Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide
Autoren: Suzie Moore
Vom Netzwerk:
Stimmen!
    Stimme: So ungefähr.
    Ich setzte mich ganz schnell auf und versuchte, im dunklen Zimmer etwas zu erkennen.
    Ich: Dann sag mir, welchen Schlafanzug ich anhabe.
    Wieder Stille, dann ein Seufzer.
    Stimme: Meinen alten mit den Schokoeisflecken am Ärmel.
    Sie hatte recht. Wir hatten zu Weihnachten beide die gleichen Schlafanzüge bekommen, und eines Nachts hatten wir uns nach unten geschlichen, eine ganze Dose Schokoeis gegessen und die leere Dose hinten in der Tiefkühltruhe versteckt. Wir wären damit auch durchgekommen, wenn Laura nicht alles erbrochen hätte, voll über ihr Bett und den Teppich in unserem Zimmer. Ein bisschen Schokokotze war auch auf ihrem Schlafanzugärmel gelandet. Ich rieb mit der Hand am Ärmel herum.
    Stimme: Wieso ausgerechnet Juli?
    Ich: Einfach so. Ich hab mich dafür entschieden.
    Meine Augen gewöhnten sich jetzt an das dunkle Zimmer, und ich konnte gerade so Lauras Bett erkennen, ich konnte gerade so den Kleiderschrank, die Schneekugel, die Rückseite meines Tisches und des Stuhls und die runden Umrisse meines Sitzsackes erkennen.
    Stimme: Aber du hast mich nicht gefragt. Das ist doch auch mein Geburtstag.
    Ich: Ich versuche zu schlafen.
    Stimme: Das versuchst du schon seit einer Ewigkeit. Du hättest fragen können. Ich finde es ganz schön frech, dass mein Geburtstag einfach so verlegt wird, ohne auch nur ein »He, Laura, was sagst du denn zu Juli?«.
    Ich riss die Augen weiter auf, als ob mir das helfen könnte, im Dunkeln besser zu sehen.
    Ich: Ich knipse gleich die Lampe an.
    Stimme: Oooh! Nicht die Schneekugelnachtlampe! Da krieg ich Angst.
    Ich: Okay, Laura, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann hattest du solche Angst vor der Dunkelheit, dass wir immer das Nachtlicht brennen lassen mussten, die ganze Nacht lang, und zwar jede Nacht.
    Dunkel war mir egal, solange Mum die Lampe draußen auf dem Flur brennen ließ. Solange ich unter der Tür noch ein bisschen Licht sehen konnte. Es war mir total egal, aber Laura benahm sich immer ganz komisch deswegen.
    Eines Tages kam Opa zu Besuch, Dads Dad, und er brachte für Laura und mich ein Geschenk mit. Eine kleine Schneekugellampe. Wir stellten sie ins dritte Regalfach bei der Tür, und wenn Mum oder Dad uns Gute Nacht sagten, dann schalteten sie sie beim Gehen ein. Wenn sie es vergaßen und sich einfach zur Tür umdrehten, rief Laura immer: »Schneekugel!«
    Danach … nachdem es passiert war, stand ich eines Nachts auf und zog den Stecker heraus. Dann machte ich auf dem kleinen Tisch zwischen unseren Betten ein wenig Platz und stöpselte die Lampe dort ein.
    Ich tastete nach dem Schalter, dann hörte ich wieder ein Rascheln.
    Stimme: Übrigens sieht Greta eher aus wie Shrek als wie Marge Simpson.
    Ich lachte, schnappte mir den Schalter und knipste die Schneekugel an. Das Zimmer war leer.
    Ich: Laura?
    Stille.
    Ich: Laura?
    Ich schaltete das Licht aus und legte mich wieder hin.
    Ich: Laura … du fehlst mir.
    Ich lag noch eine ganze Weile so da, dann schaltete ich die Schneekugel wieder ein und schlief ganz fest ein.

3. Kapitel
    Am nächsten Morgen wurde ich mit einem komischen Gefühl wach. Ihr wisst schon, so, wie wenn man geträumt hat, dass Schulferien sind, und wenn man dann aufwacht, merkt man, dass es doch nur ein ganz normaler In-die-Schule-gehen-und-die-Schule-hassen-Tag ist. Ich kletterte langsam die Treppe hinunter und setzte mich neben Dad.
    Dad: Gut geschlafen?
    Ich: Ich hab geträumt, dass ich mit Shrek und einem riesigen Rotkehlchen in einer großen Schneekugel gefangen war.
    Dad: Das klingt ja reizend.
    Er hatte wie üblich nicht zugehört, und Mum seufzte und sagte: »James, was hat es denn für einen Sinn, deine Tochter etwas zu fragen, wenn du dir dann nicht die Mühe machst, zuzuhören?«
    Und damit ging der Frühstücksstreit los.
    Mir war egal, dass Dad nicht zuhörte. Laura und ich hatten immer ausprobiert, was wir alles sagen können, bis er merkte, was wir redeten.
    Eines Morgens hatten wir Rory überredet, sich den Mund mit Müsli vollzustopfen, bis er losprusten musste, sodass es auf dem Tisch eine richtige Müsli-Explosion gab. Dad legte nicht mal seine Zeitung weg. Laura lächelte mich an und sagte: »Rory, kannst du das auch mit der Marmelade probieren?« Also schnappte Rory sich den kleinen Plastiklöffel und spachtelte die Marmelade aus dem Glas. Laura und ich sahen ihm kichernd zu, und ich glaube, sie sagte: »Er stopft sich den Mund mit Marmelade voll. Dad. Gleich ist alles voll mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher