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Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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fernsehen oder die Hampelei vor der Spielkonsole. Hätte man nicht eine Glatze, könnte man wenigstens eine neue Frisur ausprobieren. Geschlechtsverkehr als Zeitvertreib? Warum nicht, aber mit den Jahren werden die Pausen länger. Es scheint keine dauerhafte Lösung zu sein.

Manche Menschen gehen in die Garage und schrauben an ihren rädrigen Opfern herum. Zwei- drei oder vierrädrig kommen sie daher, werden geschminkt und gepudert, aufgebrezelt und gewienert. Manche Menschen bauen. Mit Streichhölzern. Der Eifelturm ist keine Hürde für einen Profi dieser Gilde. Eine Herausforderung wäre die Chinesische Mauer im Maßstab eins zu eins. Das ließe sich auch mit Bierdeckeln bewerkstelligen, denn auch in dieser Nische steckt kreatives Potential. Briefmarken- und Münzsammler wurden im Laufe der Vergangenheit Opfer übelster Witze. In den gläsernen Auslagen div. An- und Verkaufsläden, werden ihre Machenschaften immer noch zur Schau gestellt.
     
    Überall – so meint man jedenfalls – wäre erheblich mehr Betrieb als da, wo man sich zur Zeit der Null-Action-Phase aufhält. Die Öde und Trostlosigkeit einer Wanderdüne ist vergleichsweise ein Rummelplatz, gegen bestehende Langeweile, die sich festgefahren hat, wie ein Auto im Schnee. Selbst das Testbild im TV scheint sich zu bewegen, Figuren erkennen zu lassen und Formen wie auch Farben zu wechseln. Nach stundenlangem Hinstarren kommt es vielen so vor.

Einem Gebirge beim Wachsen zuzusehen ließe mehr Freude entfachen, als sich gymnastischen Übungen wie z. b. Yoga hinzugeben. Auch die Meditation ist nicht das direkte Tor, auf dass Anlauf genommen wird.

Viele Menschen ergreifen in ihrer nicht enden wollenden Standspurfahrerei zum Äußersten und heiraten, in der Hoffnung, jemanden kennenzulernen, mit dem man die Langeweile zumindest zu zweit verbringen könnte, ein Leben lang. Und wenn dann ein zweites Kissen auf die Fensterbank geschoben wird, hat sich das Warten gelohnt.

Komasaufen macht Spaß
     
    Es sind diese Tage die ich so abgrundtief fürchte. Man fühlt sich schon seit dem Erwachen irgendwie komplett überfordert. Jedem, der die Stirn besitzt einen anzulabern, möchte man wortlos eine reinsemmeln. Und dann nervt alles. Alles fällt aus der Hand und man findet nichts, egal wonach man sucht. Irgendein Depp fühlte sich berufen aufzuräumen. Absolut beknackt, in wenigen Minuten ist der alte Zustand eh wieder hergestellt.
     
    Und etlichen anderen geht’s genauso. Alles vergeht, nur die Stunden nicht. Fernsehen ist ätzend, das Radio dudelt immer denselben Mist, MP3’s aus dem Netz zupfen ist langweilig. Man steht irgendwie neben sich selbst und bekommt es noch nicht einmal mit. Was bleibt da noch anderes, als sich die Rübe zu zudrönen?! Eben. Her mit der Pulle, da steckt viel Freude drin, wenn auch nicht mehr lange. Glas ist schon drum herum, wozu noch umfüllen, scheiß was auf Kultur.
     
    Die Olle ist mit Kolleginnen auf Malle, wenigstens schleppt einer die Kohle daher. Hier sein sollte sie jetzt trotzdem, sich selbst einen runterzuholen bringt’s auf Dauer nicht so. Langsam klettert die Stammwürze nach oben, Zeit um mit den Kumpels um die Häuser zu ziehen. Die geben sich zuhause auch schon den ersten Segen, kost’ nicht so viel und man ist voll gut drauf, wenn’s dann auf die Piste geht.
     
    Für ’n Appel und ’n Ei ist irgendwo immer ’ne Promille-Ralley. Flat-Rate bis der Arzt kommt, Komasaufen zum Fun-Tarif. Na bitte. Bisher war es noch nie ein Problem, sich innerhalb von einer halben Stunde die Kante zu geben. Die Schuhe finden den Weg allein nach Hause, man darf eben nicht aus den Latschen kippen. Das passiert nur den Anfängern, diesen Dauerlutschern.
     
    Klar doch. Mit jedem Glas werden die Mädels hübscher und schlanker, weiß-der-Geier wie die Optik das regelt. Drei Barhocker neben mir sitzt so ein Teil. Cindy von Marzahn ist dagegen ein Skelett. Noch 6 Schluck und ich schlepp sie ab. Die hat Null Chance. Die liebt mich, das merke ich und sie hat so wunderschöne braune Augen, wenn sie lacht. Ich pirsche mich an sie ran und sie guckt schon.
     
    Bei dem Höllenlärm merkt kein Schwanz, dass ich lalle. Und bei dem Gedrängel schnallt auch keiner, dass ich mich kaum noch auf den Stelzen halten kann. E… wurscht. Ich falle fast in sie hinein. Aha. Angekommen. Mann, ist die süß. Echt ’ne rattenscharfe Braut. Die hat Möpse so groß wie Melonen. Und für den Sattel gibt’s kein Pferd. Dafür hat sie aber braune Augen, sagte
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