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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner
Autoren: Ross Thomas
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Ja, ich verstehe … Hier ist er.« Er hielt Burmser den Hörer hin, der ihn entgegennahm, sich meldete, fünfzehn Sekunden zuhörte und dann sagte: »Ja, Sir«, aber keine Möglichkeit mehr bekam, sich zu verabschieden, weil die Verbindung mit einem Knacken unterbrochen wurde, das im ganzen Raum zu hören war.
    Burmser wandte sich Padillo zu. »Er sagt, daß Sie solo sind.«
    »Das stimmt.«
    »Was ist mit ihm?« fragte Burmser und nickte in meine Richtung, als ob ich ein unerwünschter Störenfried wäre, der sich in die Unterhaltung hineingedrängt hätte. Vielleicht war ich das. Padillo sah mich nachdenklich an. »Wir könnten ihn fesseln und knebeln und in den Schrank sperren.«
    »Mein Gott«, sagte Burmser und wandte sich zur Tür. »Ich weiß nicht, warum ich mit Ihnen beiden rede.« An der Tür blieb er mit der Hand auf der Klinke stehen. »Sie wissen, wo Sie mich erreichen können, Padillo.«
    »Setzen Sie sich nicht neben das Telefon.«
    »Arnos Gitner«, sagte Burmser und wiederholte den Namen dann, als ob ihn das erheblich aufmunterte. »Halten Sie sich denn noch ftir gut genug?«
    »Das werde ich wohl herausfinden müssen, oder?« sagte Padillo.
    »Ja«, sagte Burmser und lächelte diesmal breit. »Das werden wir wohl alle.«
    Er öffnete die Tür und war schon halb hindurch, als ich ihm nachrief: »Sie haben etwas vergessen.«
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Was?«
    »Das Telefon im Schlafzimmer einzuhängen.«

6
    »Was wollen Sie von dir?« fragte ich, nachdem Burmser die Tür laut genug zugeschlagen hatte, um in drei Etagen die Nachbarn zu wecken.
    »Daß ich Wanda Gothars Klient am Leben erhalte.«
    »Wissen sie denn, wer das ist?«
    »Burmsers Chef weiß es. Oder behauptet es wenigstens.«
    »Ist er wichtig?«
    Padillo sank auf das Sofa zurück, streckte die langen Beine aus und starrte zur Decke. »Er könnte der reichste Junge der Welt werden. Wenn er lange genug lebt.«
    »Dann ist er wirklich wichtig.«
    »Hast du davon gehört, was in der Gegend vor sich geht, die man jetzt Llaquah nennt?«,
    Ich überlegte einen Augenblick lang, bevor ich antwortete. »Das liegt unten am Persischen Golf und hat etwa die gleiche Größe wie Delaware. Es ist außerdem eine absolute Monarchie, wo man auf Ölfunde gestoßen ist, neben denen Kuwait vermutlich wie ein trockenes Bohrloch aussieht.«
    »Na ja, dieser Bursche wird König von Llaquah, sobald sein Bruder mit dem Sterben fertig ist.«
    »Der Playboy«, sagte ich. »Irgendwo habe ich gelesen, daß er im vergangenen Monat einen Autounfall hatte. In Frankreich, glaube ich.«
    Padillo nickte und starrte weiter die Decke an. »Er hat sich mit seinem Maserati überschlagen, während er zweihundert fuhr. Er erlitt schwere Verbrennungen und drückte sich den Brustkorb ein, und ich weiß nicht, womit sie ihn am Leben erhalten. Vermutlich mit Gebeten. Aber inzwischen ist er eine Art medizinische Kuriosität, weil er eigentlich seit zwei Wochen tot sein müßte.«
    »Wann tritt der böse Onkel auf?« fragte ich.
    »Welcher böse Onkel?«
    »Der die Spurstangen des Maserati ansägen ließ und jetzt nur darauf wartet, den jüngeren Bruder um die Ecke zu bringen.«
    Padillo starrte mich an. »Ich dachte, du hättest es aufgegeben, dir alte Filme anzusehen.«
    »Hin und wieder schau ich mir heimlich doch einen an.«
    »Also, den bösen Onkel gibt es nicht, aber dafür gibt es ein paar Ölgesellschaften.«
    »Das ist beinahe genausogut«, sagte ich. »Zwei riesige Industriegiganten, um einen winzigen Flecken Erde mit den reichsten Ölreserven der Welt, in einen tödlichen Kampf verwickelt.«
    »Kein tödlicher Kampf«, sagte Padillo. »Sie stecken unter einer Decke – ein Gemeinschaftsunternehmen nennt man es, glaube ich.«
    »Aber nichts so Großartiges wie ein Kartell, oder?«
    »Nein.«
    »Wie heißt der Bursche denn?«
    »Peter Paul Kassim.«
    »Peter Paul?«
    Padillo nickte und reckte sich. Er gähnte auch. Ich wurde davon angesteckt und gähnte mit. »Das scheint eines seiner Probleme zu sein«, sagte er, nachdem wir uns gegenseitig ausgiebig angegähnt hatten. »Mit sechzehn hatte er eine religiöse Vision, schwor seinem mohammedanischen Glauben ab, trat zum Katholizismus über und ging in ein französisches Kloster, wo er seitdem gelebt hat.«
    »Ich nehme an, daß seine Landsleute dafür nicht viel Verständnis aufgebracht haben.«
    »Nicht besonders viel.«
    »Warum ist er in den USA? Sein Bruder ist noch nicht tot.«
    »Sie sind nie miteinander
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