Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
Autoren: Annette Langen
Vom Netzwerk:
wird es ihm halt auf der Weide langweilig und dann dreht Brutus eine Runde durchs Dorf. «
    »Das – das macht er öfter?« Anouk zitterte in ihrem schwarzen Nachthemd.
    »Gelegentlich schon, aber wie gesagt, kein Grund zur Sorge. Ich schicke ihn dann wieder nach Hause zurück.« Der alte Mann warf uns einen aufmunternden Blick zu.
    »Ist das nicht gefährlich?« Moni sah ihn bewundernd an.
    Theresa nickte und rief: »Um Himmels willen, Sie sollten kein Risiko eingehen.«
    Der alte Mann schüttelte lächelnd den Kopf. »Oh nein, das werde ich nicht. Ich wünsche Ihnen weiterhin gutes Einleben. Wenn Sie etwas brauchen, mein Name ist Quentin, wir sind Ihre Nachbarn von gegenüber.« Er deutete auf das ausgebaute Bauernhaus.
    »Oh, danke, vielen Dank.« Mama war ganz durcheinander. Ich schloss die Tür. Mama setzte sich auf die untere Treppenstufe. Ihre Freundinnen setzten sich neben sie. Nur Friederike und ich beobachteten durch das Fenster in der Tür, wie der alte Mann ruhig neben den Bullen trat, ihm auf die Seite klopfte und entschieden rief: »Los, Brutus, ab nach Hause jetzt!« Und wirklich, der schwarze Bulle drehte sich um und trottete über die Straße davon.
    »Wie im Wilden Westen, hier gibt es noch echte Cowboys«, meinte Friederike, und darüber konnten wir dann auch wieder lachen. Zumindest einen Moment lang. Denn ich frage mich, ob diese Dorfbewohner von Krähwinkel alle so eigenartige Haustiere haben? Wo sind wir hier nur gelandet?!

Drei hinter der Gartenhecke

    D ann habe ich schnell das Laptop in meinem Zimmer aufgebaut, bevor Friederike auf die Idee kommt. Leider hat es unser Vater uns beiden geschenkt. Es ist ein ›altes‹ Laptop von ihm, aber superschnell. Wir sprechen oft über Skype mit Papa. Dann können wir ihn auf dem Monitor sehen. So richtig sehen wir ihn jedes zweite Wochenende, wenn wir zu ihm nach Frankfurt fahren. Dann sehen wir allerdings nicht nur Papa, sondern auch seine neue Frau, Stephanie. Über die muss ich später noch mal etwas erzählen. Die ist wirklich ein Kapitel für sich.
    Ich atmete auf, als das Laptop lief und die Verbindung ins Internet stand. Denn jenseits der Zivilisation brauche ich unbedingt Schüler-VZ und You tube. Ich hatte gerade meine neuesten Nachrichten bei Schüler-V Z gelesen, da hörte ich lautes und aufgeregtes Geschnatter. Und, nein, es war nicht Friederike. Es kam aus dem Garten, in dem kleinen und halb zugewachsenen Gartenteich badeten zwei Enten. Es sah nicht so aus, als ob sie dort wieder rauskommen wollten.
    Blitzschnell habe ich mir meine Jeans und ein T-Shirt angezogen und bin nach draußen gelaufen. Die Enten waren so süß, dass ich vor den Teich gehockt und mit ihnen gesprochen habe. »Na, wo kommt ihr denn her?«, »Wer seid ihr denn?« und »Ihr badet aber gerne.« So etwas in der Art habe ich wohl zu ihnen gesagt.
    Plötzlich sirrte etwas durch die Luft. Es klang wie ein riesiges Insekt. Ich sprang auf. Etwas Schwarzes flog genau auf mich zu. Ich schrie auf und wedelte wild mit den Armen, doch es kam näher und näher und verfing sich in meinen Haaren. Dann fiel es zu Boden – und, nein, es war kein riesiges Insekt. Es war ein kleiner ferngesteuerter Hubschrauber, ungefähr so groß wie meine Faust.
    Wie peinlich! Und ich führe mich auf, als sei ein Alien auf mir gelandet. Hoffentlich hatte mich niemand gesehen. Plötzlich war ich froh, dass eine hohe verwilderte Hecke unseren ganzen Garten umgibt. Zur Sicherheit blickte ich mich rasch um.
    Doch das Allerpeinlichste kommt jetzt! Hinter der hohen Gartenhecke stand ein Junge. Ich sah nur sein Gesicht und seine Schultern und dass um seinen Hals eine Fernsteuerung hing. »Oh, das tut mir so leid!«, rief er hastig. Sein Gesicht wurde fast so rot wie seine rotbraunen Haare. Er räusperte sich und sagte schnell: »Leider hat eine Windböe den Hubschrauber zu euch in den Garten geweht.«
    »Ach, das macht doch nichts«, sagte ich lässig und hob den Hubschrauber auf, während ich mich fragte, wie lange der Junge schon hinter der Hecke gestanden hatte. Hatte er etwa mein Gespräch mit den Enten gehört? Ich ging zur Hecke und reichte ihm den Hubschrauber herüber.
    Der Junge war bestimmt einen Kopf größer als ich. Als er den Hubschrauber entgegennahm, wurde er wieder rot. Tja, wer wird auch schon gerne mit einem Kinderspielzeug erwischt.
    Er sah ziemlich verlegen aus. »Ich spiele natürlich nicht mehr damit. Ich musste nur – ähm – sehen, ob der Hubschrauber noch funktioniert, weil ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher