten Mal. Wenn die Fenster nicht ganz dicht sind in eurer Berghütte, kannst du dir schnell eine Halsentzündung holen. Was rede ich, vielleicht sogar eine Lungenentzündung! Hast du den Schal schon eingepackt, den ich dir gekauft habe?«
    Justus verdrehte die Augen. Er öffnete die Tür und ging zur Treppe, um nicht so brüllen zu müssen. »Tante Mathilda, es ist Sommer! Da braucht man keinen Schal, auch nicht in den Bergen!«
    Nun erschien Tante Mathilda am unteren Ende der Treppe und sah zu ihm herauf. Sie lachte und zwinkerte ihm zu. »Tu deiner armen Tante den Gefallen, Justus. In deiner Tasche ist doch Platz genug, oder? Du musst den Schal ja nicht wirklich umlegen.«
    Justus seufzte. »In Ordnung. Ich werde ihn einpacken.« Er kehrte zurück in sein Zimmer, nahm den nagelneuen Schal in die Hand, betrachtete ihn einen Moment unschlüssig und warf ihn schließlich auf den Sockenstapel.
    »Justus!«
    »Was ist denn jetzt schon wieder? An meine Zahnbürste habe ich selbst gedacht!«
    »Nein, Telefon für dich! Es ist Bob!«
    »Komme!« Justus lief die Treppe hinunter und nahm den Hörer von Tante Mathilda entgegen. »Ja?«
    »Hi. Schlechte Nachrichten, Just. Sitzt du?« Bobs Stimme klang aufgeregt.
    »Nein.«
    »Dann setz dich lieber hin.«
    Justus blieb stehen. »Was ist los?«
    »Ich hatte gerade einen Autounfall.«
    »Was?«
    »Ich kam vom Einkaufszentrum und wollte nach Hause. Da hat mir auf der Santa Barbara Road so ein Vollidiot mit seinem Nobelschlitten die Vorfahrt genommen. Ich bin natürlich auf die Bremse gestiegen.«
    »Und bist reingebrettert. Scheiße.«
    »Nein. Bin ich nicht. Es fehlte nicht mehr viel, aber ich kam rechtzeitig zum Stehen. Doch eine Sekunde später knallte es ganz fürchterlich und mein Kopf flog auf das Lenkrad. Der Typ hinter mir hat zu spät gebremst und ist mir hinten reingefahren.«
    »Auweia.«
    »Du sagst es.«
    »Und der Wagen?«
    Bob räusperte sich. »Wie nett von dir, dass du dich so fürsorglich nach meinem Wohlbefinden erkundigst.«
    »Verzeihung. Wie geht es dir?«
    »Schlecht«, antwortete Bob mit Grabesstimme. »Ich rufe aus dem Krankenhaus an.«
    Justus schnappte nach Luft.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher