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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
Autoren: Jessica Weichhold
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wollte Sir Shane nicht verlieren nur weil sie zu wählerisch war. Dieser attraktive Mann, der absichtlich aus der Kutsche gestiegen war, kam allein deswegen vielleicht zu Spät zu einer wichtigen Verabredung und sie hatte sich gefragt, ob er in Gefahr geraten könnte. Sie musste ihm einfach folgen. Sie hatte gehört das einige ihrer Art vollkommen unberechenbar waren und Sir Shane konnte durchaus ein Jäger dieser Kreaturen sein, welche früher oder später auch ihren Ruf ruinieren würden. Ihren Verdacht fand sie bestätigt, als sie Sir Shane mit dem Messer und den Vampir ohne Kopf antraf. Nachdem die „Qualle“ auch den anderen Angreifer geköpft hatte, konnte sie zwei weitere Männer in der Gasse ausmachen. Einer war fast so groß wie Sir Shane, hatte aber braunes Haar das er streng nach hinten gekämmt hatte, trug einen Schnurrbart mit gezwirbelten Enden und schien sehr dünn zu sein. Der andere war ein älterer Herr, bereits vollkommen ergraut und wirkte ziemlich jämmerlich vor Angst. Es war kein anderer als Professor Lionel Harris.
    Ungesehen verharrte sie im Schutz der Dunkelheit. Sie musste beobachten und herausfinden wohin man ihre Waffe, die „Qualle“ bringen würde.
     

5
    Professor Lionel Harris
     
    „Jetzt nochmal von Anfang an! Wer sollte sie entführen wollen und warum?“ Sir Shane hatte Professor Harris in sein Haus gebracht und in die geräumige Bibliothek geführt, seinem Lieblingsort. Dort ließ er sich und seinen Gästen Tee und Gebäck servieren und zündete sechs riesige Kerzen aus Bienenwachs an, die in verschnörkelten schwarzen Haltern an der Wand steckten. Der Schein breitete sich in genau dem Teil der Bibliothek aus, in dem die kleine Gruppe sich versammelt hatte. Vier große bordeauxfarbene, mit Samt überzogene Sessel waren um einen kleinen runden Tisch platziert, direkt vor dem Kamin in dem so gut wie immer ein wärmendes Feuer prasselte. Sir Shane zog sich meist hierher zurück, obwohl das enorme Anwesen noch weitere zehn Räume bot. In diesem, seinem Elternhaus aufgewachsen, konnte er sich keinen Ort vorstellen an dem er lieber leben würde. Nach dem tragischen Tod seiner Eltern, die bei einer Explosion im Mechanik-Club ums Leben gekommen waren, hatte er ein ansehnliches Vermögen geerbt und dieses mit seinem eigenen Einkommen noch beträchtlich erhöht. Er liebte dieses Haus im Viktorianischem Stil, mit dem prächtigen Garten rundherum und all seinen Bewohnern. Er vertraute seinen Bediensteten wie seinen Freunden.
    An seinem Tee nippend wählte Professor Harris seine folgenden Worte sorgsam und mit bedacht. „Das ist eine durchaus berechtigte Frage, die ich mir ebenfalls bereits gestellt habe. Wenn es diesen Biestern keinen Nutzen bringen würde, dann hätten sie mich nicht am Leben gelassen. Das wissen Sie so gut wie ich. Einer von ihnen wollte mich so schnell wie möglich fortschaffen, zu seinem Boss vermute ich.“ Seine Hand, in der er seine Teetasse hielt, zitterte noch immer leicht. Da hatte er wohl recht. Diese Biester, wie er sie genannt hatte, hätten ihn ohne Umschweife ausgesaugt und ihn einfach tot in der Gasse liegen lassen. „Was hältst du davon, George?“ Sir Shane sah seinen Freund fragend an, eine Augenbraue war kaum merklich hochgezogen und er wirkte leicht angespannt. Sein Partner überlegte kurz. „So viel Verstand hätte ich denen gar nicht zugetraut! Mehr als Gewalt und töten habe ich noch nie an ihnen beobachtet! Du vielleicht?“ Er lief im Zimmer auf und ab. Sir Shane glaubte ebenfalls nicht, das sich die „Berauschten“ plötzlich zu großartigen Denkern gemausert hatten und gab dies auch mit einem schnauben zum Ausdruck. „Pah! Da muss was Größeres dahinter stecken. Wenn die jemanden entführen, dann wahrscheinlich auf Befehl. Einen Plan auszuhecken … nein, dafür sind sie nicht schlau genug.“ Er hielt inne und wendete sich an Harris. „Was genau ist eigentlich ihr Aufgabengebiet, Professor?“
    „Er ist Professor der Chemie!“, meldete sich eine zierliche Frauenstimme, von der Tür her, zu Wort. Alle Blicke auf sich gerichtet, lächelte Rebekka und winkte den Männern etwas unsicher zu. Sir George machte große Augen und Professor Harris blickte erschrocken drein. Sir Shane aber lächelte ebenfalls und sagte: „Sie stehlen sich doch sicher nicht an meinen Bediensteten vorbei, um ein neues Kleid einzufordern. Selbst für mich machen die Geschäfte in der Nacht nicht auf, wie sie sich gewiss denken können.“ Schon tauchte hinter
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