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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner
Autoren: Ross Thomas
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ausgekommen, und wenn der Bruder stirbt und Peter Paul König wird, brauchen die Ölgesellschaften seine Unterschrift auf ihren Dokumenten, um den Abschluß komplett zu machen. Der ältere Bruder hätte eigentlich unterschreiben sollen, aber er hat sich mit seinem Wagen überschlagen, bevor er die Reise antreten konnte.«
    »Wie alt ist Peter Paul?«
    »Einundzwanzig.«
    »Wer will ihn tot sehen?«
    Padillo gähnte wieder. »Die Ölgesellschaften nicht.«
    »Nein.«
    »Einen bösen Onkel gibt es nicht.«
    »Schade.«
    »Was ich tun soll, ist also folgendes: Peter Paul am Leben erhalten und gleichzeitig herausfinden, wer ihn tot sehen will.«
    »Und du hast zugesagt?«
    »Nein. Ich habe nur zugesagt, daß ich versuche, ihn am Leben zu erhalten.«
    »Für wie lange?«
    »Bis sein Bruder stirbt und er automatisch König wird und die Dokumente unterschreibt.«
    »Und was passiert dann?«
    »Im Augenblick besitzt Peter Paul nicht einen Cent. Die Gothar-Zwillinge müssen ihn auf gut Glück als Auftraggeber akzeptiert haben – auf der Basis einer Beteiligung. Wenn er diese Verträge mit den Ölgesellschaften unterschreibt, bekommt er von ihnen fünf Millionen Dollar für seinen Privatbedarf. Dann kann er eine ganze Armee anheuern.«
    »Warum mischen sich die Ölgesellschaften nicht ein? Sie müssen doch wollen, daß er am Leben bleibt.«
    »Sie wollen nicht ins Kreuzfeuer geraten. Wenn Peter Paul etwas zustößt, sind sie bereit, mit seinen Nachfolgern das Geschäft zu machen, wer das auch ist.«
    »Und was sagen die Leute bei ihm zu Hause?«
    »Die rühren keinen Finger für ihn mit seiner Religion der ungläubigen Hunde. Sie werden vielleicht ganz froh sein, wenn er umgebracht wird.«
    »Damit bleiben du und Wanda Gothar übrig. Ich möchte annehmen, daß Peter Paul sich gern an den Secret Service wendet, nachdem Walter Gothar das passiert ist.«
    Padillo zuckte mit den Achseln und stand auf. »Vielleicht versucht er nur festzustellen, wie das ist, wenn man königliche Vorrechte hat.«
    »Oder er ist einfach dumm.«
    »Die Möglichkeit ist immer gegeben.«
    »Warum?«
    »Du meinst, warum ich zugesagt habe?«
    »Ganz richtig.«
    Padillo ging bis zur Tür, bevor er antwortete. »Ich will diesen Brief.«
    »Auf dem Briefpapier des Weißen Hauses?«
    Padillo nickte. »Auf dem Briefpapier des Weißen Hauses.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Den brauchst du nicht mehr. Vor fünf Jahren vielleicht noch, aber jetzt nicht mehr. Du hast mehr als genug in der Hand, um sie zu erpressen, falls du wirklich hättest nein sagen wollen.«
    Padillo lächelte, aber er sah mich nicht an. Er musterte den Sessel, den letzten, in dem Walter Gothar gesessen hatte. »Vielleicht habe ich Geschmack an Nötigung gefunden.«
    »Nein, auch das liegt dir nicht. Und sie werden dir nichts schreiben, was du wirklich gebrauchen könntest.«
    »Ich dachte, es könnten ein oder zwei Zeilen dabei sein, in denen mir dafür gedankt wird, daß ich gute Arbeit für Gott und Vaterland geleistet habe.«
    »Es geht dir um Walter Gothar, der sich hier in meinem Wohnzimmer hat umbringen lassen, nicht wahr?«
    Padillo zuckte mit den Achseln und legte die Hand auf die Türklinke. »Das spielt mit«, sagte er, »aber da ist noch etwas.«
    »Was?«
    »Vielleicht schulde ich dem älteren Bruder der Zwillinge doch einen Gefallen.«
    »Er ist tot, und so sentimental bist du nicht.«
    »Das stimmt«, sagte Padillo. »Ich bin nicht sentimental, nicht wahr?«
    Padillo zeigte mir den Brief, als er am Mittag des nächsten Tages durch einen Sonderboten des Weißen Hauses eintraf. Er dankte ihm für seine Dienste, aber danach wurde er ein wenig vage. Genau genommen war es eine der schönsten Proben unverständlicher Prosa, die ich je gelesen hatte.
    Padillo hielt ihn gegen das Licht, um das Wasserzeichen zu bewundern. »Hast du je von dem Mann gehört, der ihn unterschrieben hat?«
    »Nein.«
    »Ich glaube, ihm unterstehen die Toilettenräume im ersten Stock.«
    »Aber es ist auf dem Papier des Weißen Hauses. Darum hast du gebeten.«
    »Das hab ich.«
    »Was willst du damit machen?«
    Padillo faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn in den Umschlag zurück. »Hast du noch dein Bankschließfach?«
    Ich nickte. Padillo reichte mir den Brief. »Bewahre ihn bitte dort für mich auf.«
    »Gern«, sagte ich. »Es handelt sich schließlich um ein recht wertvolles Dokument.«
    »Was hast du in dem Fach liegen?«
    »Meine eigenen Wertsachen.«
    »Und was bitte?«
    »Nun, mein Penny
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