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Mathias Sandorf

Mathias Sandorf

Titel: Mathias Sandorf
Autoren: Jules Verne
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ein Fuß diese zu streifen und alle mit Panclastit gefüllten Flatterminen flogen mit einem Male in die Luft.
    Zufällig mußte einer der Verurtheilten einem solchen Apparate zu nahe gekommen sein. Die Folge war die sofortige und vollständige Vernichtung des Eilandes.
    »Gott hat uns die Schrecken einer Execution ersparen wollen,« sagte Graf Mathias Sandorf.
     
    Drei Tage später wurde die Hochzeit Peter Bathory’s und Sarah Sandorf’s in der Kirche Artenak gefeiert. Bei dieser Gelegenheit unterschrieb sich Doctor Antekirtt mit seinem wahren Namen Mathias Sandorf. Er brauchte ihn jetzt nicht mehr zu verheimlichen, da Vergeltung geübt war.
    Wenige Worte genügen, um unserer Erzählung einen Schluß zu geben.
    Nach drei Wochen wurde Sarah Sandorf als Erbin der einbehaltenen Besitzungen des Grafen Sandorf anerkannt. Der Brief der Frau Toronthal, eine vom Banquier erlangte Erklärung – eine Erklärung, welche die Umstände und den Zweck der Entführung des Kindes erläuterte – hatten genügt, die Identität festzustellen. Was von der Besitzung in den Karpathen in Siebenbürgen noch übrig war, fiel ihr zu.
    Graf Sandorf hätte jetzt auf Grund einer Amnestie, die inzwischen für sämmtliche politische Verbrecher erlassen worden war, in sein Vaterland und in seinen Besitz zurückkehren können. Wenn er auch öffentlich wieder Mathias Sandorf geworden war, so wollte er doch auch das Oberhaupt seiner großen Familie auf Antekirtta bleiben. Dort sollte sein Leben inmitten derer, die ihn verehrten, seinem Ende zugehen.
    Die kleine Kolonie wuchs, Dank der neuen Bemühungen für ihr Wohl, zusehends. Gelehrte und Erfinder, durch den Grafen Sandorf dorthin berufen, brachten dort ihre Entdeckungen zur Ausführung, die ohne seine Rathschläge und das Vermögen, über welches er verfügte, für die Welt verloren gegangen sein würden.
     

    Eine ungeheure Flammengarbe stieg zum Himmel auf. (S. 558.)
     
    Antekirtta wurde bald der wichtigste Punkt des Meeres der Syrten und nach Beendigung seines Vertheidigungssystemes war seine Sicherheit eine unverletzliche.
    Was soll man noch von Frau Bathory, Maria und Luigi Ferrato, von Peter und Sarah erzählen? So etwas fühlt man besser, als man es ausspricht.
    Was von Pointe Pescade und Kap Matifu, die zu den angesehensten Kolonisten Antekirtta’s zählten? Sie bedauerten nur eines, keine Gelegenheit mehr zu haben, sich für den aufzuopfern, dem sie eine solche Existenz verdankten.
    Graf Mathias Sandorf hatte sein Unternehmen zu einem glücklichen Ende geführt und wäre die Erinnerung an seine beiden Genossen, Stephan Bathory und Ladislaus Zathmar, nicht gewesen, so würde er vermuthlich ebenso glücklich gewesen sein, als es ein edelmüthiger Mann auf Erden ist, wenn er um sich Glück verbreiten kann.
    Man möge weder im ganzen Mittelmeer noch in einem anderen Meere der Erdkugel – nicht einmal in der Gruppe der Fortunat-Inseln – nach einer Insel suchen, deren Glückseligkeit mit derjenigen Antekirtta’s rivalisiren könnte…. Es wäre das verlorene Mühe.
    Als Kap Matifu im Rausche des Glückes einmal sagen zu müssen glaubte:
    »Verdienen wir es denn wirklich, so glücklich zu sein? hatte Pointe Pescade ihm erwidert:
    – Nein, mein Kap. Doch was willst Du?… Man muß, wohl oder übel, sich so etwas gefallen lassen!«
     
    Ende.
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