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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide
Autoren: Suzie Moore
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Dezember und August gestrichen. Im Mai geht es auch nicht, da hat meine Mum Geburtstag, im Juni meine Oma, im Oktober Rory, im Januar Opa, im Februar Tante Shelly, und mein Dad hat im September Geburtstag. Also sind nur noch April und Juli übrig. Jetzt ist Mitte Februar, ich kann mir also alles noch in Ruhe überlegen, und wenn ich es Ende März noch immer nicht weiß, dann werfe ich eine Münze.
    Beim Schlafengehen
    Mum: Ich habe gehört, du willst deinen Geburtstag verlegen.
    Ich: Weiß ich schon längst.
    Mum: Als Nächstes erzählst du mir sicher, dass du auch einen neuen Namen willst.
    Ich: Nein. Aber ich weiß, was ich mir zum Geburtstag wünsche.
    Mum: Was denn?
    Ich: Neue Eltern.

2. Kapitel
    Ich habe mich entschieden. Meine Mum sagt, wenn ich mich erst mal für irgendetwas entschieden habe, kann mich nichts mehr dazu bringen, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Manchmal lacht sie und sagt: »Du bist genau wie dein Vater. Stur wie ein Esel!« Aber das ist mir egal, es gefällt mir, wenn sie sagt, dass ich wie mein Dad bin. Denn man soll zwar keine Lieblinge haben, aber ich glaube, mein Dad ist eben doch mein Liebling.
    Jedenfalls habe ich mich entschieden und mein neuer Geburtstag ist am 5. Juli. Na ja, ich hatte ja auch nur zwei Monate zur Auswahl. Und es soll der 5. Juli sein.
    Im Auto
    Dad: Warum am fünften?
    Ich: Öh … weil mein Name mit E anfängt und E der fünfte Buchstabe im Alphabet ist.
    Dad: Oh.
    Er sah sehr enttäuscht aus und fand es eine »überaus fantasielose Erklärung«.
    Ich wollte ihm nicht sagen, dass 5 Lauras Glückszahl war.
    Ich wollte ihm nicht sagen, dass Laura manchmal, wenn wir uns eine Tüte Süßigkeiten teilten, alle durchzählte und sogar, wenn ich dann eins mehr bekam als sie, sich immer fünf nahm. Fünf Skittles, fünf Malteser, fünf Gummibärchen.
    Immer fünf.
    Also der 5. Juli. Ich habe ihn in meinem Kalender eingekringelt. Mum weiß es noch nicht, aber ich habe das Datum auch in meiner und Lauras Geburtsurkunde geändert. Ich habe mir überlegt, wenn ich einen neuen Geburtstag kriege, dann würde Laura auch einen wollen.
    Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen. Das Bett fühlte sich klumpig an und meine Augen wollten einfach nicht zubleiben. Vielleicht lag es daran, dass Mum nicht gekommen war, um mir Gute Nacht zu sagen. Sie war nicht in der richtigen Stimmung. »Düstere Zeiten«, nennt es mein Dad. Ich wünschte, er hätte das Licht angemacht.
    Ich lag also ganz lange im Bett und versuchte zu entscheiden, ob Greta recht hat, was meine Frisur angeht. Sie hat in der Schule zu mir gesagt, dass, obwohl meine Haare doch schon wieder nachwachsen, ich ein bisschen aussehe wie Shaggy aus dem Film Scooby Doo , und ich habe zu ihr gesagt, wenn wir schon über Comicfiguren reden, dass sie dann ziemlich genauso aussieht wie Marge Simpson. Ich wollte sie eigentlich nicht zum Weinen bringen, aber alle sagten, ich sei gemein, und es sei doch nicht ihre Schuld, dass das Schwimmbecken ihre Haare in dieses komische Blau umfärbt.
    Für den Rest der Pause musste ich ganz allein rumsitzen. Ich tat so, als ob ich in ein Buch vertieft wäre, während Greta und ihre Freundinnen beim Notausgang saßen und zu mir rüberstarrten und lachten. Und je mehr sie lachten und mit den Fingern auf mich zeigten, umso mehr tat ich so, als ob ich noch nie ein spannenderes Buch gelesen hätte, und das hätte bestimmt geklappt, wenn ich es richtig rum gehalten hätte. Aber ich starrte die auf dem Kopf stehenden Seiten in dem Buch an, das mein Bruder aus der Bücherei geholt hatte, und am Ende beschloss ich, dass Rocky Robin und die Kaninchen auf dem Kopf viel interessanter war.
    Jedenfalls versuchte ich einzuschlafen, und ich hatte mich gerade auf den Bauch gedreht, als ich ein Rascheln und danach ein sehr vertrautes Seufzen hörte. Dann eine Stimme.
    Stimme: Juli? Wieso ausgerechnet Juli?
    Ich blieb ganz still liegen. Vielleicht war es der Fernseher. Vielleicht telefonierte meine Mum gerade. Nach einer Weile beschloss ich, dass ich mir alles nur eingebildet hatte, und ich war schon fast eingeschlafen, als ich ein leises Husten hörte.
    Stimme: Äh, hallo? Wieso Juli?
    Ich merkte, wie meine Haut prickelte und mein Herz ein bisschen schneller schlug. Diesmal wusste ich, dass es keine Einbildung war.
    Ich: Laura?
    Stimme: Ja – Laura, wer denn sonst?
    Ich: Bist du das wirklich?
    Die Stimme schwieg. Vielleicht hatte ich geträumt. Ich Dummie, dachte ich. Jetzt höre ich auch schon
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