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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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Große Neuigkeiten

    B is gestern war mein Leben ganz in Ordnung. Mal abgesehen davon, dass ich Mathilda Wilder heiße. Du kannst dir denken, dass ich mit dem Namen oft blöde Sprüche höre. So in der Art von: »Ach, bist du die wilde Mathilde?« Oder: »Mathilda, es geht noch wilder!« Doch von diesen idiotischen Sprüchen mal abgesehen, war mein Leben bisher so ganz in Ordnung.
    Ist dir was aufgefallen? Ja, mein Leben war in Ordnung. Plötzlich gibt es GROSSE Neuigkeiten. Um genau zu sein, eine gute und eine sehr schlechte Nachricht:
    Die gute Nachricht ist, dass meine Mutter ein altes Haus geerbt hat. Darin ist viel mehr Platz als in unserer Wohnung. Es gibt sogar zwei Badezimmer. Und ich sage dir, ein zweites Badezimmer ist genial, wenn man so alberne Locken hat wie ich. Jeden Morgen brauche ich mindestens eine halbe Stunde lang, um sie rauszuföhnen, damit ich mit einem stylishen Bob zur Schule gehen kann. Mama schüttelt dann immer den Kopf und sagt: »Mathilda, Mathilda, deine Locken sehen doch total süß aus. Du kannst froh darüber sein, die meisten geben Jahr für Jahr beim Friseur ein Vermögen aus, um solche Locken zu haben. « Aber mal ehrlich – wer will mit zwölf Jahren schon süß aussehen? Also bleibt nur eines: Ich muss mir jeden Morgen die Locken rausföhnen. Aber das ist nicht so einfach. Denn ich habe eine kleine Schwester, die zehn ist und letztens ihren ersten Pickel entdeckt hat. Seitdem blockiert Friederike jeden Morgen unseren einzigen Badezimmerspiegel, während sie auf Pickelsuche ist – und die dauert einfach e-n-d-l-o-s!
    Wie soll ich mich morgens in Ruhe stylen, wenn meine doofe Schwester mitten vor dem Badezimmerspiegel steht und jammert, dass sie so auf keinen Fall in die Schule gehen kann? Währenddessen auch noch unsere Mutter in der Badezimmertür steht und ruft, dass sie jetzt aber wirklich mal dringend aufs Klo muss – und zwar alleine. Zugegeben, ein zweites Badezimmer klingt wirklich ausgesprochen himmlisch für mich.
    Aber jetzt kommt die schlechte Nachricht. Und das ist einfach mehr, als ich aushalten und mir vorstellen kann. Heute ziehen wir fort aus unserem coolen Viertel in Köln. In ein winziges Dorf, namens Krähwinkel. Krähwinkel, bei dem Namen gackern ja die Hühner! Was es da gibt? Fast nichts, ich war schon ein paarmal zum Anstreichen dort. In Krähwinkel gibt es zehn Häuser, davon drei Bauernhöfe, Millionen von winzigen Obstbäumen, ein paar Kühe oder so was in der Art mit Hörnern auf dem Kopf und – das war’s!
    Hilfe, was soll ich da? Wenn meine allerbeste Freundin Hannah – mit h hinten – und all meine anderen Freundinnen in Köln sind? Ich will nicht weg von hier. Nicht weg von Hannah, die gleich um die Ecke wohnt. Nicht weg aus unserem Viertel, wo es so viele witzige Läden gibt, die flippige Geschenke, Schmuck oder Anziehsachen anbieten. Sogar nicht weg von meiner alten Schule. Da weiß ich inzwischen genau, wer in meiner Klasse wie drauf ist. Nun soll ich nach den Sommerferien in eine völlig neue Schule gehen. In Großwinkel, wo ich niemanden kenne. Wer hat jemals irgendetwas von Großwinkel gehört? Da siehst du, wie klein dieses Großwinkel sein muss.
    Als ich mich vor den Sommerferien in meiner Klasse von allen verabschiedet habe, war es einen Moment ganz still. Dann heuchelte Charlene echtes Entsetzen: »Oh Gott, Mathilda, weißt du, ob du auf dem Land überhaupt noch deine neuen Ballerinas tragen kannst? Oder musst du immer in Gummistiefeln durch den Dreck rennen?« Sofort kreischten die Jungs: »Los, Mathilda, es geht noch wilder.«
    Also gut, Charlene und die blöden Jungs aus meiner Klasse werde ich garantiert nicht vermissen. Umso mehr aber die Sandburg, einen strahlend weißen Sandstrand, wo zwischen Palmen Liegestühle und sogar ein paar Himmelbetten stehen. Das Beste aber ist die ›Aussicht‹ – auf all diese süßen Beachvolleyballer in ihren Badeshorts! Hannah meint, ich soll dir unbedingt sagen, dass man im Hintergrund auch die schwarzen Türme des Kölner Doms aufragen sieht. Aber wen interessiert der Kölner Dom, wenn sich diese Strandtypen in den Sand schmeißen, um dann den Volleyball über das Netz zu feuern? Gut, zugegeben, da bin ich natürlich nicht jeden Tag, aber zumindest war ich schon viermal dort und jedes Mal sahen diese Beachvolleyballer so lässig aus wie die auf den Hollister- oder Abercrombie & Fitch-Tüten. Hannah und ich haben ihre Mutter so lange genervt, bis sie mit uns zu dem neuen Hollister-Laden in
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