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Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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hinweisgebend wäre.
     
    Auch die Geselligkeit stellt sich innerhalb der unterschiedlichen Vereine völlig anders dar. So sitzt man nach der Strapaze der Stimmbänder in einem Gesangverein später zusammen, um diese mit einem kühlen Blonden wieder instand zu setzen. Erst jetzt kommen die wahren Tenöre zum Vorschein und zeigen Caruso, wie auch Gilgi ihre Grenzen.
     
    Während man im Judo-Verein den gezerrten Meniskus mit Salben nebst Bandagen versorgt und auf innere Befeuchtung gerne verzichtet, jodelt der Kegelclub im Vereinszimmer altdeutsches Liedgut. Bis auf wenige Ausnahmen könnte man das Sportliche doch vorne weg lassen und gleich mit der Sauferei anfangen, denn darauf läuft es doch hinaus.
     
    Oder wie sagte man seinerzeit schon im Gesangverein: “am Montag im Adler, am Mittwoch im Ochsen und am Freitag im Schwan…” “Und wann singt ihr?” “Auf dem Nachhauseweg…”

Neuverfilmungen
     
    Beim Kauf einer stimmungsverheißenden Party-CD neueren Datums, treffen die Augen und Ohren nicht selten auf Songs, zu deren Beat man schon den Körper in Wallung brachte, als das Original noch die Chartplätze belegte und Kellerpartys hoch im Kurs standen. Bewährtes, Umsatzversprechendes und nicht zuletzt, der sich ständig weiterentwickelnden Technik wegen, die auch im cineastischen Bereich keine Pause einlegt, werden Kinofüller immer wieder gerne neu verfilmt.
     
    Die Original-Schauspieler sind teilweise für immer von uns gegangen, haben sich evtl. zurückgezogen, leben in Seniorenunterbringungen oder fristen ihr Dasein glücklicherweise im Kreise der Familie. Die noch Lebenden besitzen eine Gemeinsamkeit: sie sind vielleicht nicht alt, aber auf jeden Fall älter geworden. Niemand möchte als zahlender Zuschauer heutzutage eine mit Thrombosestrümpfen tanzende Ginger Rogers sehen, wenn man sich schon vor etlichen Jahren in ihr Können verliebte.
    Auch wird die Story an manchen Stellen nachgeschliffen und dem aktuellen Verständnis angepasst. Nicht jeder, dieser oft schon zu Klassikern geratenen Streifen, eignet sich zur Neuauflage, manches sollte man einfach ruhen lassen, statt es »verschlechtbessern« zu wollen. Nicht nur Menschen und deren Schicksale werden schmissiger inszeniert, auch Kreaturen wie z. B. »King Kong« werden von Version zu Version gigantischer.
     
    Erklommen sie einst einen Wolkenkratzer, werden sie künftig damit spielen, wie mit einem Queue.
     
    Auch die »Titanic« scheint erneut dasselbe, weltweit bekannte Schicksal erleiden zu müssen, und wird ritualgleich, einer mittelalterlich anmutenden Folter ähnelnd, wieder und wieder in die Tiefen der Meere geschickt. In der nächsten Verfilmung wird die weibliche Hauptrolle von Ann Kathrin Kramer besetzt und den männlichen Part belegt Benno Fürmann.

Hoch im Kurs liegen und in den Warteschleifen fliegen natürlich schon ausgesuchte Objekte dieses Genres. So entstehen in den Studentenkommunen ostasiatischer Einfältigkeit Drehbücher am Fließband. Somit wird demnächst eine Neuverfilmung des legendären Streifens Casablanca erscheinen.
     
    Zwei Auswanderer (gespielt von Ann Kathrin Kramer und Benno Fürmann) schaffen es per Fähre bis nach Casablanca und eröffnen eine Kneipe. Aus Versehen stiegen sie auf das falsche Boot, denn eigentlich war eine Boutique auf Mallorca das Ziel. Der dort – in Casablanca - seit gefühlten Dreihundert Jahren und schon mit Rentenanspruch beschäftigte Pianist, kann nur einen Song klimpern und wird deshalb gefeuert. Die Sache landet vor dem Arbeitsgericht und frisst das (aller, aller) allerletzte Geld auf, warum die Auswanderer wieder nach Hause müssen.

Auch in akademischen Kreisen muss von Zeit zu Zeit neu tapeziert werden, warum auch Doktor Schiwago einer Komplett-Sanierung unterzogen wird. Die Story ist recht fix erzählt, denn ein auswanderungswilliges Pärchen (gespielt von Ann Kathrin Kramer und Benno Fürmann) steigt aus Versehen in den falschen Zug und landet in Moskau. Eigentlich wollten sie zusammen nach Las Vegas, aber dahin fuhr kein Zug. In Moskau baute er für Reiche schwungvolle und ausladende Treppen und sie wienerte das Geländer. Doch dann verkalkulierte er sich bei einem Warenvorkauf so sehr, dass ihnen nicht anderes blieb, als vom (aller, aller) allerletzten Geld wieder nach Hause zu fahren.
     
    War früher wirklich alles besser?
     
    In der Antike war Kleopatra eine sowohl geachtete, als auch gefürchtete Persönlichkeit und hielt den Bedrängnissen des römischen Imperators
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