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Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)

Titel: Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
Autoren: Jessica Weichhold
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Es war silbern, kupfern und golden und schimmerte wie frisch poliert. Zuerst schien es eine rundförmige Scheibe zu sein, aber wenn man aufmerksam hinsah, dann konnte man erkennen, dass der äußere Ring, so schien es, wie wild rotierte. Die Scheibe in der Mitte jedoch bewegte sich überhaupt nicht. Sie bestand aus verschieden großen Zahnrädern aus unterschiedlichen Metallen. Kleine Räder fassten wiederum in mittelgroße Räder, die sich wiederum in noch größere Räder einfügten. „Was ist das?“, meldete sich ihr wimmernder Schützling mit hoher Stimme zu Wort. „Es könnte uns umbringen!“, jammerte er weiter. Wie konnte ein Erwachsener Mann sich nur so verhalten? Hatte er denn gar keinen Stolz? So zimperlich würden sich nicht mal die langweiligen und überaus naiven Damen der höheren Gesellschaft verhalten. Und die fand Sir Shane schon ziemlich nervig und ermüdend. Für einen Mann jedoch war solch ein Verhalten absolut inakzeptabel. Das rotieren der Mechanischen Waffe wurde langsamer und kam schließlich ganz zum Stillstand. „Oh man, sind das etwa … Tentakel?“ Sir George beugte sich noch näher darüber und runzelte verwirrt die Stirn. Im Ruhezustand konnte man erkennen, dass sich tentakelartige Gebilde so schnell bewegt haben mussten, dass sie mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen waren. Nun sah man aber deutlich, dass diese Tentakel aus lauter kleinen scharfen Messern bestanden, die sogar kleine Gelenke aufwiesen. Winzige Schrauben hielten das Ganze zusammen, dass Verdächtig nach einer Qualle aussah. Hob man es nämlich ein Stückchen vom Boden an, wie Sir Shane es mit seinem Messer tat, dann fielen die Tentakel schlaff nach unten. Sollte die Mechanik erneut anspringen, dann wäre die Hand am Schaft des Messers gerade eben noch außer Reichweite. Sir Shane hoffte, dann noch genügend Zeit zu haben das Messer fallen zu lassen und in Deckung zu gehen. „Eine geniale Waffe! Großartig!“, sagte Sir George und sah ziemlich beeindruckt aus. Sir Shane dagegen erwiderte nur wenig begeistert: „Effektiv! Eine Waffe, in der Tat! Wir sollten es mitnehmen!“ und schon machte er sich mit weit ausgestrecktem Arm auf den Weg. „Sie dürfen nun gehen!“, ohne sich umzublicken, wusste er das ihr neuer Bekannte ihnen folgte. „Meiden sie nachts jedoch zukünftig besser Orte wie diesen. Das nächste Mal ist vielleicht niemand da um ihnen den Allerwertesten zu retten.“ Zügig schritt er weiter um die Qualle so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Der Mann, der sich endlich etwas gefasst hatte, ließ ihn jedoch abrupt innehalten, als er sprach: „Diese Vampire wollten mich nicht töten … sie wollten mich entführen!“
    „Woher wissen Sie das?“ Sir Shane drehte sich langsam zu dem Mann um und sah ihn sich nun zum ersten Mal genauer an. Er hatte graues kurzes Haar, einen fast schon weißen Vollbart, maß höchstens 1,65 Meter und sah recht gut genährt aus. Kannte er den Mann? Aber natürlich, er hatte ihn auf einen dieser langweiligen Zeitvertreibe der ebenso langweiligen wie hochnäsigen Lady Winters gesehen. Er hatte nicht mit ihm gesprochen, doch den Namen hatte er mitbekommen, da war er sich sicher. Er versuchte sich daran zu erinnern und es dauerte auch tatsächlich nicht lange, bis er ihm wieder einfiel. „Harris! Sie sind Professor Lionel Harris!“ Ein heftiges Nicken Seitens des Mannes bestätigte dieses. Sir Shane überlegte kurz, nickte dann ebenfalls, allerdings nur kurz und knapp. „Sie sollten besser mit Sir Alister und mir kommen. Dann sollten wir uns etwas ausführlicher über das Geschehene unterhalten.“ Wieder nickte der Professor eifrig mit dem Kopf und gebot Sir Shane vorauszugehen. „Ich folge ihnen Sir Shane! Ja, auch ich weiß wer sie sind!“ und zum ersten Mal in dieser Nacht lächelte er.
     
    Eigentlich hatte Sir Shane ihrer Hilfe gar nicht bedurft, aber Rebekka hatte nicht anders gekonnt. Sie hatte die „Qualle“ losgelassen, um gar nicht erst das Risiko aufkommen zu lassen, dass er verletzt wurde. Auf Anhieb war dieser Mann ihr ans Herz gewachsen. Er war interessant, ausgesprochen höflich und unglaublich gutaussehend. Da sie ihn sehr mochte, war sie bei der Nahrungsaufnahme rasch vorgegangen. Ein verwahrloster Obdachloser hatte ihr für ein paar Pfund ein paar Schlucke seines kostbarsten Guts gegeben. Es war kein Vergnügen gewesen ihren Mund an seinen schmutzigen Hals zu pressen und seinen nach billigem Alkohol stinkenden Atem zu riechen, aber sie
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