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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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wenn es keine Gesetze gab, gab es Regeln. Und Regel Nummer eins lautete: Komm Aria T’Loak nicht in die Quere.
    „Noch zwei Kilo bei diesem hier“, sagte Sanak und zog einen weiteren eingewickelten Barren aus der Weste der Leiche, die er durchsuchte.
    „Der hier ist ins Kreuzfeuer geraten“, sagte einer der Batarianer und hielt eine Tasche hoch, sodass Grayson sehen konnte, wie die Sandkörner aus dem kleinen Loch in der Seite herausriese l ten.
    „Kleb ihn zu!“, zischte Grayson wütend und trat schnell z u rück.
    Roter Sand konnte Batarianern und Asari nichts anhaben. Doch wenn nur ein wenig davon in seine Richtung wehte, w äre er für den Rest der Nacht ausgeschaltet.
    „Aria will alles haben“, erinnerte er sie. „Die ganze Ladung. Sie will damit ein Exempel statuieren.“
    Aria, die Piratenk önigin, war seit über zwei Jahrhunderten praktisch die Herrscherin über Omega. Jede andere Bande zahlte ihr in irgendeiner Art Tribut für das Privileg, auf der Station Geschäfte machen zu dürfen. Wer Aria reinlegen wollte – indem er sich beispielsweise weigerte, ihr ihren Teil am Handel mit Rotem Sand zuzugestehen –, musste die Kons e quenzen tragen.
    „Das ist alles“, verkündete Liselle und stand auf, während sie die Durchsuchung der letzten Leiche beendete.
    Auch wenn er sich ganz auf diese Mission ko n zentrierte, kam Grayson nicht umhin, ihre ätherische Schönheit zu bewundern. Die Asari galten nach menschlichen Maßstäben generell als hinreißend. Sie waren eine eingeschlechtliche Spezies, deren Hautfarbe üblicherweise blau war. Statt Haaren hatten sie fli e ßende Hautfalten, die ihren Schädel bedeckten. Aber das sch a dete ihrer sexuellen Anziehungskraft nicht.
    Liselle war extrem attraktiv, selbst f ür eine ihrer Art, und ihr hautenger Kampfanzug betonte jede ihrer Kurven. Da Grayson gegenüber Aliens immer noch ein gewisses Misstrauen hegte, fragte er sich, ob es nur an ihrer physischen Ausstrahlung lag oder ob da noch mehr war.
    Die Asari waren nicht nur ein biotisches Volk, sondern ve r f ügten auch über subtile und dennoch mächtige empathische Fähigkeiten, die fast schon an Telepathie grenzten. Manche glaubten, dass sie diese Talente nutzten, um das Empfinden a n derer zu beeinflussen, damit sie attraktiver wirkten, als sie e i gentlich waren. Wenn das wirklich stimmte, dann war Liselle sehr b e wandert in dieser Kunst.
    „Sichert den Sand, und dann nichts wie raus hier“, befahl Grayson und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe. „Bleibt zusammen, bleibt wachsam. Denkt daran – wir sind immer noch auf Feindgebiet.“
    Liselle, Sanak und die anderen Batarianer verstauten die P äckchen in ihrer Ausrüstung, bevor sie ihm folgten.
    Mit Grayson an der Spitze und Sanak, der den Trupp nach hinten sicherte, verlie ßen sie das Lagerhaus und traten auf die im Schatten liegende Straße. Sie bewegten sich leise und arbeiteten sich durch das verwinkelte Labyrinth aus Gassen und Hinte r höfen vor, bestrebt, freundliches – oder zumindest neutrales – Gebiet zu erreichen.
    Es war sp ät, mitten im Nachtzyklus der Raumst a tion. Nur eine Handvoll Leute befanden sich auf den Straßen. Die meisten waren Zivilisten, normale Männer und Frauen verschiedener Völker, die – aus welchem Grund auch immer – in dem von den Talon kontrollierten Bezirk wohnten oder arbeiteten. Sie waren leicht zu erkennen: Sobald sie das schwer bewaffnete Team s a hen, wandten sie sich ab oder glitten in die Finsternis einer Gasse, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.
    Grayson bemerkte diese Leute und warf ihnen nur einen Blick zu. Er suchte nach Patrouillen der Talons. Jede Reaktion auf den Angriff auf das Lagerhaus w ürde zufällig und unorganisiert g e schehen. Die Talons konnten nicht erwartet haben, dass Aria hier zuschlug, mitten im Herzen ihres eigenen Bezirks. Doch die turianische Bande schickte regelmäßig b e waffnete Gruppen aus, um durch die Stra ßen ihres Territoriums zu ziehen. Das sollte jedermann daran erinnern, wer dort das Sagen hatte. Grayson war klar, wenn sie einer dieser Patrouillen über den Weg liefen, würden die Turianer schon aus Prinzip das Feuer eröffnen. Denn ihre Ausrüstung und Bewaffnung kennzeichneten sie genau als das, was sie waren.
    Letztlich hatten sie Gl ück. Sie durchquerten u n behelligt das Talon-Gebiet und erreichten ohne Zwischenfall einen der zen t ralen Bereiche von Omega. Aus Sicherheitsgründen behielt Grayson die Form a tion noch mehrere
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