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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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– ähm – ihn verkaufen will.« Fast tat er mir leid. Aber mir fiel nichts ein, was ich sagen konnte. Und dann wurde ich rot. Denn ich hatte mir noch nicht die Locken rausgeföhnt und hatte jetzt lauter Kringel auf dem Kopf.
    Der Junge sah mich an. Noch nie habe ich so grüne Augen gesehen. »Übrigens, ich bin Mats Quentin«, sagte er. »Wir wohnen gegenüber.«
    »Ich heiße Mathilda W…«, fing ich an. Weiter kam ich nicht, denn nun tönte es von der anderen Seite der Hecke: »Ich will auch gucken, Mats!«
    Mats verschwand hinter der Hecke und hob ein kleines Mädchen mit dunkelroten Zöpfen hoch.
    »Das ist meine Schwester Emmi«, sagte er. Die Kleine sah mich an und erklärte feierlich: »Ich bin schon sechs!«
    »Sechs ist gut!«, sagte ich. »Ich bin …« Schon rief es von der anderen Seite der Hecke: »Mats, jetzt darf ich aber gucken !«
    Mats beugte sich wieder hinab, setzte seine kleine Schwester auf der anderen Seite der Hecke ab und hob ein kleineres Mädchen hoch. Sie hatte rotbraune Locken.
    »Das ist meine Schwester Cara«, sagte Mats. Auf einmal fiel mir auf, dass sie auch grüne Augen hatte. Wie ihr großer Bruder.
    »Ich bin schon so«, rief die Kleine und hielt vier Finger hoch, »und gehe in den Kindergarten.«
    Ich nickte und musste lachen. »Na, Cara, dann bist du schon groß!«
    Cara nickte begeistert.
    Nun sah ich Mats an und fragte frech: »Na, und wie viele Schwestern hast du denn noch?«
    »Hinter der Hecke keine mehr«, meinte Mats und grinste.
    Wieder musste ich lachen.
    »Stimmt«, kam Emmis Stimme durch die Hecke. »Linn hat bei ihrer Freundin übernachtet. Sie ist schon zwölf!«
    »Aha«, sagte ich.
    »Dann haben wir noch Einstein, so heißt unser Hund«, verriet Cara.
    Sofort kam es aus der Hecke: »Und auch noch einen Opa und eine Oma! Die heißen auch Quentin. So wie wir.«
    »Unsere Oma und Opa haben Hühner und auch zwei Enten«, krähte Cara auf dem Arm ihres Bruders.
    Mats stand da ganz gelassen mit seiner kleinsten Schwester auf dem Arm. Er schien nicht zu befürchten, dass die beiden etwas Peinliches über ihn ausplappern würden. Vielleicht gab es ja auch nichts, wenn er noch mit Hubschraubern spielte? Natürlich nur, weil er testen musste, ob sie noch funktionierten. Trotzdem fand ich ihn sympathisch.
    Aus dem Gartenteich kam wildes Geschnatter.
    »Die Enten … «, fingen Mats und ich gleichzeitig an. Dann stoppten wir und mussten beide lachen. Sein Blick ging über die Hecke, zum Gartenteich. Mats nickte. »Ja, die Enten gehören auch zu uns. Ich hole sie gleich ab.«
    Dann setzte er seine kleinste Schwester ab, sah mich über die Hecke an und fügte frech grinsend hinzu: »Hoffentlich vermisst du die Enten nicht so sehr. Man kann sich so gut mit ihnen unterhalten…«
    Klarer Fall, wer nun rot wurde! Mein Kopf glühte, aber rasch erwiderte ich: »Na, wenn du es sagst.«
    Zwischenstand in Krähwinkel, 1:1. Ich habe Mats mit seinem ferngesteuerten Hubschrauber erwischt – er mich bei einer Unterhaltung mit Enten. Und mit lauter Locken auf dem Kopf. In dem Fall steht es 1:2.
    Ergebnis: Ich muss dringend mehr über diesen Mats rauskriegen.
    Wie gut, dass mein – na ja, gut, unser – Laptop bereits lief. Ich klickte mich auf Schüler-VZ. Schnell tippte ich den Namen von Mats Quentin ein. Natürlich rein zu informativen Zwecken. Ich wollte wissen, was jemand, der noch mit einem ferngesteuerten Hubschrauber spielt, sonst noch macht.
    Mats’ Steckbrief stand gleich auf seiner Infoseite, und das verriet doch so einiges über ihn: Er war 13 Jahre alt und hatte am 1. Juni, ein Jahr und zwei Tage nach mir, Geburtstag. Er interessierte sich für Basket- und Wasserball, er ging regelmäßig joggen und gerne ins Kino. Er spielte Saxophon, und dann standen da noch die Musikgruppen, die er mochte. Aber, ehrlich gesagt, die interessierten mich nicht so sehr wie der mittlere Punkt von seinem Steckbrief. Denn da kam sein Beziehungsstatus. Dort stand: ›solo‹. Irgendwie überraschte mich das nicht. Denn dieser Mats war zwar sympathisch, aber eher so ein stillerer Typ. Hannah hätte ihn bestimmt süß gefunden. Aber die fliegt heute für zwei Wochen nach Mallorca. Die Glückliche. Ich schickte Hannah einen letzten Gruß und loggte mich aus. Was sollte ich den Rest des Tages, ja vor allem die restlichen Ferien in diesem Krähwinkel nur machen?

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