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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh
Autoren: Usch Luhn
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an seiner Stelle auch.“
    Ich starre Herrn Pfeffer mit offenem Mund an. Nee. Das gibt es echt nicht. Ich werde jeden Augenblick verrückt. Dieser Mann kann meine Gedanken lesen. Das merke ich heute ja nicht zum ersten Mal.
    „Maxie? Hallo? Alles klar?“ Herr Pfeffer wedelt scheibenwischerartig mit einer Hand vor meinem Gesicht herum.
    Kassia! Sie muss dringend ihren Alien-Test überarbeiten. Dieser Mann ist hundertprozentig ein Außerirdischer. Oder ich fresse auf der Stelle einen Besen.
    „Maxie?“, fragt jetzt auch Jonas besorgt. „Sie hat bestimmt Angst vor dir, Pa“, sagt er vorwurfsvoll zu seinem Vater.
    So ein Quatsch!, denke ich und schüttle heftig den Kopf.
    „So ein Quatsch!“, ruft Herr Pfeffer lachend. „Ich bin so harmlos wie ein Marsmännchen.“ Er macht ein paar alberne Hüpf- und Flatterbewegungen.
    Ein paar Mädchen aus der ersten Klasse kichern und klatschen Beifall.
    In diesem Moment taucht Frau Rabe auf. „Herr Pfeffer!“, ruft sie belustigt. „Üben Sie mit Ihren Schülern für den Musik-Wettbewerb? Wie ein Rap sieht das aber nicht aus, das kann unsere Maxie besser. Hat Maxies Krähe, Herr Schiller, schon bei Ihnen vorgesungen?“
    Zu meiner Riesenüberraschung nickt Herr Pfeffer. „Mein Sohn hat mir von Maxies Bandplänen berichtet. Unter anderem. Herrn Schiller habe ich leider noch nicht kennengelernt. Wir hatten in der letzten Zeit einige Turbulenzen und sind etwas übernächtigt.“
    Frau Rabe lächelt verständnisvoll. „Na klar. Aber lassen Sie sich das nicht entgehen. Maxie hat das Zeug zur Siegerin! Herr Schiller ist ein Riesentalent.“
    Herr Pfeffer nickt. „Habe ich auch schon gehört. Ich bin sehr gespannt.“
    Manchmal wünsche ich mir solche Erdspalten wie in Märchenfilmen.
    Die öffnen sich in den peinlichsten Momenten und verschlingen entweder die verzauberte Prinzessin oder Rumpelstilzchen. Ein ganz normales Mauseloch würde gerade auch reichen oder ein altmodischer Zauberstab. Nur leider ist der Erdboden auf unserem Schulhof ziemlich stabil und keine Fee weit und breit im Anflug.
    Stattdessen klingelt es zum erlösenden Pausenende. Jonas und ich werden mit den anderen ins Schulgebäude gedrängt und voneinander getrennt, bevor ich herauskriege, was um Himmels willen er seinem Vater über mich und Herrn Schiller erzählt hat.
    Die nächste Stunde ist ausgerechnet Deutsch. Frau Glöckner lässt uns keine Sekunde die Möglichkeit zu tuscheln, ohne dass sie dazwischengeht. Total nervig.
    „Was hast du deinem Vater über mich gesagt?“, flüstere ich und riskiere damit einen Eintrag ins Klassenbuch. Wir sollen nämlich eine Erzählung in Ich-Form umschreiben. Jeder für sich alleine.
    „Nichts Besonderes, nur die Wahrheit“, flüstert Jonas grinsend zurück.
    „Und die Wahrheit ist?“, frage ich alarmiert.
    Frau Glöckner hebt den Kopf und schaut in unsere Richtung. „Was gibt es da? Maxie! Jonas! Eine allerletzte Warnung“, ruft sie mit scharfer Stimme.
    „Dass du eine verdammt coole Socke bist“, flüstert Jonas so laut und deutlich, dass es alle um uns herum verstehen können.
    Die halbe Klasse fängt an zu lachen und ich werde knallrot.
    Frau Glöckner trägt unsere Namen wütend mit roter Tinte in das Klassenbuch ein. Aber, ganz ehrlich: Das ist mir jetzt auch schon schnurzegal. Mich kann heute nichts mehr schocken. Dieser Junge hat den totalen Knall.
    Aber irgendwie finde ich ihn trotzdem ziemlich o.k.

In den nächsten …

    In den nächsten Tagen geht alles drunter und drüber. Schuld daran ist nur Jonas. Ich muss nämlich zusammen mit Herrn Schiller in der großen Aula bei einem echten Casting vorsingen, ob ich will oder nicht. Überrascht stelle ich fest, dass mich Herr Pfeffer überhaupt nicht in Grund und Boden stampft. Im Gegenteil. Ich darf seine Fingerzimbeln ausleihen und was ich sonst von den ganzen Instrumenten gebrauchen kann. Das peppt meine Songs ungeheuer auf.
    Er und Herr Schiller verstehen sich von der ersten Minute so gut wie uralte Freunde. Nachdem ich mein ganzes Pulver verschossen habe und alle Schüler klatschen, fliegt Herr Schiller im Sturzflug durch die Reihen und hinterlässt dabei vor Aufregung eine beachtliche Kotspur. Schließlich landet er auf Herrn Pfeffers Schulter und macht ein kurzes Nickerchen.
    Jana schießt geistesgegenwärtig ganz viele Fotos für unsere Schülerzeitung.
    „Ich finde, Maxie ist die Richtige für den Wettbewerb“, sagt Herr Pfeffer in das Publikum. „Sie wird unsere Schule sicher würdig
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