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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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zehn Jahren entdeckt und ihn aus einem Gefangenenlager der Allianz b e freit. Der Unbekannte hatte seine Vergangenheit sorgf ältig überprüft, bevor er ihn a n geworben hatte: ein Marine mit Ausbildung bei den N7-Spezialeinheiten. Er war unter Arrest gestellt worden, nachdem er auf der Citadel beim Landgang einen Kroganer während einer Prügelei in einer Bar getötet hatte.
    Die Allianz hatte den ehemaligen Lieutenant hart bestraft und ein Exempel an ihm statuiert. Er wurde seines Rangs enthoben und zu zwanzig Jahren Mil i t ärgefängnis verurteilt. Kai Lengs lange Liste von dokumentiertem gewalttätigen Verhalten gegen Außerirdische hatte zweifellos die Härte des Urteils b e einflusst. Für den Unbekannten war seine Ant i Alien-Haltung ein Beweis für Kai Lengs Charakterstärke. Das, in Kombination mit der Ta t sache, dass er einen Kroganer töten konnte, obwohl er nur sein Standardmesser bei sich trug, hatte ihn zum perfekten Rekruten gemacht.
    Seit Cerberus seine Flucht arrangiert hatte, war Kai Leng zu einem der besten Agenten der Organisation aufgestiegen. Aber er war mehr als nur ein gnadenloser Killer. Er verstand die Notwendigkeit, diskret vorzugehen. Er wusste, wie man ko m plexe und heikle Operationen plante und durchf ührte.
    Und jetzt hatte er sein Ziel gefunden. Der erste Impuls des Unbekannten war, den Befehl zur E r mordung zu geben. Doch dann hatte er einen Einfall. Er brauchte immer noch Testobjekte f ür die anstehenden Exp e rimente, warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?
    „Bringen Sie ihn her“, sagte er. „Lebend. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Spuren verwischen.“
    „Das tue ich immer“, antwortete Kai Leng.
    Zufrieden murmelte der Unbekannte: „Aus“. Das holograf i sche Bild des Killers flackerte kurz, dann verschwand es.
    Der Unbekannte lehnte sich l ässig in seinem Stuhl zurück und ließ den Whiskey im Glas kreisen, bevor er den Rest in einem Zug austrank.
    Es hat lange gedauert, Grayson, dachte er. Seine Stimmung war deutlich besser als noch vor wenigen Minuten. Doch ich sorge daf ür, dass das Warten sich gelohnt hat.

Eins
    Paul Grayson wusste, dass der Unbekannte immer noch nach ihm suchte. Es war mittlerweile fast drei Jahre her, dass er Ce r berus um seiner Tochter willen betrogen hatte. Doch er wusste, dass sie, auch wenn inzwischen drei ßig Jahre vergangen wären, die Suche nach ihm nicht aufgeben würden.
    Er hatte nat ürlich seinen Namen geändert: Paul Grayson gab es nicht mehr, er hieß jetzt Paul Johnson. Doch sich einen neuen Namen zu suchen war nur die erste Verteidigungslinie gewesen. Sie würde nicht lange standhalten, wenn erst einer der Agenten des Unbekannten an seine Unterlagen gelangte. Und diese Agenten waren überall.
    Seit seiner Gr ündung hatte Cerberus sie praktisch in jedem Zweig der Regierung platziert. Es gab kaum einen Ort im Rat s sektor, wo man ihn nicht aufspüren konnte. Deshalb war er nach Omega geflohen.
    Der Unbekannte hatte es nie geschafft, einen Fu ß auf die ri e sige Raumstation zu setzen, die als Quasi-Hauptstadt des Te r minus-Systems fungierte. Cerberus war bekannt für seine rad i kale Pro-Menschen-Einstellung, was dazu führte, dass ihre Agenten unter den verschiedenen außerirdischen Kriegsherren, Bandenanführern und Despoten, die Omega beherrschten, ex t rem unbeliebt waren. Selbst wenn Cerberus vermutete, dass Grayson sich dort versteckte, würde es nicht leicht sein, ihn auch ta t sächlich zu finden.
    Es war schon eine Ironie, dass die F ähigkeiten, die er im Dienste von Cerberus erworben hatte – Spi o nage und Attentate –, sich nun als nützlich erwiesen, um sich ein neues Leben als Söldner auf Omega aufzubauen. Er war dazu ausgebildet wo r den, Au ßerirdische zu töten, nun arbeitete er selbst für einen.
    „Wir verschwenden unsere Zeit“, knurrte Sanak und legte sein Präzisionsgewehr zur Seite. Er zupfte an seinem Kamp f anzug, während er versuchte, eine bequemere Sitzposition hinter den aufgestapelten Kisten zu finden, die er und Grayson als Deckung nutzten.
    „Wir warten auf Liselles Bericht“, antwortete Grayson g e presst.
    Der Batarianer starrte ihn mit seinen vier Augen an. Er bli n zelte mit dem oberen Augenpaar, doch die unteren beiden bli e ben wie aus Stein gemei ßelt auf Grayson gerichtet.
    „Du willst immer warten, Mensch“, zischte Sanak. „Das ist ein Zeichen von Schwäche.“
    „Es ist ein Zeichen von Intelligenz“, flüsterte Grayson. „Deshalb habe ich auch das
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