Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McJesus

McJesus

Titel: McJesus
Autoren: Bill Fitzhugh
Vom Netzwerk:
öffnet plötzlich die Augen und schießt. Ein Teil von Charlie Freaks Kopf verschwindet, und Charlie Freak sinkt in sich zusammen.
     
    Dan war noch nie so geküsst worden. »Wow«, sagte er, »du warst ein Profi.«
    Peg schüttelte den Kopf. »Damals habe ich nie zurückgeküsst«, sagte sie. »Was du bekommen hast, kam von Herzen.«
    Dan begann sich vorzustellen, wozu sie vielleicht noch im Stande sein könnte. Er schluckte, und unter Aufbietung größtmöglicher Selbstbeherrschung sagte er: »Ich glaube, wir sollten jetzt nach draußen gehen.«
    Sie gingen durch den Vordereingang hinaus und mischten sich unter die Menge, um den Leuten zu danken. »Heiliger Bimbam«, sagte Dan. »Anscheinend haben jetzt auch die Prominenten ihr Scheckbuch gezogen.« Er wies auf den Totalisator, der eine Spendensumme von 179.664 Dollar anzeigte.
    Sie besorgten sich Käsespießchen, und dann gingen sie zum Tauch-Stand, um Monsignore Matthews zu begrüßen. Er war zerknittert und nass, nachdem er die letzten zwei Stunden damit verbracht hatte, sich in ein Wasserbecken werfen zu lassen.
    »Hey, Pater!«, rief er von seinem feuchten Sitz herunter. »Ich wette, Sie werfen wie eine Nonne!«
    Peg stieß Dan mit dem Ellbogen an. »Das lässt du nicht auf dir sitzen!«
    Dan nahm einen Ball und versuchte, sich eine lustige Taufe für den Monsignore auszudenken. Als er dort mitten in einem Meer von Menschen stand, umgeben von fröhlichem Lärm, den Ball von einer Hand in die andere werfend, wunderte er sich, dass alles so gut für ihn ausgegangen war. Er hatte alles, was er sich wünschte. Er war wirklich vom Glück gesegnet, und er wusste, dass er den Monsignore mit einem einzigen Treffer ins Wasser befördern konnte. Er hob den Arm, doch bevor er zum Wurf ausholte, spürte er plötzlich einen warmen Atem am Ohr, und eine vertraute Stimme sagte: »Dan, kann ich Sie einen Moment sprechen?«
    Dan? Er kannte die Stimme gut und genauso gut wusste er, dass es hier für ihn, den vom Glück so Gesegneten, kein Entkommen gab. Er drehte sich zu Oren um. »Tut mir Leid«, sagte Dan. »Ich bin Pater Michael. Aber ich hatte einen Zwillingsbruder mit Namen Dan.« War Prescott gekommen, um ihn vielleicht zu erpressen? Dan hoffte nur, er würde Oren davon abhalten können, eine Szene zu machen. »Sie müssen uns verwechseln.«
    »Vielleicht«, sagte Oren mit scharfer Stimme. »Ich würde trotzdem gern mit Ihnen sprechen, Pater. Oder soll ich mit einem dieser Reporter reden?«
    Peg sah, wie Dans Gesicht verfiel. »Ist was nicht in Ordnung?« Sie wollte ihren Dan beschützen.
    »Nein«, antwortete Dan. »Ich muss nur kurz mit diesem Herrn sprechen. Er will eine Spende machen.« Er warf Peg den Ball zu. Dann zog er Oren beiseite. »Vermassel mir das hier nicht, Oren.«
    »Hör zu«, sagte Oren. »Mir ist es egal, warum du dich tot stellst oder warum du dich wie ein Priester anziehst. Ich hab meine eigenen verdammten Probleme. Fujioka entzieht mir den Etat, wenn ich ihnen kein Follow-up für die More is more- Kampagne bringe. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Ich weiß das zu schätzen«, sagte Dan, »aber …«
    »Heilige Scheiße!« Oren kreischte wie ein Schulmädchen. Er packte Dan, drehte ihn herum und benutzte ihn als menschlichen Schild.
     
    Der Dritte-Welt-Mann taumelt auf sie zu. Sein Gesicht ist verzerrt; seine Augen sind blutunterlaufen. Er presst eine Hand auf seine blutende Wunde, mit der anderen schwenkt er seine Waffe. Und er brüllt. » La illab illa Allah! «
    Dan hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber er hatte den Eindruck, dass er gleich für den Gott eines anderen sterben würde. Die ganze Veranstaltung schien plötzlich gestorben.
    Die Musik brach ab, das Riesenrad kam knirschend zum Stehen. Von der Stelle, wo alle Augen auf den bewaffneten Mann und den Priester gerichtet waren, breitete sich eine Welle des Schweigens unter den Zuschauern aus.
    »General Garang will sein Geld zurück«, sagte der Dritte-Welt-Mann. Sein weißer Baumwollpullover war blutdurchtränkt. Er sah aus wie ein Geistesgestörter. »Wenn ich sterben muss, stirbst du auch«, sagte er.
    »Aber warum?«, fragte Dan mit schwacher Stimme.
    »Es ist der Wille Allahs!«, sagte er. »Allah akbar!« Bevor irgendjemand etwas unternehmen konnte, drückte der Dritte-Welt-Mann Dan die Pistole an den Kopf.
    Plötzlich schrie jemand in der Menge. »Neieiein!« Sekundenbruchteile später hörten alle den Schuss. Der Dritte-Welt-Mann wankte ein wenig, dann sank er wie eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher