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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh
Autoren: Usch Luhn
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vertreten und zusammen mit Herrn Schiller ihre Konkurrenten ganz schön aufmischen.“ Er lächelt richtig nett.
    Ich glaube, ich träume. Mir wird ganz schwindlig vor Freude und ich muss mich zusammenreißen, dass ich Herrn Pfeffer nicht um den Hals falle.
    „Wir sollten aber gemeinsam über den Song abstimmen“, schlägt Herr Pfeffer vor. Das finde ich fair.
    Am besten kommt der letzte Rap an. Da ist mir natürlich sofort klar, was ich machen muss. Denn es ist der, den sich Jonas ausgedacht hat. Das weiß Herr Pfeffer natürlich gar nicht.

    „Der Rap ist von Jonas!“, rufe ich laut in den Saal. „Dann muss er auch mit mir zusammen auftreten. Jonas hat nämlich eine tolle Stimme.“ Nun wird zur Abwechslung mal Jonas so verlegen, dass er am liebsten im Erdboden versinken würde. Ich sehe es ihm an, als er mit knallrotem Gesicht zu mir nach vorne auf die Bühne kommt.
    „He, Kumpel“, sage ich und haue ihm gönnerhaft auf die Schulter. „Leg los!“

    … dichte ich den Text aus dem Stegreif um. Herr Schiller wacht spontan auf und krächzt begeistert mit. Ich gebe Jonas einen aufmunternden Schubs als Einsatz und wir legen gemeinsam mit unserem Rap los.
    Danach kriege ich einen Lachkrampf und alle anderen in der Aula auch. Es herrscht so eine ausgelassene Stimmung, dass unser Direktor, Herr Beller, ganz aufgeregt aus seinem Büro gelaufen kommt, um nachzuschauen, ob etwas Schlimmes passiert ist.
    Aber Herr Pfeffer kann ihn ganz und gar beruhigen und wir müssen den Song vor unserem Direktor gleich noch ein zweites Mal zum Besten geben.
    Klar haben wir den Sieg noch nicht in der Tasche, aber zusammen mit Jonas und Herrn Schiller wird der Wettbewerb ein Riesenspaß.
    Für alle, die es unbedingt wissen wollen:
    Wir haben den Band-Wettbewerb nicht gewonnen. So ein paar Mädchen in rosa Klamotten und albernen Puscheln auf dem Kopf und hinten am Po haben den ersten Platz geholt. Sie konnten alle ganz hoch singen.
    Jule meinte, die Mädchen sahen superniedlich aus, wie süße Zwergpudel. Sie will jetzt unbedingt auch so ein Kostüm für den nächsten Fasching haben und hat sich ein Foto mit Autogrammen der Mädels über ihr Bett gehängt.
    Na, ist eben alles irgendwie Geschmackssache.
    Aber wir sind Zweite geworden. Und das ist eigentlich noch viel cooler.

    In unserer Schule gab es eine Fast-Sieger-Party mit einem Minifeuerwerk auf dem Schulhof, das hat Herr Pfeffer spendiert. Und der Herr Direktor überreichte uns eine Fast-Sieger-Urkunde, mit einem total schönen Foto von Schiller vorne drauf. Frau Rabe brachte eine gigantische Fast-Sieger-Torte in Form eines Raubvogels mit. Sie war ganz aus Marzipan und hatte einen Schokoladenguss. Fast noch leckerer als Mamas Schwarzwälder Kirschtorte. Die kriegten wir nämlich auch.
    Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch gewinnen will. Als Sieger wird man bestimmt nicht so doll gefeiert. Aber nächstes Jahr treten wir auf jeden Fall wieder an.
    Heute sind Mama, meine Schwestern und ich bei Herrn Pfeffer zum Abendessen eingeladen. Er kann nämlich kochen. Das glaube ich aber erst, wenn ich den ersten Bissen probiert habe.
    Angeblich hat er eine supergeheime Überraschung für Mama oder uns, oder für uns alle zusammen.
    Lukas hat es Jule verraten und die hat es natürlich sofort an Kassia weitergequatscht, die mich deswegen mitten in der Nacht geweckt hat, als ich eigentlich schon stundenlang schlief. Es geht um unser Haus und seine Villa. Herr Pfeffer hat eine Idee, wie Mama ihre Tierklinik doch noch eröffnen kann. Na, ich bin gespannt, was der Pfefferkopf sich da ausgedacht hat. Die kaputte Gartenmauer hat er jedenfalls noch nicht fertig. Das liegt vielleicht daran, dass er nach jeder Reihe erst mal eine Kanne Tee mit Mama trinkt. Ich würde ihm erst eine Tasse anbieten, wenn er mit der Mauer fertig wäre. Aber das muss Mama natürlich selbst wissen.
    Ich habe auch eine Überraschung, aber die ist nur für Jonas alleine und sonst niemanden. Es ist ein total süßer grüner Fisch und er heißt Zeus. Ich habe extra ein Namensschild machen lassen, das habe ich an sein Glas geklebt. Denn so wie es aussieht, fährt Jonas erst mal nicht zu seiner Mama nach Amerika, sondern bleibt hier in unserem Kaff.
    Hoffentlich freut sich Jonas über sein allererstes Haustier. Aber Fische sind ja ziemlich pflegeleicht und verlieren keine Haare auf dem Sofa. Und auf Noten pieseln sie auch nicht. Wenn Zeus mal Schnupfen hat oder Bauchweh, dann braucht Jonas nur meiner Mama Bescheid sagen.
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